Dem TuS Makkabi Frankfurt steht ab sofort ein Staatsanwalt zur Seite. Er soll den Verein bei antisemitischen Vorfällen beraten und unterstützen.
Till Geginat /
Die neue hessische Regierung geht das Thema Antisemitismus wie angekündigt verstärkt an. Hessens Justizminister Christian Heinz (CDU) stellte am Mittwoch (14. August) eine neue Personalie vor: Oberstaatsanwalt Konstantinos Passialis wird künftig direkter Ansprechpartner für den TuS Makkabi Frankfurt. Passialis soll dem Verein bei antisemitischen Vorfällen beratend zur Seite stehen und helfen.
Wie das Justizministerium berichtet, wird er dabei mit Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk zusammenarbeiten. Letzterer ist Koordinator für fußballtypische Straftaten bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Heinz zeigt sich zuversichtlich: „Die Erfahrungen, von denen TuS Makkabi Frankfurt e.V. berichtet, lassen einen fassungslos zurück. Mit Oberstaatsanwalt Konstantinos Passialis hat der Verein nun einen ausgewiesenen Fachmann an seiner Seite, der bei antisemitischen Vorfällen schnell und unkompliziert helfen kann.“
Makkabi Frankfurt schenkt Prävention von Antisemitismus größere Aufmerksamkeit
Nach dem Angriff der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 gab es beim Makkabi Frankfurt verstärkte Aufmerksamkeit bezüglich Antisemitismus. In den ersten Wochen nach dem Angriff wurden Trainingseinheiten und Spiele von der Polizei überwacht. Ende Juni absolvierten Trainer des Vereins einen Workshop zu Antidiskriminierung mit Fokus auf Antisemitismusprävention.
Vereinspräsident Alon Meyer bedankte sich bei Justizminister Heinz für die behördliche Hilfe und betonte: „Antisemitismus und Hass haben keinen Platz in Deutschland.“ Leider mussten wir in der Vergangenheit viel zu oft feststellen, dass sie wohl doch einen Platz in diesem Land haben. Wir werden nicht zulassen, dass unser Land von Randalierern, egal ob rechts, links oder islamistisch, bestimmt wird. Gemeinsam mit den staatlichen Behörden werden wir im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus den Weg weitergehen.“
Passialis ist Mitglied und leitet die Arbeitsgruppe „Sport und Prävention“ im Landespräventionsrat (LPR). Dieser wurde 1992 zur Vorbeugung von Kriminalität gegründet und dies als gesellschaftliche Aufgabe ansieht.