Die EU-Kommission untersagte heute die Fusion von Deutscher Börse und London Stock Exchange. Ein nicht ganz unerwarteter Beschluss, wenn man auf die vorherigen Monate zurückblickt.
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Die EU-Kommission hat die geplante Fusion der Börsen in Frankfurt und London nicht genehmigt. Heute platzte der 25 Milliarden Euro schwere Deal bereits im dritten Anlauf. „Der Zusammenschluss zwischen Deutsche Börse und London Stock Exchange hätte den Wettbewerb erheblich eingeschränkt, denn er hätte in einem wichtigen Bereich, dem Clearing festverzinslicher Finanzinstrumente, ein De-facto-Monopol geschaffen“, begründet EU-Kommissarin Margrethe Vestager die Entscheidung. „Da die von den beteiligten Unternehmen angebotenen Abhilfemaßnahmen nicht ausreichten, um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission auszuräumen, hat die Kommission beschlossen, den Zusammenschluss zu untersagen.“
Dieser Beschluss kommt nicht ganz unerwartet, denn die London Stock Exchange hatte sich schon vorher geweigert, eine weitere Auflage der EU-Wettbewerbshüter zu erfüllen und ihren Mehrheitsanteil an der italienischen Anleihen-Handelsplattform MTS zu veräußern. Die Londoner Börse ging folglich nach eigener Aussage Ende Februar schon nicht mehr davon aus, dass die Kommission die geplante Fusion bewilligen wird. Zudem belastete der Brexit seit dem vergangenen Juni das Projekt, das schon Monate vorher angekündigt wurde. Die Frage nach dem rechtlichen Sitz stand vor allem im Kritikpunkt.
Durch Ermittlungen gegen den Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter wegen Verdacht auf Insiderhandel, die Anfang Februar bekannt wurden, legte sich nochmals eine schwarze Wolke über das Fusionsprojekt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt zurzeit gegen den Manager wegen eines millionenschweren Aktiensgeschäfts rund zwei Monate vor der öffentlichen Bekanntmachung des Fusionsvorhabens der beiden Konzerne.
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