Am Donnerstagabend ist "Crysis 2" der Frankfurter Firma Crytek mit dem Deutschen Computerspielpreis ausgezeichnet worden. Einige konservative Politiker gönnen den Entwicklern die Auszeichnung aber nicht.
red /
"Mit Cryis 2 haben erstmalig Entwickler aus Deutschland technologisch, qualitativ und ökonomisch weltweit Publikum und Fachwelt überzeugt und begeistert", schreibt die Jury des Deutschen Computerspielpreis in ihrer Begründung. Die Präsentation sei hollywoodreif, die zugrundeliegende Technologie werde bei vielen anderen Serious Games eingesetzt und die Grafik suche ihresgleichen im Gamesbereich. "Das Spiel besticht zusammengefasst durch hohen Spielspaß, eine innovative Spielmechanik und eine herausragende Grafik."
Hinter dem Ballerspiel steckt die Firma Crytek, die mittlerweile über 300 Mitarbeiter hat. Gegründet von den Yerli-Brüdern zog man einst aus Bayern an den Main - wegen des Flughafens, aber auch weil einige CSU-Politiker allzugerne über die "Killerspiele" lästerten und Verbote forderten. So verwundert es nicht, dass konservative Politiker die Entscheidung der Jury kritisieren. "Sogenannte Killerspiele dürfen nicht honoriert werden, auch wenn sie technisch noch so ausgereift sind", sagt zum Beispiel der medienpolitische Sprecher der CDU-CSU-Fraktion im Bundestag Wolfgang Börnsen. Auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann kritisierte die Auszeichnung. In der Jury selbst sitzen aber auch Politiker - wie die CSU-Politikerin Dorothee Bär. Die twitterte gestern: "Verstehe Aufregung nicht. Crysis 2 ist technisch wegweisend u. preiswürdig. Freu mich über int. anerkannte Kreativleistung made in Germany!"