Bis zum Kick-off der Nippon Connection im Mousonturm ist es noch eine Weile hin. Die Bewerbungsfrist für den Nippon in Motion Awards der VGF läuft dieser Tage hingegen aus. Also ran an die Kameras!
Gerald Schäfer /
Es klingt vielleicht nicht nach viel Arbeit, dürfte aber knifflig sein. Die Nippon Connection und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt haben den Nippon in Motion Award ausgelobt, der auf dem diesjährigen Festival am 9. Juni verliehen wird. Gesucht werden Kurzfilme, die nicht länger als zwölf Sekunden (!) sein dürfen, sich mit dem Thema „Nippon in Motion“ auseinandersetzen und auch ohne Ton verständlich sein müssen. Bis 15. März haben Interessenten noch Zeit, ihren Film bei der Nippon Connection einzureichen. Die Top Ten-Filme landen auf der Festival-Homepage, wo sie von Besuchern bewertet werden können. Die drei Clips mit den besten Bewertungen werden im Mai auf den Infoscreens in Frankfurts U-Bahn-Stationen und auf der Nippon Connection 2014 gezeigt. Der Gewinner erhält außerdem 250 Euro Preisgeld.
Die Nippon Connection ist das größte japanische Filmfestival außerhalb des Lands der aufgehenden Sonne. 16.000 Besucher lockte das fernöstliche Kino-Fest zuletzt in die Mainmetropole. Die 13. Auflage soll wieder ähnlich erfolgreich verlaufen. Mit viel Altbewährtem, an einem neuen Standort. Da der Uni-Campus in Bockenheim ob des Umzugs der Universität nicht mehr zur Verfügung steht, zieht die Nippon Connection dieses Jahr in den Mousonturm und die Naxoshalle. Als Kooperationspartner konnte zudem das Theater Willy Praml gewonnen werden. Wiederhoungen der Festival-Filme gibt es erneut im Mal Seh'n Kino aufs Auge. Für das Retroprogramm ist auch dieses Jahr das Kino im Deutschen Filmmuseum verantwortlich. Das Rahmenprogramm widmet sich der japanischen Kultur. Es werden Vorlesungen angeboten, Besucher können sich in japanischem Schwertkampf schulen lassen oder japanischer Musik lauschen. Zum Beispiel beim Konzert der Perfromance-Gruppe Kao=S.
Eine erste Filmauswahl, die es von 4. bis 9. Juni in Frankfurt zu sehen gibt, wurde bereits getroffen. So zeigt das Filmfestival etwa „For love's sake“ (Foto), den neuen Film von Takashi Miike. Der Regisseur genießt in Japan Kultstatus. In Deutschland ist er wohl vor allen Dingen für seinen Film „Ichi the Killer“ bekannt. Kiyoshi Kurosawa ist in Horrorfilm-Fankreisen ein Begriff. Des Filmemachers neuester Streich heißt „Penance“ (Buße), der sich in Form eines beängstigenden Psycho-Thriller mit dem Thema „Schuld und Sühne“ auseinandersetzt. Kiki Sugino, Produzentin des Dramas „Odayaka“, wird beim Festival zu Gast sein und sich den Fragen der Zuschauer stellen. Die wird es sicherlich auch geben. Immerhin beschäftigt sich der Film von Nobuteru Uchida mit den Auswirkungen der Katastrophe von Fukushima.
Frau Sugino ist nicht die einzige Künstlerin, die in Frankfurt zu Gast sein wird. Interessante Gäste aus dem japanischen Film-Gewerbe gehören bei der Nippon Connection zum guten Ton. Eben so wie ein wohl durchdachtes, genreübergreifendes Film- und Begleitproramm. Ein Muss – nicht nur Cineasten und Asienliebhaber.