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Foto: Jochen Tack/picture alliance
Foto: Jochen Tack/picture alliance

Rotgefärbte Radwege in Nied und Höchst

Der ADFC sieht rot

Mit neuen Rotmarkierungen versucht das Radfahrbüro des Straßenverkehrsamts, die Sicherheit von Radfahrenden zu steigern. Der ADFC Frankfurt übt jedoch Kritik an der Umsetzung des Verkehrsversuchs und fordert weitere Maßnahmen.
Aktuell tauchen überall im Stadtgebiet neue Rotmarkierungen von Radwegen auf, so auch in der Kasinostraße in Höchst, wo Radfahrerinnen und -fahrer zwischen Dalbergkreisel und Andreasplatz entgegen der Einbahnstraße fahren. Parkende Autos auf dem Schutzstreifen gefährden dort immer wieder die Sicherheit von Radfahrenden. Im Frankfurter Westen auf dem Nieder Kirchweg, wo der Radweg mehrere Zu- und Abfahrten der Schwanheimer Brücke kreuzt, sowie an der Stroofstraße sind ebenfalls rote Markierungen der Radwege und -schutzstreifen vorgenommen worden.

Rotfärbungen sollen verschiedene Zwecke erfüllen

Früher wurden die roten Markierungen in Frankfurt nur sehr sparsam verwendet: Lediglich häufige Unfallpunkte seien so markiert worden, beispielsweise an der Ecke Eckenheimer Landstraße/Adickesallee, in der Sonnemannstraße oder der Obermainanlage, erklärt Joachim Hochstein vom Radfahrbüro des Straßenverkehrsamts. Nun möchte das Frankfurter Verkehrsdezernat die Wirkung von rot markierten Radwegen an unterschiedlichen Stellen im Stadtgebiet testen. Die rote Farbe würde dabei an verschiedenen Stellen unterschiedliche Ziele verfolgen, so Hochstein. Gerade an Verkehrsknotenpunkten sei die Hoffnung, dass auffällig gekennzeichnete Fahrradstraßen die Sicherheit der Radfahrenden steigern würden. Hierbei gehe es auch um die subjektiv empfundene Sicherheit der Radfahrenden selbst. Zum anderen wolle man auch prüfen, ob eine rote Markierung von Radwegen an den betroffenen Stellen eine positive Auswirkung auf die Anzahl der falschparkenden Autos haben könne.

Kein konkreter Zeitplan

Zu zukünftigen Entwicklungen auf Frankfurts Radwegen sagt Hochstein: „Es gibt keinen konkreten Zeitplan.“ In diesem Jahr wolle man in einigen Straßen mit einer Rotfärbung der Radwege beginnen und darauf in Zukunft sukzessive aufbauen. „Es wird mit Sicherheit nicht so sein, dass wir die Radwege in der ganzen Stadt markieren, aber gerade in Kreuzungsbereichen werden weitere Markierungen erfolgen.“ Hierzu müsse man herausfinden, an welchen Stellen es sich lohne, weitere Markierungen vorzunehmen. Eine Auswertung der bisherigen Projekte erfolge über die Rückmeldung von Bürgerinnen und Bürgern, ein wissenschaftliches Begleitprogramm gebe es nicht.

ADFC: „Keine Wunder zu erwarten“

Der ADFC Frankfurt hält eine Roteinfärbung von Radwegen an Konfliktstellen für sinnvoll, um punktuell die Aufmerksamkeit auf Radfahrende zu lenken, äußert jedoch auch Kritik am bisherigen Vorgehen der Behörden. Konkret definierte Kriterien, nach denen entschieden werde, welche Radwege man rot einfärbe, seien wünschenswert: „Teilweise werden gefährliche Kreuzungsbereiche eingefärbt, teilweise aber auch eher unkritische Abschnitte oder Fahrrad-Aufstellflächen an Ampelanlagen“, sagt Ansgar Hegerfeld, Vorstandsmitglied des ADFC Frankfurt. Wunder sollte man sich von der roten Farbe auf den vorhandenen Radwegen auch nicht erhoffen, da diese oftmals in einem völlig unzureichenden Zustand seien. „Viele Kreuzungsbereiche sind sehr unübersichtlich gestaltet, und wenn zusätzlich Radfahrende auch noch verdeckt hinter parkenden Autos oder Büschen bis kurz vor den Kreuzungsbereich geführt werden, sind hier trotz roter Farbe Konflikte vorprogrammiert“, so Hegerfeld. Dies sei zum Beispiel an der Kreuzung Nibelungenallee / Eckenheimer Landstraße in Richtung Westen der Fall, wo der Fahrradweg auch rot eingefärbt wurde.

ADFC: „Kontrollen, nicht Rotfärbungen helfen gegen falschparkende Autos“

Falschparkende ließen sich laut ADFC Frankfurt von der Roteinfärbung von Radspuren überhaupt nicht beeindrucken. In dieser Hinsicht sieht der ADFC Frankfurt das Projekt der Rotmarkierungen bereits als gescheitert. „Falschparkende Autos auf Rad- und Gehwegen sind für uns eins der größten Probleme, für die uns die Behörden und Politiker aktuell keine Lösung anbieten können“, so Hegerfeld. Was hier aus Sicht des ADFC allein Abhilfe verschaffen würde: mehr Kontrollen und weniger Toleranz von falschparkenden Autos seitens der Behörden. Notwendig seien zusätzliche Maßnahmen zur Förderung der Sicherheit von Radfahrenden, besonders in Bezug auf das Verhindern von falschparkenden Autos. „Hierfür werden sowohl mehr Personal als auch klare Vorgaben für den Umgang mit Falschparkern benötigt. Außerdem müsste das Zuständigkeitschaos bei den verschiedenen Polizeibehörden, die für Falschparkerinnen und Falschparker zuständig sind (städtische Verkehrspolizei / Landespolizei), aufgelöst werden.“
 
7. Juni 2019, 13.21 Uhr
Julia Heßler
 
 
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