DFB-Präsident Theo Zwanziger hat am Mittwoch als tausendster die "Charta der Vielfalt" unterschrieben. Das soll die Integration im Fußball fördern. Währenddessen gingen Homosexuelle auf die Straße.
jlo /
Mc Donald’s hat es schon getan, die Deutsche Bank und die Deutsche Bahn auch. Und jetzt zog der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach. Als tausendster Unterzeichner hat DFB-Präsident Theo Zwanziger die „Charta der Vielfalt“ unterschrieben. Damit bringt er ein klares Bekenntnis zu mehr Vielfalt in der deutschen Gesellschaft und insbesondere im Sport zum Ausdruck. Und seine Beweggründe erläutert Zwanziger so: „In den deutschen Auswahlmannschaften des DFB wird Vielfalt schon lange gelebt und ist ein echter Erfolgsfaktor. Vor allem bei den Männern. Bei der WM 2010 in Südafrika verfügte fast die Hälfte des Kaders über einen Migrationshintergrund. Bei der U17, die gerade Dritter bei der WM in Mexiko geworden ist, lag der Prozentsatz sogar noch höher. Darauf sind wir stolz und werden diesen Weg weitergehen, um auch bei den Frauen die Integration durch Fußball weiter zu stärken."
Die „Charta der Vielfalt“ wurde 2006 unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegründet. Die Unterzeichnung ist eine Selbstverpflichtung zu Vielfalt, Toleranz, Fairness und Wertschätzung in der Arbeitswelt.
Dennoch gilt Homosexualität beim Fußball immer noch als Tabuthema. Von Vielfalt keine Spur. Auch nicht beim Frauenfußball. Und so trafen sich am Mittwochabend vor dem Halbfinalspiel am Stadion rund 200 Homosexuelle zu einem Flashmob. Mit Trillerpfeifen und roten Karten bewaffnet forderten sie von der FIFA die Sperrung der nigerianischen Nationaltrainerin Eucharia Uche, die Homosexualität als „dreckige Sache, spirituell und moralisch sehr falsch“ bezeichnete.