Neues Theaterprojekt von Willy Praml

Heinrich Heines Leben wird inszeniert

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In Frankfurt gibt es in diesem Sommer ein neues Theaterstück des Theaters Willy Praml. Gegenstand der Inszenierung ist der deutsch-jüdische Dichter und Europäer Heinrich Heine. Das Besondere: die interaktive Umsetzung.

bew /

Im Museum Judengasse waren sie alle anwesend. Alle, die für das neue Stück im Theater Willy Praml verantwortlich sind. Von Willy Praml persönlich (Foto) bis zu Fritz Backhaus, dem stellvertretenden Direktors des Jüdischen Museums. Das neue Theaterstück besitzt einen sehr langen Namen: „Heine wacht auf und erzählt seinem Freund Karl Marx, wie er im Traum die Kurt-Schumacher-Straße in Frankfurt am Main rauf + runter fuhr. Stationen eines Traumas“. Für die Förderung des Projektes ist Albrecht von Kalnein, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt Rhein Main, zuständig. Seit etwa drei Jahren ist diese Realisation schon im Gespräch und in diesem Sommer ist es endlich so weit.

Im Zentrum steht die Judengasse. Durch den Dichter Heinrich Heinewird das Jüdische Leben und die Geschichte des Judentums in Frankfurt lebendig gemacht. Was das Stück am Theater Willy Praml von anderen Inszenierungen abhebt ist, dass die Zuschauer hautnah das Leben und Denken Heinrich Heines miterleben und zwar im öffentlichen Raum. An acht kleinen Stationen, die sich um das Gebiet der Judengasse erstrecken, wird seine Vita an die Bevölkerung der Stadt Frankfurt und des Rhein-Main-Gebietes gebracht. Der bekannte Dichter der Romantik, der am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf das Licht der Welt erblickte, hatte ein bewegtes Leben. Er galt als einer der begnadetsten Rhythmiker. Dies wird unter anderem durch einen französischen Tambourmajor zum Ausdruck gebracht, der im Stück trommelt und so Heine die Rhythmik nahebringt.
Heine erzählt sein Leben seinem Freund Karl Marx, der über 20 Jahre jünger war, als der Dichter selbst. Von der ersten Liebe über die Zeit Napoleons bis zu Heines Tod im Jahre 1856 wird alles thematisiert. Musikalisch untermalt wird zum Beispiel das „lyrische Intermezzo“ von Heine. Die Zuschauer, die das Stück miterleben, teilen sich danach in vier Kleingruppen auf und erkunden auf diese Weise das Heine’sche Denken.

Es gibt spezifische Orte und Unorte, aber man sollte nicht zu viel verraten. Im Museum in der Judengasse führt eine Ausstellung auf das Stück hin. Der Titel lautet: „Treten Sie ein! Treten Sie aus! Warum Menschen ihre Religion wechseln“. Heine selbst ist zum Christentum konvertiert und interessierte sich sehr für das Verhältnis von Juden und Christen in Deutschland.

Ein besonderes Anliegen war es den Freunden des Theater Willy Praml und des Museum Judengasse zu verdeutlichten, dass es sich um ein Bürgerprojekt handele und jeder daran teilnehmen könne. Etwa als Musiker oder auch durch Spenden. Die Stadtplanerin Anne Christin Scheiblauer vertritt die Auffassung, dass es ein erster Schritt wäre, dass ein Stück über Heinrich Heine und sein Leben entstehe. Der Bedeutung jüdischen Lebens in der Judengasse sei damit aber noch nicht hinreichend genüge getan. Sie schlägt vor, dass dort neue Bauten entstehen, die auf die Vergangenheit hinweisen. Man wird sehen, in wie weit neue Gebäude im Bereich der Kurt-Schumacher-Straße entstehen und so das Stadtbild im Osten Frankfurts verändern werden.

Wer sich mit der Ausstellung auf das Theaterstück vorbereiten möchte, kann dies von 13. Mai bis 1. September tun. Das Stück von Willy Praml wird voraussichtlich von 16. August bis 6.Oktober aufgeführt. Die Termine und weitere Informationen können Sie der Webseite www.theater-willypraml.de entnehmen.


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