Der einstige Gründer des Eichborn-Verlags, Vito von Eichborn, hat während des Insolvenzverfahrens die Übernahme seines einstigen Hauses im Blick gehabt. Letztlich setzte sich jedoch Lübbe durch.
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"Wehmütig, traurig, zornig, enttäuscht und erleichtert." So erklärt Vito von Eichborn sein Seelenbild, nun da der von ihm gegründete Verlag seine Selbständigkeit verloren hat. "Wehmütig, weil der Verlag nun Frankfurt verlässt. Hier waren seine Wurzeln, die sind gekappt. Traurig, dass er definitiv seine Selbstständigkeit verloren hat. Zornig, wie seit einem Jahr mit den Mitarbeitern umgangen wurde. Enttäuscht, weil auch ich zusammen mit einem Partner ein Angebot abgegeben hatte. Und dreifach erleichtert: dass er gerettet wurde, dass es das unabhängige Haus Lübbe ist und nicht einer der Verlage sammelnden Konzerne – und auch, dass ich diese Riesenaufgabe nun nicht selbst schultern muss", sagt von Eichborn im Gespräch mit dem Journal Frankfurt. "Ich bin ja nicht der Jüngste, hätte dies für zwei oder drei Jahre machen wollen, um ihn zu sanieren, neu aufzustellen und dann in jüngere Hände zu geben. Ich wollte mit einem Kern der Mitarbeiter auch den Standort Frankfurt erhalten. Es ist doch ein Jammer, dass jetzt wohl nur drei Kolleginnen dabei bleiben." Auch mit den neuen Eigner ist von Eichborn im Gespräch: "Ich habe dort eine sehr eichbornmäßige Buchreihe vorgeschlagen."