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Chef der Deutschen Börse

Reto Francioni geht, Carsten Kengeter kommt

Zehn Jahre lang ist der Schweizer Reto Francioni Vorstandsvorsitzender der Deutschen Börse gewesen. Am 13. Mai kommenden Jahres will er sein Amt Carsten Kengeter übergeben.
Insgesamt 17 Jahre lang saß Reto Francioni im Vorstand der Deutsche Börse AG, zehn Jahre davon besetzter er die Vorstandsspitze. Doch bald ist ein Ende der Francioni-Ära in Sicht. Nach der Hauptversammlung der Deutsche Börse AG am 13. Mai 2015 will der Schweizer sein Amt an seinen designierten Nachfolger Carsten Kengeter übergeben. Im August kommenden Jahres vollendet Reto Francioni sein 60. Lebensjahr, Zeit also für einen Nachfolger, der in den zurückliegenden Monaten in einem umfangreichen Prozess gesucht wurde. Carsten Kengeter, der bis spätestens April 2015 bereits dem Vorstand angehören wird, soll nach der Hauptversammlung 2015 den Vorstandsvorsitz mit Wirkung zum 1. Juni 2015 übernehmen. Der derzeitige Deputy CEO, Andreas Preuß, wird sein Mandat bis zum 31. Mai 2018 verlängern.

„Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, einerseits in einem gemeinsamen, geräuschlosen und sorgfältigen Prozess mit Herrn Carsten Kengeter einen so erfahrenen und qualifizierten Nachfolger für den langjährigen CEO der Deutsche Börse AG zu identifizieren und zugleich einen gleitenden Übergang möglich zu machen“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Faber. „Wir sind Herrn Reto Francioni für seine uneingeschränkte Unterstützung bei diesem für die Deutsche Börse so wichtigen Generationenwechsel sehr dankbar. Herr Kengeter verfügt über umfangreiche und anerkannte Erfahrungen in den relevanten Bereichen des Kapitalmarktes und besitzt eine überzeugende Persönlichkeit. Wir sind sicher, dass Herr Kengeter die Börse zu neuen, insbesondere internationalen Perspektiven führen kann,“ so Faber.
Faber bedauert den Weggang Francioni, der die Deutsche Börse AG nicht nur durch schwierige und sehr schwierige Zeiten sicher gesteuert und das Unternehmen auch auf der Erfolgsspur gehalten habe. Faber schätzte Fancioni als Impulsgeber, der neue Märkte, insbesondere in Asien, geöffnet habe. „Er genießt zu Recht höchstes Ansehen in- und außerhalb der Branche. Deshalb freue ich mich, dass wir noch einige Monate zusammenarbeiten können.“

„Ich bin davon überzeugt, dass er richtig ist“, sagt Francioni über seinen Abgang. „Meine Nachfolge ist mit Herrn Kengeter geregelt, wesentliche strategische Weichenstellungen sind erfolgt, die strategischen Initiativen, insbesondere im Zusammenhang mit dem völlig neuen und äußerst harten Wettbewerb der zurückliegenden Jahre zeigen Wirkung. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, diesen Wechsel zu vollziehen.“
Der 47-jährige Carsten Kengeter gehört zu den deutschen Kapitalmarktexperten, die auf eine lange Erfahrung in den internationalen Finanzmärkten zurückblicken können. Die Deutsche Börse AG kennt er aus Kunden- und Handelsperspektive. Die Deutsche Börse AG schätzt seine Kenntnisse der Kapitalmärkte Asiens, Europas und Amerikas und der verschiedenen Regulatoren, seinen Umgang mit neuer Finanztechnologie sowie seine Führungserfahrung. Kengeter verantwortete als Managing Director und Partner bei Goldman, Sachs & Co zwölf Jahre lang verschiedene Bereiche innerhalb der Abteilung Renten, Währungen und Rohstoffe. Er leitete von 2005 bis 2008 als Co-Head das asiatische Handelsgeschäft der Bank. Ende 2008 übernahm er bei der UBS AG die Verantwortung für den Bereich FICC (Zinsen, Währungen, Rohstoffe). Anfang 2009 wurde er der Co-CEO der UBS Investmentbank, 2010 bis 2012 deren Chairman und CEO. Er war Mitglied des UBS Group Executive Board und baute als Kernstück der neuen Strategie der Bank den Bereich Non-Core and Legacy auf. Carsten Kengeter verließ die UBS Mitte 2013 und engagiert sich seitdem als Visiting Professor der London School of Economics für deren Department of Finance, die Financial Markets Group und das Systemic Risk Centre.

Kengeter wurde 1967 in Heilbronn geboren und studierte Betriebswirtschaftslehre in Reutlingen. Außerdem hält er Abschlüsse der Universitäten Middlesex, London, sowie der London School of Economics. „Ich freue mich sehr, die Deutsche Börse in die nächste Phase ihrer Expansion führen zu können.“, sagt Kengeter. Reto Francioni habe gemeinsam mit dem Vorstand und der Belegschaft eine starke Basis geschaffen. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir damit den gewaltigen und teilweise grundsätzlichen Wandel von Kapitalmärkten und Börsen meistern und die Deutsche Börse AG weiterhin erfolgreich und global entwickeln können.“
 
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28. Oktober 2014, 15.58 Uhr
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