Dank einer kämpferischen Leistung haben die verletzungsgeplagten Fraport Skyliners am Sonntag das Spitzenspiel gegen Alba Berlin mit 90:84 gewonnen. Großen Anteil am Sieg hatte ein alter Bekannter.
Nicole Nadine Seliger /
Gordon Herbert ist kein überschwänglicher Trainer. Auch nach Siegen weist der Skyliners-Coach gerne auf die Defizite in seiner Mannschaft hin. Doch nicht am Sonntag. Da stimmte der Kanadier geradezu eine Lobeshymne auf sein Team an. "Es war einer der besten Siege, die ich als Trainer begleiten konnte", sagte er wenige Minuten, nachdem seine Spieler das Topteam aus Berlin bezwungen hatten: "Ich bin sehr stolz auf unsere Spieler".
Herausragendes zweites Viertel Von Beginn an sahen die 4.860 Zuschauer in der Fraport Arena ein packendes Spiel, in dem sich zunächst kein Team absetzen konnte. 21:22 hieß es nach den ersten intensiven zehn Minuten. Was dann folgte, bezeichnete Herbert als "herausragend": Bis zur Pause kamen die Skyliners immer besser in Schwung, verteidigten gut und überrumpelten die Berliner förmlich mit ihrem schnellen Spiel. Nur zehn Punkte erlaubten sie den Gästen im zweiten Viertel und gingen so deutlich in Führung (46:32).
Auf und ab nach der Pause Nach der Pause waren es dann aber die Gäste aus der Hauptstadt, die das Spiel bestimmten und bis zum Ende des dritten Viertels auf 56:60 verringerten. Die Berliner spielten ihre Überlegenheit im Reboundduell aus und trafen nun auch von draußen, nachdem ihnen in der ersten Halbzeit nur ein einziger 3-Punkte-Wurf gelungen war. Doch die Skyliners, die nur sieben Spieler mit nennenswerten Minuten einsetzen konnten, konnten sich in dieser Phase auf ihre besten Spieler verlassen. Kapitän Tez Robertson traf den wichtigen Dreier zum 63:58, ehe Rückkehrer A.J. English wieder auf einen zweistelligen Vorsprung erhöhte (68:58). Bis auf zwölf Punkte konnten die Hessen davonziehen (85:73), ehe Alba eine weitere Aufholjagd startete und 18,4 Sekunden vor dem Ende doch noch eine Chance auf den Sieg hatte (86:84), ehe die Skyliners die Nerven behielten und den Endstand herstellten (90:84).
Herausragendes Duo Zwei Spieler überragten auf Seiten der Skyliners: Aufbauspieler Tai Webster (29 Punkte) und Neuzugang A.J. English (17 Punkte), der nach überstandenem Medizincheck erstmals in dieser Saison für die Frankfurter auflaufen konnte. Gemeinsam holten die beiden Guards die Hälfte aller Frankfurter Punkte. English zeigte in seinem ersten Spiel zurück am Main, wieso er in der letzten Saison der beste Punktesammler der Skyliners war: Mit schnellem Zug zum Korb, sicheren Würfen und sehenswerten Pässen, mit denen er Mike Morrison und Webster in Szene setzte.
Sonderlob von Herbert "Herausragend" habe Webster gespielt, lobte Herbert anschließend seinen Topscorer aus Neuseeland - und hatte auch ein Sonderlob für die beiden jungen Deutschen Garai Zeeb und Isaac Bonga parat. 23 Minuten beziehungsweise 34 Minuten standen die Guards auf dem Parkett und machten ihre Sache außerordentlich gut. "Beide haben heute wie Männer gespielt", lobte Herbert die gerade mal 20 und 18 Jahre alten Youngsters. "Dazu hatte Tez Robertson ein extrem starkes Spiel. Mit ihm auf dem Feld war es, als wären wir zu sechst auf dem Parkett", lobte er auch seinen Kapitän und Verteidiger.
Ob die Skyliners, die nun auf Platz vier in der Tabelle vorgerückt sind, beim nächsten Heimspiel am 26.12. auf mehr Spieler zurückgreifen können, ist fraglich. Flügelspieler Shawn Huff soll nach ausgestandener Adduktoren-Verletzung als erster Spieler zurückkehren. Vorher wartet noch das Hessenderby in Gießen am Freitag, 22. Dezember.
>> Nächstes Heimspiel: Fraport Skyliners vs. Walter Tigers Tübingen, Dienstag, 26. 12., 15 Uhr, Fraport Arena, Silostraße 46, Tickets ab 12 Euro (ermäßigt ab 8 Euro) unter 069-92887619 oder auf der Homepage.