Ein AfD-Infostand in Frankfurt-Sachsenhausen wurde von Aktivistinnen und Aktivisten blockiert. Auch den restlichen Bundestagswahlkampf der AfD will die Initiative „United Against Nationalism“ erschweren.
Till Taubmann /
Die Bundestagswahl steht bevor und der Wahlkampf hat auch in Frankfurt begonnen. Vergangenen Samstag sorgte ein AfD-Infostand am Südbahnhof für Protest. Die rechtsextreme Partei, die vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft wird, war Ziel der Aktion der Frankfurter Initiative „United Against Nationalism“. Diese hatte sich vergangenes Jahr gegründet und macht nun erneut auf sich aufmerksam.
Rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten blockierten den Infostand mit Transparenten und Regenschirmen, sodass er nicht mehr zugänglich war. Bereits nach 20 Minuten war der Stand wieder abgebaut. Die Polizei habe währenddessen kaum eingegriffen, jedoch einige Demonstrantinnen und Demonstranten beiseite geschubst, um den AfD-Mitgliedern den Rückzug zu ermöglichen, heißt es in einer Pressemitteilung von „United Against Nationalism“. Anschließend zog die Gruppe mit einem Demonstrationszug bis zum Willy-Brandt-Platz weiter.
Öffentlicher Raum darf AfD nicht überlassen werden
Maja Andersen, Sprecherin der Initiative, macht deutlich, dass der AfD kein Raum für ihre Politik gelassen werden dürfe. „Die AfD steht für Rassismus und Antifeminismus. Es kann nicht sein, dass eine Partei mit einem solchen Weltbild ungestört in der Öffentlichkeit auftreten kann.“ Besonders besorgniserregend sei die Zusammenarbeit der AfD mit faschistischen Organisationen und militanten Neonazis.
Andersen erinnert an die Correctiv-Recherche und die darauffolgenden Proteste im vergangenen Jahr, bei denen zehntausende Menschen in ganz Deutschland auf die Straße gingen, darunter auch viele in Frankfurt. „Das hat uns gefreut, wir denken aber, dass es hier nicht bei bloßer Empörung bleiben kann“, sagt Andersen. Die Initiative fordert, der AfD den öffentlichen Raum streitig zu machen. „Es darf nicht zur Normalität werden, dass ihre Positionen unwidersprochen öffentlich verbreitet werden.“
AfD muss mit weiterem Widerstand in Frankfurt rechnen
Rückblickend schaut die Initiative positiv auf die Aktion am letzten Wochenende. Die Gruppe hatte bereits zur letzten Europawahl zu Aktionen gegen den Wahlkampf der AfD aufgerufen. „Die AfD wird hier auch weiter mit uns rechnen müssen und wir werden weiter alles tun, um ihnen den Bundestagswahlkampf zu vermiesen“, erklärt Andersen abschließend dazu.