Halbzeitbilanz von Eintracht Frankfurt

Das Prinzip Hoffnung

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Der sensationellen Aufstiegssaison von Eintracht Frankfurt folgte in der aktuellen Spielzeit die Ernüchterung kurz vor den Abstiegsrängen. Die Mannschaft blickt dennoch optimistisch in die Zukunft.

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Wir haben es geahnt und sind doch selbst in die Falle getappt. „Als Aufsteiger direkt in den Europapokal zu marschieren ist ein Kunststück, das nur selten einer Bundesligamannschaft gelingt. Die Eintracht hat es gepackt, tanzt damit aber auf drei Hochzeiten. Eine Mehrbelastung für die Spieler, die man nicht unterschätzen sollte“, schrieb das JOURNAL FRANKFURT Anfang August in seinem Ausblick auf die Saison 2013/14. Eine Platzierung im Mittelfeld prognostizierten wir der Mannschaft von Trainer Armin Veh – irgendwo zwischen dem 6. und dem 13. Tabellenplatz. „Allein: Mit dem Abstieg sollten die Adler nichts zu tun bekommen“, hieß es denn aber zum Schluss unseres Fazits. Doch nun, zur Winterpause, werden wir eines besseren belehrt. Die Eintracht befindet sich schon jetzt mitten im Abstiegskampf.

Es ist schwer auszumachen, woran es hapert in der Bundesliga. Das Mannschaftsgefüge scheint intakt. Die Auftritte in der Europa-League und im DFB-Pokal belegen, dass die Eintracht das Siegen nicht per se verlernt hat. Nun könnten Kritiker mäkeln, dass die Gegner in den Pokalwettbewerben kein Maßstab für die wesentlich schwereren Aufgaben in der Bundesliga seien. Die Realität gestaltet sich indes etwas komplizierter.

Die Frankfurter haben mitunter starke Auftritte hingelegt. Gegen die Bayern (0:1) schrammte die Mannschaft nur knapp an einer Sensation vorbei. Gegen Hamburg (2:2), Freiburg (1:1) und Nürnberg (1:1) mussten die Adler jeweils in den Schlussminuten noch den Ausgleichstreffer hinnehmen. Es waren nicht die einzigen Partien, in denen sich die Eintracht kurz vor Spielende noch um den Lohn ihrer Mühen gebracht hat. So bitter die liegengelassenen Punkte auch sein mögen, so zeigen sie doch, dass es mitnichten die vollkommene spielerische Unterlegenheit ist, welche die Mannschaft von Trainer Veh in die Gefahrenzone der Bundesliga rutschen ließ. Es waren oft „nur“ die Ergebnisse, die letztlich nicht stimmten. Aber genau die sind es, die am Ende einer Saison über den Abstieg in Liga 2 entscheiden.

Die Vereinsverantwortlichen stehen zur Rückrunde vor der kniffligen Aufgabe, die Köpfe der Spieler wieder frei zu bekommen; ihnen die Angst vor der Schlussphase zu nehmen. Der Psychologe Armin Veh ist gefragt, um den ersten Saison-Heimsieg der Eintracht so schnell wie möglich einzufahren. Platzt dieser Knoten, könnte das Selbstvertrauen der Mannschaft einen neuen Schub erhalten. Tut er es nicht, läuft die Eintracht Gefahr, weiter im Strudel der Erfolglosigkeit zu versinken. Wir wagen dieses Mal keine Prognose – und beschwören das Prinzip Hoffnung.


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