Halleluja!

Unverhoffte Solidarität erfahren

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Anfang des Jahres lobten wir die 70 plus-Generation im Tourneezirkus, die 2018 aufgemischt hatte wie Carlos Santana, Bryan Ferry oder Alice Cooper. 2019 gab es aber auch Negativbeispiele. Aber darf man das laut sagen? Wo die Fans doch happy sind.

Detlef Kinsler /

Selten genug fasst man – zumal zu nächtlicher Stunde – den Mut, einfach mal fremde Menschen in der U-Bahn anzusprechen. Aber nachdem das reifere Pärchen auf der Bank gegenüber augenfällig aus dem selben Konzert in der Festhalle kam konnte man sich nach den vielen Hits beim „Night Of The Proms“-Spektakel die Frage nicht verkneifen: „Na, mit welcher Melodie gehen Sie denn heute Abend ins Bett?“. Prompt war man in Gespräch über all die Altstars, die über das Jahr verteilt die Nostalgie ihrer mit ihnen gealterten Fans mit einer vielleicht ja letzten Tournee bedienen. Und da machte der Mann unvermittelt seinem Ärger Luft, das Konzert von Art Garfunkel (78, Jugendfoto) sei ja wohl eine absolute Frechheit gewesen. Keine Stimme, keine Aura.

Halleluja. Endlich sprach es mal einer aus. Denn wenn man nach so einem Abend am nächsten Morgen eine Kritik schreiben muss und ach so gerne formulieren möchte, wie schrecklich das Ganze war, hat man all die glückseligen Menschen vor Augen, die gehört haben, was sie in Erinnerung hatten und nicht was tatsächlich aus den Lautsprechern tönte. Schwer davor nicht zu kapitulieren. Hilfreich wenn dann jemand die eigene Wahrnehmung teilt und man so eine unverhoffte Solidaritätsbekundung erfährt.


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