Frauen-WM

Kampfspiel statt Schützenfest

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Im ersten WM-Spiel in Frankfurt konnte Deutschland einen 1:0-Sieg feiern. Gegen aggressive Nigerianerinnen taten sich Prinz, Garefrekes und Co. lange Zeit schwer. Auch das Schiedsrichterinnen-Gespann sorgte für manche Aufregung.

Ansgar Groos /

Die Fanmeile am Mainufer war bereits vor Anpfiff gut gefüllt. Rund 10 000 Zuschauer positionierten sich strategisch günstig, um die optimale Sicht auf eine der drei Leinwände zu haben. Wer noch Karten für das Spiel in der Commerzbank Arena erhaschen wollte, hatte Pech. Das Spiel war restlos ausverkauft. Das letzte Aufeinandertreffen beider Mannschaften im vergangenen November endete mit einem 8:0-Schützenfest. Alles war bereit für ein spielerisches Fußballfest.

Doch irgendwie wollten die Akteure auf dem Platz nicht so recht mitmachen, beim Fußballspaß. Das lag zum einen an der doch ruppigen bisweilen harten Spielweise der Nigerianer. Dadurch wurde der Spielfluss „unserer Mädels“ enorm gestört, so dass hier auch nichts gelang. Zum anderen waren die doch teils katastrophalen Entscheidungen des Schiedsrichterinnengespanns sehr fragwürdig. Dadurch verflachte die Partie doch recht früh zu einem müden Kick.

Die Mannschaft wurde personell nicht verändert, auch das System blieb wie gegen Kanada das selbe. Recht früh setzte sich Deutschland im gegnerischen Spielfeld fest, doch der tödliche Pass oder das finale Abspiel erfolgte nicht oder landete beim Gegner oder im Seitenaus. Einen großen Anteil hatten aber auch die Nigerianer. Schon recht früh wurden die deutschen Spielerinnen gestört, teilweise mit rüden Tacklings. In der 14. Minute wurde ein regulärer Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung von Okoyino da Mbabi nicht gegeben. Auch die Angriffsbemühungen der Nigerianerinnen blieben überschaubar. Ein trockener Schuss in der 22. Minute war alles, was man vom Afrikameister mitbekam. In der 31. Minute musste Melanie Behringer verletzt ausgewechselt werden. Die Nationalspielerin zog sich eine Außenbandverletzung am rechten Sprunggelenk zu. Für Behringer kam Alexandra Popp ins Spiel.

Mit einem 0:0 ging es in die Halbzeitpause.

Die zweite Halbzeit war ein Spiegelbild der ersten Halbzeit. Spielerisch war die Partie immer noch kein Glanzstück. Dafür war die Partie dreckig, grob, gespickt mit Nicklichkeiten, kämpferisch und unansehnlich. Erinnerungen an die Eintracht-Spiele in der Rückrunde wurden wach. Die Nörgler und Kritiker, die Frauenfußball als nicht kämpferisch ansehen, wurden hier eines Besseren belehrt. Und die erste Schiedsrichterinnen-Diskussion kann auch beginnen.

In der 52. Minute wurde Birgit Prinz ausgewechselt. Spielerisch gelang der 33-Jährigen überhaupt nichts. Dementsprechend war Prinz angefressen, agressiv klatschte sie ihre Kollegen auf der Bank ab. Zwei Minuten später erfolgte die Erlösung für die deutsche Mannschaft. Ein Freistoß von rechts landete bei Popp, diese schoss den Ball gegen Garefrekes und von da kam der Ball zu Laudehr, die sich ein Herz fasste und abzog. Aus sechs Metern landete der Ball im Tor.

Nach einem Freistoß von rechts wurde es turbulent im nigerianischen Sechzehner: Popp knallte den Ball zunächst noch gegen Garefrekes, die unfreiwillig für Laudehr auflegte. Diese bedankte sich und hämmerte den Ball aus sechs Metern zur Führung ins Tor. Danach hatten die deutschen Spielerinnen noch die Gelegenheit den Sack zuzumachen. Doch am Ende blieb es bei dem 1:0-Sieg, was die sichere Viertelfinalteilnahme bedeutet.

Am Dienstag, den 5. Juli, geht es um die Tabellenführung, gegen Frankreich, die Kanada mit 4:0 besiegten und damit auch als sicherer Teilnehmer feststeht.

Hier geht's zum Programm der „Fußballgärten“


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