Adlerträger in Marseille

Eintrachtfans stellen Eilantrag gegen Aufenthaltsverbot

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Wenige Stunden vor dem Anpfiff des Europa League-Spiels in Marseille haben Fangruppen der Eintracht einen Eilantrag gegen das Verbot gestellt, die südfranzösische Stadt zu betreten. Auch Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann hat reagiert.

Nicole Nadine Seliger /

Um 18.55 Uhr wird die Partie zwischen Olympique Marseille und Eintracht Frankfurt angepfiffen, als Geisterspiel vor leeren Rängen. Nach jetzigem Stand dürfen auch keine Frankfurt-Anhänger in der Stadt sein. Zwischen 8 Uhr und Mitternacht haben die örtlichen Behörden am Montag ein Aufenthaltsverbot gegen Eintrachtfans ausgesprochen und damit für Fassungslosigkeit und Verärgerung im Umfeld des Frankfurter Bundesligisten gesorgt. Eintracht-Vorstand Axel Hellmann hatte das Verbot als "völlig unangemessenen und rechtsstaatlich hochgradig bedenklichen, wenn nicht unzulässigen Eingriff in die Rechte eines jeden einzelnen" bezeichnet.

Verschiedene Fangruppen haben am Mittwoch einen Eilantrag gegen dieses kollektive Verbot gestellt. Sie berufen sich dabei auf das EU-Recht, frei innerhalb der Europäischen Union reisen zu dürfen. „Wir glauben, dass die angegebenen Gründe der Polizeipräfektur ungültig sind“, heißt es in dem Schreiben, das neben dem Nordwestkurve e.V. auch die Ultras Frankfurt, die Association Nationale des Supporters, die Football Supporters Europe, der Frankfurt FanClubVerband e.V. und die Fan- und Förderabteilung der Eintracht unterzeichnet haben.

Einige hundert Fans hätten trotz des Stadionverbots vorgehabt, nach Marseille zu reisen und „wie Millionen von Touristen jedes Jahr ein benachbartes europäisches Land zu besuchen“. In dem Schreiben erinnern die Fangruppen auch an den letzten Besuch ihres Teams in Frankreich, als 13.000 Anhänger nach Bordeaux reisten und die Eintracht friedlich unterstützten.

„Wir fordern die französischen Behörden daher auf, ihre Entscheidung zu überdenken und Eintracht-Fans in der Stadt Marseille willkommen zu heißen“, heißt es. Um zehn Uhr am Donnerstag werde über den Eilantrag beraten. Unabhängig von der Entscheidung behalten sich die Fans vor, „alle nationalen und europäischen Instanzen zu durchlaufen, um die spezielle Behandlung von Fußballfans durch örtliche Behörden infragezustellen.“

Feldmann lädt Amtskollegen ins Stadion ein
Frankfurts Oberbürgermeister hat ebenfalls auf die umstrittene Entscheidung der französischen Behörden reagiert - und seinen Amtskollegen aus Marseille kurzerhand zum Rückspiel nach Frankfurt am 29. November eingeladen. "Traurig, wenn mit einem solchen Dekret Fans der Eintracht per se unter Generalverdacht gestellt werden", heißt es in dem Posting, das am Donnerstagmorgen auf Facebook veröffentlicht wurde und weiter: "In Frankfurt sind Fans aus ganz Europa zu jedem Spiel unserer Eintracht herzlich willkommen."


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