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Vom Frankfurter Apotheker zum Weltkonzern

Nestlé feiert den 200. Geburtstag seines Namensgebers

Als der Frankfurter Heinrich Nestle 1814 in der Töngesgasse 33 zur Welt kam, konnte man nicht ahnen, dass sein Name einmal für einen weltumspannenden Konzern stehen würde. Sein 200. Geburtstag wird groß gefeiert.
Die Deutschlandzentrale des Nestlé-Konzerns kennt jeder, der mal an der Autobahn A5 daran vorbeigefahren ist oder schon mal in der Bürostadt Niederrad war. Doch die Frankfurter Wurzeln des weltweit agierenden Unternehmens mit seiner 148-jährigen Geschichte, kennen die wenigsten. Das soll sich ändern. Zum 200. Geburtstag seines Gründers will das Unternehmen den Fokus auf die Wurzeln der Firma lenken und das Jubiläum im August gebührend feiern. Dazu lädt Nestlé alle Interessierten am 24. August bei freiem Eintritt ins Städel ein und bietet ein abwechslungsreiches Familienprogramm an.

Die Frankfurt-Verbundenheit der oft kritisierten Firma zeigt sich auch darin, dass die Deutschlandzentrale sich erweitert. So entsteht in der Bürostadt Niederrad derzeit ein Nestlé Campus, mit einem Nestlé-Shop für jedermann, sowie einer Kita mit Platz für 50 Kinder – die Stadt kann übrigens über 15 Plätze davon verfügen – ein Konferenzzentrum und ein 500 Quadratmeter großes Fitness-Studio. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen und für Anfang 2015 ist die Einweihung geplant.

Doch was sind die Ursprünge des laut dem Vorstandsvorsitzenden Gerhard Berssenbrügge „größten Nahrungsmittelherstellers weltweit“, der 468 Fabriken in 86 Ländern unterhält, zu dem 2000 Marken von Wagner Pizza und Thomy über Herta und Schöller Eis bis Beba-Kindernahrung und Nescafé gehören? Täglich werden weltweit eine Milliarde Nestléprodukte verkauft. 13.000 Mitarbeiter arbeiten in Deutschland an 20 Standorten für Nestlé, das Unternehmen, das 2013 einen Umsatz von 92,2 Milliarden Schweizer Franken gemacht hat.

Alles fing ganz klein an. Heinrich Nestle wurde am 10. August 1814 in der Töngesgasse/Ecke Hasengasse als Sohn eines Glasers und Glaswarenhändlers geboren. Die Produktion und den Vertrieb von Waren hatte er also von Kindesbeinen an kennengelernt, jedoch auch das Problem der Kindersterblichkeit. Nestlé hatte 13 Geschwister, sieben davon starben schon sehr früh. Damals war die Kindersterblichkeit sehr hoch. Das mag für ihn auch ein Antrieb gewesen sein, beim Frankfurter Apotheker J. E. Stein in der Brückenapotheke in der Fahrgasse eine vierjährige Apothekerlehre zu absolvieren. Daran sollten sich Wanderjahre als Geselle anschließen, die letztlich dazu führten, dass es Nestle in die Schweiz verschlug. In Vevey eröffnete er unter dem neuen Namen „Henri Nestlé“ ein chemisches Labor und entwickelte Flüssiggas zu Beleuchtungszwecken und tüftelte 1860 an der Herstellung einer Milchpaste. Zufrieden war er mit dem Resultat zunächst nicht.

Ebenfalls 1860 heiratete Nestlé die Frankfurterin Anna Clementine Therese Ehemant in seinem Geburtsort. Erst 1867 gelang Nestlé der Durchbruch. Er entwickelte ein Kindernahrungsmittel aus kondensierter Alpenmilch, Zucker, Kaliumcarbonat und zwiebackähnlichem Brot und konnte damit das Leben eines Frühgeborenen retten. Bald schon begann die Großproduktion des „Kindermehls“, eine Art Milchpulver für Säuglinge. 1875 verkaufte Nestlé sein Unternehmen und den Namen für eine Million Schweizer Franken an drei lokale Unternehmer. 1890 starb Nestlé in Glion und wurde in Territet bei Montreux beerdigt. Sein Firmenlogo, das aus Nestlés Familienwappen weiterentwickelt wurde, hat bis heute überlebt: Ein Muttervogel, der im Nest zwei Jungvögel füttert. Berssenbrügge hat bereits angekündigt, dass in zwei Jahren dann das 150-jährige Firmenjubiläum begangen wird.
 
5. Juni 2014, 11.00 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie: Nestle
 
 
 
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