New Yorker Wohnturm in Hell's Kitchen

Bjarke Ingels gewinnt internationalen Hochhauspreis

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Der Internationale Hochhaus Preis 2016 geht an den dänischen Architekten Bjarke Ingels und den Bauherrn Douglas Durst – für ein Gebäude in New York. Der Preisträger macht auch in Frankfurt von sich reden.

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Der Preis wurde in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Für das Wohnhochhaus "VIA 57 West" in New York wurde ein Preisgeld von 50.000 Euro verliehen. Im Wettbewerb geht es um "das weltweit innovativste Hochhaus".

Die Jury vergab außerdem eine besondere Anerkennung an das Housing & Development Board (HDB) von Singapur für seine Vorbildfunktion als öffentlicher Träger, der innovative, nachhaltige Hochhäuser für kommunale Wohnprojekte realisiert.

Aus etwa 1500 Hochhäusern, die innerhalb der letzten zwei Jahre weltweit fertiggestellt wurden, hat das Deutsche Architekturmuseum (DAM) 30 herausragende Gebäude aus 14 Ländern nominiert. Eine internationale Jury aus Architekten, Tragwerksplanern und Immobilienspezialisten wählte daraus fünf Finalisten.

Der Internationale Hochhaus Preis wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main ausgelobt. Initiiert wurde er 2003 gemeinsam von der Stadt Frankfurt, dem Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank. Er richtet sich an Architekten und Bauherrn, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden.


Die Rahmenbedingungen für den Bau von Ingels seien denkbar schlecht gewesen: Im Westen vom Hudson River eine mehrspurige Autobahn abgetrennt, im Norden ein historistisch verkleidetes Elektrizitätswerk, im Süden lärmt und riecht ein neugebautes Müllsortierzentrum und im Osten thront ein gewöhnlicher, blauverglaster, 130 Meter hoher Wohnturm, dessen Sicht auf den Hudson River möglichst nicht gestört werden durfte. Dem sei die Bjarke Ingels Group mit dem innovativen Konzept eines „Courtscrapers“ begegnet. Fast alle der 709 Wohnungen genießen den Fluss- und Sonnenuntergangsblick – was bei einer normalen Blockbebauung geometrisch unmöglich gewesen wäre.

Das Projekt wurde von der Durst Organization entwickelt, ein Immobilien-unternehmen, das seit seiner Gründung 1915 in Familienhand ist und inzwischen in dritter Generation geführt wird. Vorsitzender Douglas Durst hat zusammen mit dem Architekten Bjarke Ingels den Preis entgegengenommen.

Bjarke Ingels sagt: “Es ist eine seltene neue Gebäudegattung, die die gemeinschaftlichen Qualitäten einer europäischen Blockrandbebauung mit der Dichte und den Ausblicken eines Hochhauses verbindet. Ich sehe den Preis als eine Einladung für uns und andere neu darüber nachzudenken wie wir unsere zukünftigen Städte bewohnen wollen.“

Ingels realisiert derzeit in Frankfurt ein Hochhaus auf dem Metzler-Grundstück gegenüber dem Japan Tower. Eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum widmet sich ihm ebenfalls.


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