Am Donnerstag stimmte die Stadtverordnetenversammlung im Römer mit großer Mehrheit für die Rahmenvereinbarung zur Kulturmeile. Damit wird es einen Neubau des Schauspiels geben.
Daniel Geyer /
Am Donnerstag stimmte die Stadtverordnetenversammlung im Römer final über die Kulturmeile ab. Mit Stimmen der Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt, sowie von CDU und Linke, stimmte die große Mehrheit für die Rahmenvereinbarung der Stadt mit der Frankfurter Sparkasse (Fraspa) und der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Der geplante Neubau der Städtischen Bühnen in der Variante Kulturmeile rückt damit in greifbare Nähe. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und kulturpolitische Sprecher der SPD im Römer, Jan Klingelhöfer, teilt dazu mit: „Wir haben jetzt alles, was wir brauchen, und treten sehr gut vorbereitet in die nächste Phase des Projekts Zukunft Städtische Bühnen ein.“
Nach der Vereinbarung soll das Schauspielhaus auf dem Grundstück Neue Mainzer Straße 47–55, nahe der Straße Taunustor, neu gebaut werden. Das 5 500 Quadratmeter große Areal will die Stadt von der Frankfurter Sparkasse und der Helaba für 199 Jahre in einem Erbbaurechtsvertrag pachten. Der Pachtvertrag sei nötig, da das Grundstück an den Wallanlagen nicht zum Verkauf steht, teilte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) am Donnerstag mit. Für die Pacht zahlt die Stadt einmalig 210 Millionen Euro sowie 3,75 Millionen Euro für den Abriss der dort ansässigen Sparkassenzentrale. Die Sparkasse soll bis 2026 an die Hauptwache 1 umziehen.
Kritik an den Plänen kommt von der "Initiative Zukunft Städtische Bühnen" und der Partei Ökolinx. Die Variante Kulturmeile sei eine „Jahrhundert-Fehlentscheidung“. Die Partei Ökolinx schließt sich dem Vorschlag des Bunds Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) in Frankfurt an, die Werkstätten im Gutleut-West „dauerhaft in einem hochwertigen Produktionshaus mit Probebühne“ anzusiedeln, um den Willy-Brandt-Platz als Standort der Doppelanlage zu erhalten.
Die Diskussion um eine Teilsanierung und einen Teilneubau der Bühnen am Willy-Brandt-Platz hält Klingelhöfer hingegen für abgeschlossen: „Politik machen bedeutet immer das Finden von Mehrheiten, nicht das Blockieren von Lösungen, die einem selbst nicht passen.“ Ein solches Projekt brauche Kontinuität und Stabilität auch jenseits von Wahlzeiträumen.