Seit Mittwoch fahren wieder Fahrzeuge für Uber durch Frankfurt. Diesmal mit einem neuen Geschäftsmodell, im Zentrum steht eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen. Frankfurter Taxiunternehmen sehen den neuen Dienst von Uber trotzdem skeptisch.
Helen Schindler /
Vor vier Jahren hatte Uber es schon einmal in Frankfurt probiert. Damals wurden Fahrer ohne Taxilizenz beschäftigt und Fahrten zu Preisen angeboten, mit denen lokale Taxiunternehmen nicht konkurrieren konnten. Dagegen wehrten sich nicht nur diese Betroffenen, europaweit sprachen Gerichte ein Verbot des Uber-Geschäftsmodells aus, das seit Jahren vor allem auf dem US-amerikanischen Markt erfolgreich agiert. Nun startet der App-Dienst einen neuen Versuch in Frankfurt. Diesmal will man alles neu und besser machen. Der Kern des neuen Geschäftsmodells: Enge Zusammenarbeit mit lokalen Taxiunternehmen und das Einstellen von professionellen Chauffeuren. Auf das damals umstrittene Konzept UberPop, das vorsah, dass Privatleute andere Privatleute chauffieren, wird beim neuen Versuch verzichtet.
Bei den lokalen Taxiunternehmen scheint der Neustart von Uber in Frankfurt dennoch nicht gut anzukommen. „Klar, ist Uber für uns eine unmittelbare Konkurrenz", sagte Herr Abas vom Frankfurter Taxiunternehmen Taxi24 gegenüber dem JOURNAL FRANKFURT: „Solange sie sich aber an Gesetze und Vorschriften halten, habe ich damit kein Problem. Wir leben in einer freien Marktwirtschaft, da kann man so etwas nicht verbieten.“ Allerdings habe er die Befürchtung, dass sich Uber – wie vor drei Jahren auch – nicht an die Gesetze halte. Seine Bedenken beziehen sich vor allem auf UberX. Dieser Dienst ist eine Art Mietwagenvermittlung mit Chauffeur. „Die Mietwagen müssen immer an denselben Standort zurückgefahren werden“, so Abas. „Dass Uber das macht, bezweifle ich. Und wenn sie das nicht machen, wird es nicht lange dauern, bis Uber wieder gerichtlich verboten wird“, mutmaßte der Taxifahrer. Schon 2015 zog sich der Fahrdienstleister nach nur wenigen Monaten aus Frankfurt zurück, nachdem sein Geschäftsmodell vom Frankfurter Landgericht als "wettbewerbswidrig" bezeichnet und deutschlandweit verboten worden war. „Uber hat sich damals nicht so stark auf unser Geschäft ausgewirkt. Sie konnten damals keinen Fuß fassen", sagte Abas deshalb auch. Die Skepsis bleibe aber.
Der Frankfurter Taxifahrer scheint kein Einzelfall zu sein. Andere Taxiunternehmen wollten sich auf eine telefonische Anfrage gegenüber dem JOURNAL FRANKFURT nicht ausführlich äußern. Grund hierfür sei ihr Unmut wegen der Wiedereinführung. Man habe momentan so schlechte Laune, dass man nicht zu einem Statement bereit sei, sagte ein Sprecher eines der Unternehmen. Obwohl Uber erst seit wenigen Stunden wieder in Frankfurt verfügbar ist, sorgt der Dienst bereits jetzt für Unmut in der Szene.