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Foto: Nicole Brevoord
Foto: Nicole Brevoord

Das Stadthaus als Eier legende Wollmilchsau

Hauptsache ein Kirchenmuseum. Koste es, was es wolle

Das umstrittene Stadthaus inmitten der immer teurer werdenden Altstadt wird ab sofort von Lectron, einer Tochter des Frankfurter Vereins, verwaltet. Bis zum Frühjahr soll ein Konzept zum Kirchenmuseum erstellt werden, Umbauten des Stadthauses werden folgen.
Jahrelang wurde diskutiert, ob es das Stadthaus braucht und wenn ja, für welchen Zweck – außer zur Überdachung des Archäologischen Gartens. Dann wurde es gebaut – für 25 Millionen Euro. Und schon vor der Eröffnung im Juni 2016 war bekannt, dass Kirchendezernent und Stadtkämmerer Uwe Becker darin ein Kirchenmuseum eröffnen will. Im Koalitionsvertrag hat es die CDU geschafft, tatsächlich eine Mehrheit für dieses Vorhaben zu bekommen und offenbar auch die Grünen davon überzeugen können.

Doch seither ist ein halbes Jahr vergangen. So lange steht das Stadthaus leer und bringt so kein Geld ein, nur vereinzelt gab es Veranstaltungen. Reine Ressourcenverschwendung. Immerhin: der neue Betreiber wird Lectron, ein Tochterunternehmen des Frankfurter Vereins sein. Von Januar an wird man den für 199 Personen konzipierten holzvertäfelten Saal mit Oberlichtern für 3500 Euro pro Veranstaltung mieten können, bei bis zu 50 Privatveranstaltungen soll der Preis auf 1500 Euro sinken. Gern gesehen, so heißt es, sind anspruchsvollere Veranstaltungen, die dem Rahmen entsprechen. "Einen 18. Geburtstag oder Veranstaltungen eines typischen Bürgerhauses sehe ich hier eher nicht", sagt Liegenschaftsdezernent Jan Schneider (CDU).

Nach einem halben Jahr Koalitionsvertrag sind die Pläne für das Kirchenmuseum aber immer noch nicht konkreter geworden. Erst habe man herausfinden müssen, welches Dezernat denn dafür überhaupt verantwortlich sei, sagt Uwe Becker, der gerne Oberbürgermeister werden will. Überraschung nach sechs Monaten: Es ist das Kirchendezernat. Fast eine göttliche Fügung!

"Jetzt kann alles zügig vorangehen". Bis zum Frühjahr solle das Konzept nun erstellt werden. „Natürlich werden auch ein paar bauliche Veränderungen am Stadthaus nötig sein“, sagt Becker, wenngleich es auch nicht ganz umgebaut werde. Beruhigend. Eben erst war zu erfahren, dass die Altstadt 11,5 Millionen Euro teurer wird, also 196 Millionen Euro kostet. Insider sprechen gar von bis zu 250 Millionen Euro, wenn man die Grünanlagen und Zugänge hinzuzähle.

Da kommt es auf ein paar mehr Euro auch nicht mehr an. Es sei ungewöhnlich erst ein Gebäude zu errichten und sich dann der Nutzung zu widmen, sagt auch Jan Schneider. Das Stadthaus müsse gewissermaßen „die Eier legende Wollmilchsau sein.“ Nun also auch ein ökomenisches Kirchenmuseum, sowohl über dem Saal als auch in den Foyers und Treppenaufgängen.

„Das Museum soll dem Ort des Konzils von 794 Rechnung tragen“, sagt Becker. Die katholische Kirche mit dem Dommuseum aber auch die evangelische Kirche und das Ikonenmuseum werden Ausstellungsstücke beisteuern. Letzteres soll übrigens bestehen bleiben und Ausstellungsstücke beisteuern. Wie viel das Museum kosten soll, darüber kann und mag Becker nichts sagen. Das liege am Konzept. Ob es eine finanzielle Grenze gebe? Auch das liege am Konzept, so wiederholt Kirchendezernent, Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker.
 
19. Dezember 2016, 10.34 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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