Reihe im Deutschen Filmmuseum

Die Schuldfrage im Nachkriegsfilm

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Aus Anlass des 70. Jahrestags des Kriegsendes zeigt das Deutsche Filmmuseum eine Reihe von Filmen, die sich mit der Schuldfrage auseinandersetzen. Zu sehen sind drei Klassiker des Nachkriegsfilms.

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In der Sparte "Klassiker und Raritäten" zeigt das Deutsche Filmmuseum im Mai drei Filme der Nachkriegszeit, die sich mit "Schulddiskursen im deutschen Spielfilm nach 1945" auseinandersetzen. "Der Film wurde im Dritten Reich von den Nationalsozialisten besonders gefördert und radikal zensiert", heißt es in der Ankündigung. "Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Filmindustrie vor der Aufgabe, sich zur Frage der Schuld an den Verbrechen des Krieges zu positionieren. Die Reihe im Kino des Deutschen Filmmuseums präsentiert drei Filme, die eine differenziertere Auseinandersetzung mit dem Thema suchen."

Am Dienstag, 12. Mai, läuft "In jenen Tagen" von 1947. Helmut Käutners erster Nachkriegsfilm verfolgt in sieben Episoden die Geschichte eines Autos und seiner unterschiedlichen Besitzer in den Jahren 1933 bis 1945. Sieben Gegenstände, die sich im Auto befinden, geben Hinweise auf die Menschen, die das Auto fuhren, und darauf, was ihnen widerfahren ist.

Am Dienstag, 19. Mai, wird "Ehe im Schatten" gezeigt, einer der ersten Filme der 1946 gegründeten DEFA und einer der wenigen Nachkriegsfilme, die die Auswirkungen der Nürnberger Rassegesetze thematisieren. Er stellt am Beispiel eines Schauspieler-Ehepaars dar, wie sich die Situation im Zweiten Weltkrieg immer mehr verschärft.

Am Dienstag, 26. Mai, ist "Der Ruf" (1949) zu sehen. Autor und Hauptdarsteller Fritz Kortner, der als Jude 1933 über Wien und London in die USA geflohen und 1948 nach Deutschland zurückgekehrt ist, verarbeitet in dem Film seine Erfahrungen mit der Nachkriegsgesellschaft: Professor Mautner kehrt nach 15-jährigem Exil auf Einladung der Universität Göttingen in seine Heimat zurück. Die ablehnende Haltung und die feigen Intrigen seiner Kollegen, seiner Studenten und seines eigenen Sohnes machen ihm schwer zu schaffen.

Zu jedem Film geben Filmwissenschafler eine Einführung. Beginn ist jeweils um 18 Uhr.


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