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Foto: Nicole Brevoord
Foto: Nicole Brevoord

Steigender Bedarf bis 2030

Wege aus der Wohnungsnot in Frankfurt und der Region

In Frankfurt und der Region herrscht Wohnungsnot und die wird in den kommenden Jahren noch zunehmen. Laut einer Untersuchung fehlen in der Mainmetropole bis zum Jahr 2030 insgesamt 73.000 Wohnungen, bezahlbare versteht sich.
In Frankfurt wird allerorts gebaut, selten entstanden in der Stadt so viele Wohnungen wie derzeit, aber es sind nicht genug. Es herrscht, wie Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) seit Jahren predigt und jetzt wieder betont, Wohnungsnot. Da seien die vom Regionalverband FrankfurtRheinMain vorgelegten Zahlen, die den Mangel an Bleiben in Zahlen fassen, ein „Weckruf“ ans Stadtparlament. „Bis zum Jahr 2020 fehlen in Frankfurt 38.000 Wohnungen, bis zum Jahr 2030 sind es sogar 73.000 Wohnungen“, trägt Feldmann aus der Untersuchung vor. Seit dem Jahr 2010 seien mehr als 60.000 Einwohner nach Frankfurt gezogen, was in etwa mit der Bewohnerzahl Rüsselsheims vergleichbar sei. „Es ist nicht absehbar, dass sich dieses Wachstum so schnell ändert. Bis zum Jahr 2030 wird Frankfurt also erneut um die Bewohnerzahl Rüsselsheims anwachsen.“ Doch Frankfurt ist mit dem Problem nicht allein.

Auch das Frankfurter Umland wächst, so dass die Region bis zum Jahr 2030 vermutlich einen Bedarf an 184.000 Wohnungen hat. Nur ein kleiner Teil des Bedarfs kommt übrigens durch Flüchtlinge zustande, die – nachdem sie in provisorischen Unterkünften versorgt werden – ebenfalls günstigen Wohnraum benötigen. Das Wohnproblem habe es schon vor der Flüchtlingswelle gegeben, betont Feldmann. Frankfurt und die Region seien wirtschaftlich attraktiv, hier finde man Ausbildungs- und Arbeitsplätze, könne Familie, Freizeit und Arbeit miteinander kombinieren und Frankfurt sei eine Stadt der kurzen Wege, das einstige Klischee der grauen, staubigen und schmutzigen Städte sei widerlegt, das ziehe die Leute in die Metropolregion. „Die neue Stadtregierung hat den Bau von bezahlbaren Wohnungen zur Priorität zu machen!“, fordert daher Feldmann. Bauland solle künftig zügiger bereitgestellt werden und man müsse Hand in Hand mit der Region arbeiten, Kräfte bündeln, um sicherzustellen, dass alle Bevölkerungsgruppen in der Metropolregion leben könnten. Nur so blieben auch die Städte urban. „Bezahlbare Wohnungen entstehen nicht in Wohntürmen in der Innenstadt und auch nicht in Einfamilienhäuschen“, sagt Feldmann und erinnert an die Siedlungen von Ernst May, heute sei die Herausforderung bei Weitem größer als zur Zeit des Stadtplaners. Doch Feldmann sieht auch das Land in der Pflicht bezahlbares Bauland bereitzustellen.

Regionalverbandsdirektor Ludger Stüve (SPD) hat auf dem regionalen Flächennutzungsplan 2100 Reserveflächen mit Kapazitäten für 92.000 Wohnungen ausgemacht. Er plädiert für ein dichteres Bauen auf den Flächen, auf das Ausnutzen von Baulücken. Auch durch Aufstockungen von Gebäuden seien, wie eine Studie der TU Damstadt belege, theoretisch 93.000 zusätzliche Wohnungen denkbar. Umwidmungen anderen Flächen zu Wohnflächen wie beispielsweise in der Bürostadt böten ebenfalls Potenzial. „Natürlichkeit müssen immer die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden“, sagt Stüve. „Insbesondere in Frankfurt laufen die Flächen zügig voll. Auch wenn die Bautätigkeit angezogen hat, müssen wir unsere Anstrengungen weiter intensivieren. Es braucht einen Dreiklang aus Konversion ungenutzter gewerblicher Flächen, der Prüfung neuer Baugebiete und der Verstärkten regionalen Zusammenarbeit“, sagt Peter Feldmann und betont, dass die Diskussion über potentielle Baugebiete wie den Pfingstberg angesichts der Lage nicht tabuisiert werden dürfte.
 
27. April 2016, 10.16 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
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