Die Bahn wird bestreikt

Nichts geht mehr von 21 Uhr an

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Keine S-Bahn, kein Regionalzug, kein Güterwaggon und kein ICE. Wenn es nach der Lokführergewerkschaft GDL geht, soll ab heute Abend um 21 Uhr bis Mittwoch um 6 Uhr kein Zug mehr fahren. Streik!

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Pendler und Urlaubsreisende müssen jetzt ganz stark sein, wenn sie für den heutigen Dienstagabend noch eine Fahrt mit einem Zug der Deutschen Bahn beziehungsweise mit einer S-Bahn geplant haben. Denn die Lokführergewerkschaft GDL hat Lokführer, aber auch Zugbegleiter und Bordgastronomen zum Streik aufgerufen. Zwischen 21 Uhr am Dienstagabend bis 6 Uhr am Mittwochmorgen sollen keine Züge unterwegs sein. Der Streik wurde mit einer großen Mehrheit von 91 Prozent der Stimmen von den GDL-Mitgliedern bei einer Urabstimmung für gut befunden.

Bei dem Streik geht es nicht nur um höhere Lohnforderungen – konkret eine Erhöhung um 5 Prozent sowie eine Kürzung der Wochenarbeitszeit um zwei Stunden–, vielmehr will die GDL künftig auch Tarifverträge für Zugpersonal abschließen, das nicht als Lokführer tätig ist, jedoch oft von der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vertreten wird.

Doch dafür kann sich die Deutsche Bahn nicht erwärmen. Das Vorgehen der Gewerkschaft ist ohnehin umstritten, weil es der geplanten Gesetzesinitiative der Bundesregierung Rückenwind gibt. Die möchte nämlich nur die Gewerkschaften stärken, die auch die meisten Mitglieder vorweisen kann. Die Spartengewerkschaft GDL könnte dann in die Röhre schauen. Kein Wunder also, dass die GDL der Bahn jetzt vorwirft zu taktieren, um eventuell durch ein neues Gesetz den Rücken gestärkt zu bekommen.

Für die Bahnreisenden heißt es jetzt also nach alternativen Fahrmöglichkeiten Ausschau zu halten oder sich möglichst schon früher nach Hause zu begeben. Morgen ab 6 Uhr sollen die Züge dann ja wieder rollen.

Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig
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