Nachdem die Pläne der Commerzbank schon im Januar öffentlich geworden waren, sind sie jetzt beschlossen: Bis 2024 sollen deutschlandweit mehr als 300 Filialen geschlossen und 10 000 Vollzeitstellen gestrichen werden.
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Die neue Strategie der Commerzbank bis zum Jahr 2024 ist beschlossene Sache. Nach der Entscheidung des Aufsichtsrats wurden die Pläne am Mittwoch auch vom Vorstand des Konzerns beschlossen. Damit steht fest, dass die Bank in den nächsten Jahren jeden dritten Arbeitsplatz in Deutschland streichen wird.
Bereits Ende Januar war bekannt geworden, dass die Commerzbank einen Abbau von 10 000 Stellen in Deutschland plant. Der Konzern setzt künftig vermehrt auf digitale Angebote und wird 340 von aktuell 790 Filialen schließen. Diese Eckdaten der neuen „Strategie 2024“ bestätigte der Konzern am Mittwoch. Mit dem Beschluss des Vorstands werde eine tiefgreifende Restrukturierung sowie die umfassende Digitalisierung der Bank eingeleitet, heißt es vonseiten des Konzerns. Ziel des Umbaus sei es, die Vorteile einer voll digitalisierten Bank mit persönlicher Beratung, konsequentem Kundenfokus und Nachhaltigkeit zu verbinden.
„Die neue Strategie schafft die Voraussetzung für eine nachhaltig profitable und leistungsfähige Commerzbank“, sagte Vorstandsvorsitzender Manfred Knof. „Die geplanten Einschnitte sind sehr schmerzhaft. Wir werden diesen Weg mit aller Konsequenz gehen, aber fair und in gegenseitigem Respekt.“ Schon im Januar hatte die Commerzbank angekündigt, gemeinsam mit Arbeitnehmervertreter:innen faire und sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter:innen zu vereinbaren. Am Mittwoch beschloss der Vorstand zusammen mit dem Gesamtbetriebsrat der Commerzbank AG eine sogenannte Regelungsabrede. Dadurch solle frühestmöglich Klarheit und Transparenz für die Beschäftigten geschaffen werden, so Knof.
Mit der Restrukturierung des Konzerns will die Commerzbank ihre Leistungsfähigkeit sichern und ihre Profitabilität deutlich steigern. Im Jahr 2024 sollen die Kosten damit im Vergleich zum vergangenen Jahr um 1,4 Milliarden Euro, also etwa 20 Prozent, reduziert werden.