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In da face

SmackDown World Tour in Frankfurt

Die „SmackDown World Tour“ war zu Gast in Frankfurt, zudem war es auch der einzige Deutschlandtermin der Recken rund um die WWE. Dies sorgte für eine volle Festhalle, gute Stimmung und eine recht ordentliche Shows, allerdings ohne wirkliche Höhepunkte.
Es war der 4. Juli 1993. Der Wrestler Yokozuna hielt den „WWF World Heavyweight Championship“-Titel. Um ihm den Titel abzunehmen, musste man jediglich den 230 Kilogramm schweren Yokozuna per Bodyslam auf die Matte befördern. Viele versuchten es, viele scheiterten. Bis zum besagten 4. Juli 1993. Patriotisch wie die USA nun einmal sein kann, fand auf einem Flugzeugträger die „Stars and Stripes Challenge – Yokozuna vs. The USA“ statt. Der eigentlich böse Lex Luger wurde in einer dramatischen Show per Helikopter reingeflogen, betrat den Ring und setzte zum Bodyslam an, der ihm auch gelang. Luger war errang so den „WWF World Heavyweight Championship“, war nicht mehr böse sondern nett und alle liebten ihn. Da war ich zehn Jahre alt und hatte große Augen gemacht, als die Ringmatte erbebte.

18 Jahre später sollte meine Wrestlingerfahrung, der Bodyslamcontest hatte sich fest in mein Hirn eingebrannt, eine Auffrischung erleben. Die „World Wrestling Entertainment“-Show SmackDown gastierte in der Frankfurter Festhalle. Doch zunächst hatte man als Pressevertreter Gelegenheit zwei Wrestler live in der Schule zu erleben. The Big Show, ein 2,13-Meter-Hüne, sowie die WWE-Diva Alicia Fox besuchten die Falkschule. Die 7a, die bei der WrestleMania Reading Challenge teilgenommen hatte, wurden mit diesem exklusiven Besuch belohnt. Nachteil: die Kinder mussten am Samstag die Schulbank drücken. Der Lesewettbewerb wurde mit Unterstützung der Stiftung Lesen realisiert. Die Kinder konnten in einem lockeren Gespräch The Big Show und Alicia Fox Fragen zu ihren Lesegewohnheiten, ihren Lieblingsbücher oder über ihre Orte, wo gelesen wird, befragen. Geduldig beantwortete Alicia Fox und The Big Show die Fragen, mussten dann allerdings auch bald wieder gehen um sich auf den Abend vorzubereiten. Geschenke wurden ausgetauscht, so erhielten die Gäste einen kleinen Bembel, zufriedene Gesischter bei den Kindern, ein Junge war mächtig stolz, dass The Big Show ihm die Hand schüttelte.

Um 19.30 Uhr sollte die Show in der Festhalle starten. Eine kleine Hürde gab es zu überwinden. Parallel veranstaltete die FDP ihren Bundesparteitag in Frankfurt. Man konnte mitunter nicht unterscheiden, ob maskierte und verkleidete Personen zum Wrestling oder zum Parteitag gehen. Eines konnte man aber mit Sicherheit sagen, die bessere Stimmung gab es bei der SmackDown-Show. Doch es rief wieder einmal die Pflicht. THQ promotete sein neues Wrestlingspiel WWE 12. Randy Orton, der das Cover zierte und als absoluter Publikumsliebling bei SmackDown gilt, sollte Fragen beantworten. Doch der Superstar der WWE ließ erst einmal auf sich warten. Und so lief sein Song, jeder Wrestler hat einen speziellen Song, der abgespielt wird, wenn er die Halle betritt, rauf und runter. Und er lief und lief und lief. Als man die einzelnen Strophen mittlerweile mitsingen konnte, tauchte Randy Orton auf und stellte sich den Fragen der Journalisten. Geduldig beantwortete Randy Orton, dessen Spitzname Viper lautet, die Fragen.

In der Halle selbst füllten sich die Ränge, die Besucher kauften eifrig Merchandising-Artikel oder spielten an aufgestellten Spielekonsolen das neue Wrestlingspiel. Und wer einen enormen Testosteronüberschuss erwartet hatte, wurde bitterlich entäuscht. Ein gemischtes Publikum war zugegen, weibliche und männliche Fans, alt und jung. Zwar waren vereinzelt leere Sitzplätze auszumachen, aber man konnte guten Gewissens von einer ausverkauften Festhalle sprechen. Die Show begann und es wurde einem bewusst, dass es doch schwierig sein kann, wenn man mit dem Kader von 1993 im Kopf zu einer Show im Jahr 2011 geht. Ich kannte keinen der WWE-Superstars. Ich wuchs mit Bret "The Hitman" Hart auf, Bam Bam Bigelow, Doink, The Undertaker, Lex Luger, Yokozuna und natürlich Tatanka. Die Namen der neuen Generation an WWE-Superstars lauten Daniel Bryan, Tyson Kidd, Justin Gabriel, Sheamus, Wade Barrett, Cody Rhodes, Randy Orton, The Big Show und Mark Henry. Grundsolide Namen, ohne Schnick-Schnack.

Cody Rhodes, kein sonderlich bei den Fans beliebter Darsteller, sorgte für den wohl amüsantesten Moment, als er, nachdem er nicht wirklich nett begrüßt wurde, das Publikum beschimpfte. „Deutschland is a Witz“ hallte durch die Gudd Stubb. Auf die Schmährufe „You Suck“ antwortete er gekonnt mit „Germany, you can kiss my ass, because I'm the Intercontinental Champion“. Einige Buh-Rufe, einige Lacher, der Kerl wusste zu unterhalten. Auch ich mochte ihn sofort. Leider musste er gegen Randy Orton, zu dessen Lied ich ja nun hervorragend mitsingen konnte, verlieren. Auch der „Main Event“, ein Titelkampf zwischen Mark Henry und The Big Show war etwas lahm. Es war abzusehen, dass Henry den Kampf nur durch eine Disqualifikation verlieren kann. Die Show wurde nämlich nicht für das TV-Publikum aufgezeichnet. Und es käme einen Skandal gleich, dass die großen Fanlager in den USA den Titelwechsel nicht mitbekommen.

Natürlich ist einem bewusst, dass die Kämpfe nicht wirklich echt sind, die Geschichte im und neben dem Ring erfunden sind. Die WWE bezeichnet sich nicht umsonst selbst als Action-Seifenoper. Und trotzdem hatte die Show seinen Charme, die Matches hatten ihren Reiz und waren mitunter sensationell. Und man wurde gut unterhalten. Ein klein wenig hat mich das WWE-Fieber wieder gepackt. Und das ist ja auch ein gutes Zeichen. Aber ohne Bret Hart, Yokozuna, The Undertaker und Bam Bam Bigelow ist es nur noch halb so schön.

© 2011 WWE, Inc. All Rights Reserved.
 
16. November 2011, 19.17 Uhr
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