Ptrk9000 ist ein ganz harter Hund. Trotz Zahnarzttermin stürzt er sich in Frankfurts Nachtleben, schaut beim Rockmarket vorbei und lässt in der Stereobar selbst die Finger über die Plattenspieler fliegen.
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Da hat sie mir aber ganz schön an den Nerven genagt, die Zahnfee. Und deshalb mussten die Nerven raus aus dem Zahnkeller, damit ich nicht ständig mit viel Unspaß die Wände hoch und wieder herunter gehe. Verdammte Zahnschmerzen, kann man gebrauchen wie ein Loch im Kopf, vor allem, nachdem der Zahnmensch meines Vertrauens mir RitzeRatze die Nerven aus dem Beißklumpen gefeilt hatte, bekam ich eine schöne Grippe. Kaum geht man zum Arzt, ist man krank. Deshalb war ich, geschwächt von Antibiotika und daraus resultierend mit überwiegender Minimalmotivation die letzten zwei Wochen draussen unterwegs, was mich aber nicht davon abgehalten hatte, mich trotzdem irgendwie zu beschäftigen. Also war ich mal im Kino, nämlich namentlich in No!, in Django mit weichen D und im Mondmann, einem Zeichentrickfilm aus deutscher Produktion, der so wunderbar entschleunigt daherkommt. Bei der Gelegenheit konnte ich endlich mal einen Blick ins Filmmuseum werfen, und ich glaube, bei einem Blick werden ich es nicht belassen, Kinosessel zum Schlummern gemütlich in einer Anordnung, die den Vordermann aus dem Sichtfeld lässt. Da hat sich sicherlich jemand Gedanken gemacht, das merkt man gleich, ne! So dämmerte ich dahin, mit einem Fuß gefühlt in der Gruft, aber so sind wir Typen eben, wir denken ja nach drei Mal Niesen gleich, dass wir sterben. Aber weit gefehlt, Unkraut und Rucola vergehen nicht, und so war ich dann am Donnerstag erstmal in der Alten Liebe, wenn auch nur kurz, nach zwei Wochen ist man ja schon ein wenig aus der Übung.
Freitags wollte ich rumchillen und mich auch erst später aus dem Haus mäandern. Zum Rockmarket ging es, denn Nachttierhaus spielten auf, und diese grandiose Jazzcombo wollte ich mir schon lange mal anschauen. In keinster Weise wurden wir enttäuscht, verfügen die Jungs doch über ein tolles Perkussions- und Schlagzeugspiel, und haben uns schön in den Abend gegroovt. Hinterher gab sich Psaiko Dino, u.a. umtriebiger Producer von Cro, dessen Titel „Easy“ mir schon kurz nach Erscheinen im Ohr herumkroch, hinter dem Mixer auf dem Organic Floor die Ehre und spielte Allerlei aus der HipHop-Schatzkiste. Und so füllte sich das Erdgeschoß eines Bürogebäudes mit feierbereiten Buntmenschen, von denen sich nicht wenige auf den zweiten Floor freuten. Dort schwang König Biffi a.k.a. Discocaine das elektronische Zepter und hat die Menschen ganz schön ins Schwitzen gebracht!
Darüber hinaus wollte ich bemerken, dass man auf der Veranstaltung nicht verdursten musste, schnell, freundlich und zuvorkommend bekam man seine Getränkewünsche erfüllt, so macht das nächtliche Umherschwirren natürlich nochmal so viel Spaß.
Samstags wollten nach dem Konstimarkt die Schallplatten poliert werden, hatten wir doch im Rahmen unserer Veranstaltung „Brothers and Sisters – Funk!“ in der Stereobar aufzuspielen, und mit wir meine ich Frank Rox (Foto) und meine Wenigkeit. Frank kennt man ja auch aus dem Lola Montez und als umtriebigen Auflegerich in der Sullivan – Bar, der darüber hinaus über eine sehr gut sortierte Plattensammlung verfügt. Ausserdem ist’s ein cooler Typ! Gegen Mitternacht war der kleine Keller, der nun unter Wolf’s Führung, welcher sich auch verantwortlich zeichnet für den Elfer und den Ponyhof, schön gefüllt und ich glaube, wir haben den Leuten gegeben, was sie zum Feiern benötigten, eine Mischung aus Sixties & Seventies Funk, rare Grooves, oldschool HipHop und Ghettofunk. Nur Vinyl haben wir gespielt, tonnenweise, denn dazu braucht es keine CPU!
In den frühen Morgenstunden haben wir uns dann von den Gelben nach Hause chauffieren lassen, schön war’s, und das machen wir demnächst wieder. Im Mai, soweit ich mich erinnere. In der Zwischenzeit werden wird das Orange Peel noch ein wenig unsicher machen, aber dazu demnächstens mehr…
Sonntags wollte der Herr ruhen, und auch abends bei Radio X war er nur Beisitzer, galt es doch, die Technik zu überwachen, was ihm auch ganz recht war, klang seine Stimme doch wie eine Krähe mit Mandelentzündung.
Und später sank die Krähe in einen tiefen Schlaf, auch wenn sie Namenstag hatte.