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Vollkontaktsport auf Rollschuhen

Rock'n'Roll auf Rädern: Die Bembel Town Rollergirls

Längst ist die kultige Randsportart „Roller Derby“ in Frankfurt angekommen. Wir haben die Bembel Town Rollergirls bei einem Wettkampf, einem „Bout“, im BIKUZ gegen die Munich Rolling Rebels besucht. Jetzt wissen wir, warum man von „Vollkontaktsport“ spricht.
Ein Hauch von Rockabilly umweht das Publikum in der Halle im Höchster BIKUZ, aus dem Lautsprecher röhrt Musik und wird das auch noch während des Bout, dem Wettkampf also, tun. Die Frankfurter Roller Derby Mannschaft Bembel Town Rollergirls tritt gegen den Gast, die Munich Rolling Rebels, an. Die Frankfurter sind übrigens richtig gut. Bei den Deutschen Meisterschaften landeten die Rollergirls im Juli auf dem sechsten Platz.

Doch was ist eigentlich Roller Derby? Verkürzt könnte man es so erklären: Wenn Frauen die Ellbogen ausfahren, nennt man das meist Zickenkrieg. Tragen sie dabei Rollschuhe, geben sich lustige Namen und rempeln auf einer ovalen Bahn ihre Kontrahentinnen an, dann ist das eindeutig „Roller Derby“. Der Sport kommt aus den USA, wird nur von Frauen gespielt und besticht durch seine Schnelligkeit.

In der BIKUZ-Halle wird eine ovale Bahn mit pinkem Klebeband markiert, darin treten zwei Teams gegeneinander an. Jedes Team stellt 14 Mitglieder, die immer wieder ausgewechselt werden, denn auf der Bahn sind jeweils immer nur fünf Sportler pro Mannschaft vertreten. Helm, Ellenbogen- und Knieschoner sowie Mundschutz und natürlich die old school Rollschuhe mit vier Rollen an der Sohle – die Ausrüstung wird vor dem Spiel genau gecheckt. Fürs Roller Derby sollte man offenbar nicht zimperlich sein. Jeweils einer im Team trägt einen Stern auf dem Helm, ist also der „Jammer“. Dessen Aufgabe ist es, an den Teammitgliedern der gegnerischen Mannschaft vorbeizukommen. Für jede überholte Person gibt es einen Punkt. Klar, dass da die Kontrahenten gern die Bahn blockieren und für so manche Karambolage sorgen. Es wird gerempelt und geschubst, dann fliegt mal eine Spielerin zu Boden, nur um sich gleich wieder aufzurappeln, denn im Weg liegen könnte Strafpunkte geben. Das regelreiche Spiel ist rasend schnell, rund zwei Minuten dauert ein Jam, danach wechseln die Teammitglieder. So mancher blauer Fleck wird nach den Spielen als Trophäe heimgetragen, der Nachteil einer Kontaktsportart. Aber die Derbydamen sind hart im Nehmen und haben Spaß.

So ein Homebout ist eine aufregende Sache und hat Eventcharakter. Das Publikum jubelt und skandiert anfeuernd die Namen der agierenden, oft kunstvoll geschminkten Spielerinnen, etwa „Singin’ in the Pain“, „Torture Trixx“, „Cheeky Cherry“ oder „Sugar Grrrl“. Währenddessen steht in der Mitte der Bahn eine Lady im Retrokleid im Leopardendesign und kommentiert die Abläufe, die Außenstehenden ohne Regelkenntnisse erstmal total chaotisch vorkommen. Das liegt auch an den insgesamt sieben männlichen Referees, die im schwarz-weiß gestreiften Dress für Ordnung sorgen. Kurz vor Schluss geben die Frankfurter Fans noch mal alles und rufen „Go Bembel, go Bembel!“, was ihr Team motiviert, und nach einer Stunde gewinnen tatsächlich die Bembel Town Rollergirls gegen die Munich Rolling Rebels mit 176:116. Anders als etwa beim Fußball, wo sich die Teams separieren, wird beim Roller Derby anschließend gemeinsam bei der After-Bout-Party gefeiert. Direkt nach dem Spiel stellen sich die Fans an der Bahn auf und klatschen die vorbeirollenden Spieler ab. So hart manche Szenen beim Spiel aussehen, so herzlich ist aber außerhalb der Jams der Umgang miteinander.

>>Wer selbst mal Roller Derby probieren mag, sollte mindestens 18 Jahre alt sein. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Am 24. Mai dürfen Interessierte um 16 Uhr im BIKUZ vorbeikommen, dann stehen die Bembel Town Rollergirls gerne Rede und Antwort.
 
29. April 2014, 11.07 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie: Roller Derby
 
 
 
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