In der Notübernachtung am Eschenheimer Tor in Frankfurt gibt es Schlafplätze für über 200 Menschen. Künftig werden mehr Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter anwesend sein, um ihnen zu helfen.
Sina Claßen /
Die kalte Jahreszeit hat begonnen: In der Nacht zum heutigen Dienstag, den 5. November, warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in weiten Teilen Hessens – darunter auch Frankfurt – vor Frost und Temperaturen zwischen null und minus zwei Grad. Während einige Menschen das vielleicht zum Anlass genommen haben, zu Hause die Heizung anzuschalten und sich gemütlich in ihr Bett zu kuscheln, kann die Kälte für Obdachlose lebensgefährlich sein.
„In Frankfurt muss niemand auf der Straße schlafen“, sagte Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Grüne) bereits vergangene Woche, als die Stadt bekanntgegeben hat, ihre Notübernachtung am Escheinheimer Tor auszubauen. „Wir können für jeden sorgen, der das Angebot annehmen möchte.“ Im Winter werden dort an zwei Tagen in der Woche morgens Mitarbeitende des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten sowie des Jugend- und Sozialamts vor Ort sein, um den Menschen zu helfen. Außerdem werden die Öffnungszeiten des dazugehörigen Cafés von drei auf perspektivisch sieben Tage ausgeweitet.
Notübernachtung am Eschenheimer Tor: fast so viele Schlafplätze wie Obdachlose in Frankfurt
Die Anzahl der Schlafplätze in der Notübernachtung hingegen bleibt gleich: Im Innenbereich können bis zu 70 Menschen schlafen und in der B-Ebene finden weitere 140 Menschen Platz. Damit gibt es allein am Eschenheimer Tor fast so viele Schlafplätze wie Obdachlose in Frankfurt. Stand Oktober 2024 waren nach Angaben der Stadt 246 Menschen obdachlos. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher sein.
Übernachtet werden kann außerdem in der Übernachtungsstätte Ostpark, im Tagestreff Bärenstraße, in der Übernachtungsstätte Eastside, in der Notübernachtung La Strada, in der Notübernachtung Drogennotdienst und im Nachtcafé. Dort gibt es insgesamt 410 weitere Schlafplätze.
Zusätzlich fährt im Winter jede Nacht der Kältebus des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten durch Frankfurt. Die Mitarbeitenden des Projekts bieten Obdachlosen einen Transport in eine der städtischen Übernachtungsstätten an. Wird dies abgelehnt, versorgen sie die Menschen zumindest mit Decken, Schlafsäcken, Snacks oder heißem Tee.