Ironman-Europameisterschaft

Favoritensieg und Drama beim Hitzerennen

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Bei Temperaturen von fast 40 Grad kämpften die circa 3000 Starter beim Ironman am Sonntag vor allem gegen die extreme Hitze. Der deutsche Dreifacherfolg der Herren geriet dabei beinahe in den Hintergrund.

Nicole Nadine Seliger /

Neben der ohnehin schon kraftraubenden Ironman-Distanz über 3,8 Kilometer Schwimmen, 185 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen mussten die Starter bei der Ironman-Europameisterschaft am Sonntag auch mit extremen Wetterbedingungen klarkommen. Bei annähernd 40 Grad kam Titelverteidiger Jan Frodeno schließlich nach 7 Stunden, 56 Minuten und 2 Sekunden als Erster im Ziel auf dem Römerberg an.

„Es war eines meiner schönsten Rennen, auch wenn es gerade mit das ätzendste ist“, sagte er gegenüber dem Hessischen Rundfunk. Frodeno saß nach seinem Triumph minutenlang erschöpft im Schatten und kühlte seinen Körper mit Eis. Knapp vier Minuten später erreichte Sebastian Kienle das Ziel – und tauchte direkt in die Tonne mit kühlem Wasser ein. „Der zweite Platz heute fühlt sich eher wie ein zweiter Gewinner an als wie der erste Verlierer“, twitterte der frischgebackene Vizeeuropameister. Franz Löschke komplettierte mit etwa 21 Minuten Rückstand den deutschen Dreifachsieg. Der Nordhesse Patrick Lange verpasste den angestrebten ersten Sieg in Frankfurt deutlich. Der amtierende Hawaii-Champion fiel zunächst wegen einer Reifenpanne auf der Radstrecke zurück und hatte zudem mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. Er kam als elfter Mann ins Ziel. Aufgrund der extremen Temperaturen kam es auch zu Szenen, die kein Sportfan sehen möchte. Besonders unglücklich lief es für Profi-Athletin Sarah True. Die Amerikanerin führte die Frauen-Konkurrenz lange Zeit an und ging mit einem überlegenen Vorsprung von sieben Minuten auf den letzten Kilometer der abschließenden Marathon-Distanz. Siegerin wurde sie trotzdem nicht, denn 900 Meter vor dem Ziel musste True der körperlichen Anstrengung des Tages Tribut zollen und ihr Rennen aufgeben. Mit Kreislaufproblemen brach die Sportlerin zusammen und musste von Sanitätern gar von der Strecke getragen werden. „Das war super unheimlich, frustrierend und enttäuschend“, äußerte sich True einige Stunden später via Instagram und bedankte sich für die medizinische Hilfe. „Glückwunsch an jeden, der mit der Hitze besser als ich zurechtgekommen ist. Bei 38 Grad einen Marathon zu laufen, ist brutal!”, fasste sie zusammen. Das Frauenrennen gewann ihre Landsfrau Skye Moench (9:15:31 Stunden) vor der Schweizerin Imogen Simmonds und der Kanadierin Jen Annett. Die deutsche Favoritin Daniela Bleymehl stieg aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus.


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