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Stadt novelliert 2. Förderweg

Bezahlbarer Wohnraum für den Mittelstand

Mehr Menschen mit mittlerem Einkommen sollen in den Genuss einer bezahlbaren Wohnung kommen. Die Stadt Frankfurt hat daher die Richtlinien für den 2. Förderweg der tatsächlichen Bedarfslage angepasst.
Der Druck auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt ist bekanntlich groß und steigt kontinuierlich und bezahlbarer Wohnraum ist für immer mehr Menschen, die keinen Anspruch auf eine Sozialwohnung haben, oftmals schwer zu finden. Zumal die Anzahl der geförderten Wohnungen in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgeschmolzen wurde. Daher hat der Magistrat am Freitag die Novellierung der Richtlinien für den 2. Förderweg in der städtischen Wohnungsbauförderung beschlossen. „Wir haben die Förderprogramme an die Realität angepasst“, erklärt Planungsdezernent Mike Josef (SPD). So heiße es zwar immer, dass es in Frankfurt die höchsten Durchschnittseinkommen gebe, aber 64 Prozent der Arbeitnehmer würden gar nicht in der Stadt wohnen. Das statistische Bild ist also verzerrt. Laut Josef liegt das Netto-Einkommen von 43 Prozent der Frankfurter Haushalte bei unter 2000 Euro, bei 20,5 Prozent seien gar nur 1000 Euro. Bisher stand der zweite Förderweg meist nur Senioren und Familien mit Kindern offen, das soll sich nun ändern. „54 Prozent der Haushalte sind Singlehaushalte“, sagt Josef. Noch in diesem Jahr sollen sich, wenn die Stadtverordnetenversammlung es beschlossen hat, die Richtlinien zugunsten Frankfurtern mit mittlerem Einkommen, darunter auch Paare ohne Kinder, ändern. „Wir optimieren die Förderung von Mietwohnungen für Haushalte, deren Einkommen über der Grenze zum Bezug einer Sozialwohnung liegt, die sich aber auf dem freien Frankfurter Wohnungsmarkt nicht ausreichend mit Wohnraum zu bezahlbaren Mieten versorgen können.“

Das „Frankfurter Programm für den Neubau von bezahlbaren Mietwohnungen: Förderweg 2“, so der neue Name, erweitert also den Kreis der Berechtigten, allerdings sollen mindestens die Hälfte der geförderten Wohnungen für Familien ab drei Personen, Paare und Alleinerziehende mit mindestens einem Kind sowie an Rentner und Pensionäre vorgesehen werden.

„Es gibt für den Wohnungsmarkt keine schnellen Lösungen“, stellt Josef klar. Bauland auszuweisen und Wohnungen zu bauen brauche eine gewisse Vorlaufzeit. „Aber wir schaffen heute die Voraussetzungen dafür, wie die Stadt in zehn Jahren und mehr aussieht“. Es sei der Stadt an einer durchmischten Bevölkerung gelegen. Daher will sie den Bau von Mittelstandswohnungen attraktiver machen, gleichzeitig setzt sie die Bindungsdauer von 20 auf 30 Jahre hoch mit einer Nachwirkungsfrist von 15 Jahren. Bisher gab es nur zwei Säulen der Förderung. Entweder lagen die geförderten Wohnungen 35 Prozent unter der Marktmiete oder 15 Prozent unter der Marktmiete. „Das hatte aber zur Folge, dass mancherorts die Kaltmiete immer noch bei 12 bis 13 Euro lag, daher gibt es nun feste Einstiegsmieten, egal wo in Frankfurt“, so Josef und die wären 8,50 Euro, 9,50 Euro und 10,50 Euro pro Quadratmeter. Die Mieten werden nun in drei Einkommensstufenmit jeweiligen Ober- und Untergrenzen aufgeteilt.

Der Bau von geförderten Wohnungen soll durch folgende Darlehen und Zuschüsse attraktiver gemacht werden. Für den zweiten Förderweg soll es künftig bei Bauvorhaben ein Darlehen von 800 Euro pro Quadratmeter geben. Dieses muss binnen 30 Jahren zurückgezahlt werden. Dazu gibt es noch einen Zuschuss von 500 Euro pro Quadratmeter. All das bezieht sich auf Gebäude mit Passivhausstandard oder auf Bauten, die die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) um mindestens zehn Prozent unterschreiten. Die Stadt stellt jährlich Fördermittel in Höhe von 45 Millionen Euro bereit. Mike Josefs Ziel ist es, dass dieser Topf auch von Antragstellern ausgenutzt wird. „Wenn wir überrannt werden vom geförderter Wohnungsbau, dann ist das genau das, was wir wollen“, so Mike Josef. Es reiche langfristig aber nicht, allein über die Höhe der Mieten zu debattieren. „Wir müssen auch über höhere Löhne reden, denn wir haben ein strukturelles Problem: Eine Krankenschwester hat in Frankfurt nun mal höhere Nebenkosten als eine in der Pfalz.“
 
23. Juni 2017, 13.58 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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