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Genossenschaftliche Immobilienagentur
So geht sozialverträglicher Hauskauf in Frankfurt
Um Mieterinnen und Mieter beim Hausverkauf nicht zu verdrängen, setzt sich die Genossenschaftliche Immobilienagentur Frankfurt für einen sozialverträglichen Hauskauf ein. Im Frankfurter Ostend wurde nun das erste Haus erfolgreich verkauft.
Zwölf Wohnungen bietet ein Haus in der Luxemburgerallee im Frankfurter Ostend, eine Mieterin wohnt bereits seit 25 Jahren darin – seit Mitte April ist es verkauft. Die ehemaligen Eigentümerinnen sind Schwestern und selbst in dem verkauften Haus aufgewachsen; sie möchten anonym bleiben. Vor 71 Jahren vom Vater erbaut, sei es ihm damals schon wichtig gewesen, dass die Mieterinnen und Mieter einen fairen Preis zahlen und somit möglichst lange dort wohnen bleiben. Um einen Käufer zu finden, der diesen Anspruch weiterhin umsetzt, wandte sich das Geschwisterpaar an die Genossenschaftliche Immobilienagentur Frankfurt (GIMA).
„Es sollte eine Verpflichtung sein, dass Mieten bezahlbar bleiben“, sagt eine der beiden ehemaligen Eigentümerinnen. Mit einem Hausverkauf an Dritte werde häufig riskiert, dass kurz- oder längerfristig Mieterinnen und Mieter aus dem Haus verdrängt werden – etwa durch einseitig motivierte Modernisierungsarbeiten, Mieterhöhungen oder Kündigungen wegen Eigenbedarfs, wie die GIMA auf ihrer Website schreibt. Daher entstand im November vergangenen Jahres die GIMA Frankfurt, die sich darum kümmert, dass Hauseigentümerinnen und –eigentümer an Genossenschaften oder andere gemeinwohl-orientierte Wohnungsunternehmen vermittelt werden, sodass die Mietenden weiterhin zu vergleichbaren Konditionen im Haus wohnen bleiben können.
Vor eineinhalb Jahren wurden die Schwestern durch eine Zeitungsanzeige auf die Gründung der GIMA aufmerksam. Es sei ein „holpriger Prozess“ gewesen, wie GIMA-Vorstand Robin Mohr erklärt. Grund dafür ist der Standort des zu verkaufenden Mehrfamilienhauses, denn es steht auf einem städtischen Erbbaugrundstück. Daher sei beim Kauf ein monatlicher Zinssatz fällig, der bei 2,5 Prozent des Bodenrichtwerts liegt. Das habe Folgen auf die Miete, sodass die Wohnungen nicht mehr zehn Euro, sondern mindestens 16 Euro pro Quadratmeter kosteten – das habe nur noch wenig mit „sozialverträglich“ zu tun.
Zuletzt liefen Verhandlungen mit dem Beamten-Wohnungs-Verein (BWV), einer Genossenschaft, die über 1400 Wohnungen in Frankfurt vermietet. Trotz der „harten, zähen Verhandlungen“, wie sie BWV-Vorstand Matthias Henties beschreibt, könnten durch die Vermittlung der GIMA zwischen der Stadt und dem BWV eine Lösung gefunden werden. So wurde der Erbbauzins laut Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) wesentlich gesenkt und das Haus in der Luxemburgerallee gilt seit Mitte April als verkauft.
Auch bei einem Weiterverkauf des BWV bleiben die Konditionen gleich, wie Weber erklärt. So ist im Kaufvertrag festgeschrieben, dass die sozialverträglichen Mieten beibehalten und auf Luxussanierungen verzichtet werden müssen. Im Laufe der Zeit kümmere sich der BWV um wärmeisolierende Baumaßnahmen, die für die Mieterinnen und Mieter allerdings kostenneutral erfolgen, so Hentjes. „Es war ein Pilotprojekt für die GIMA, genauso war es ein Pilotprojekt für die Stadt“, sagte Weber. So sei die Anpassung des Erbpachtzinses dringend nötig, weshalb eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe entstanden sei, die noch in diesem Jahr Ergebnisse liefern wolle.
„Es sollte eine Verpflichtung sein, dass Mieten bezahlbar bleiben“, sagt eine der beiden ehemaligen Eigentümerinnen. Mit einem Hausverkauf an Dritte werde häufig riskiert, dass kurz- oder längerfristig Mieterinnen und Mieter aus dem Haus verdrängt werden – etwa durch einseitig motivierte Modernisierungsarbeiten, Mieterhöhungen oder Kündigungen wegen Eigenbedarfs, wie die GIMA auf ihrer Website schreibt. Daher entstand im November vergangenen Jahres die GIMA Frankfurt, die sich darum kümmert, dass Hauseigentümerinnen und –eigentümer an Genossenschaften oder andere gemeinwohl-orientierte Wohnungsunternehmen vermittelt werden, sodass die Mietenden weiterhin zu vergleichbaren Konditionen im Haus wohnen bleiben können.
Vor eineinhalb Jahren wurden die Schwestern durch eine Zeitungsanzeige auf die Gründung der GIMA aufmerksam. Es sei ein „holpriger Prozess“ gewesen, wie GIMA-Vorstand Robin Mohr erklärt. Grund dafür ist der Standort des zu verkaufenden Mehrfamilienhauses, denn es steht auf einem städtischen Erbbaugrundstück. Daher sei beim Kauf ein monatlicher Zinssatz fällig, der bei 2,5 Prozent des Bodenrichtwerts liegt. Das habe Folgen auf die Miete, sodass die Wohnungen nicht mehr zehn Euro, sondern mindestens 16 Euro pro Quadratmeter kosteten – das habe nur noch wenig mit „sozialverträglich“ zu tun.
Zuletzt liefen Verhandlungen mit dem Beamten-Wohnungs-Verein (BWV), einer Genossenschaft, die über 1400 Wohnungen in Frankfurt vermietet. Trotz der „harten, zähen Verhandlungen“, wie sie BWV-Vorstand Matthias Henties beschreibt, könnten durch die Vermittlung der GIMA zwischen der Stadt und dem BWV eine Lösung gefunden werden. So wurde der Erbbauzins laut Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) wesentlich gesenkt und das Haus in der Luxemburgerallee gilt seit Mitte April als verkauft.
Auch bei einem Weiterverkauf des BWV bleiben die Konditionen gleich, wie Weber erklärt. So ist im Kaufvertrag festgeschrieben, dass die sozialverträglichen Mieten beibehalten und auf Luxussanierungen verzichtet werden müssen. Im Laufe der Zeit kümmere sich der BWV um wärmeisolierende Baumaßnahmen, die für die Mieterinnen und Mieter allerdings kostenneutral erfolgen, so Hentjes. „Es war ein Pilotprojekt für die GIMA, genauso war es ein Pilotprojekt für die Stadt“, sagte Weber. So sei die Anpassung des Erbpachtzinses dringend nötig, weshalb eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe entstanden sei, die noch in diesem Jahr Ergebnisse liefern wolle.
2. Mai 2022, 12.44 Uhr
Viviane Schmidt
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