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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Wiedereröffnung

Von Cocoon zu Moon zu Zoom

Im Juli vergangenen Jahres wurde bekannt, dass das Zoom seine Räumlichkeiten in der Innenstadt verlassen muss. Nach einer zermürbenden Phase ständiger Konzertverlegungen kann das neue Zoom in den Räumen des Cocoon Club am 25. Mai endlich eröffnen.
Wer kennt das nicht und hat sich so oft darüber geärgert. Kaum sind bei einem Konzert, das man in vollen Zügen genossen hat, die letzten Töne der Zugabe verklungen, wird man vom grellen Putzlicht aus der schönen Stimmung gerissen und von der Security mit Nachdruck darauf hingewiesen, den Saal doch auf schnellstem Wege zu verlassen. Prompt findet man sich auf der Straße wieder. Wenn dann nicht wie bei der alten Batschkapp mit dem Elfer ein Lokal im selben Haus ist, endet der Abend ziemlich abrupt. Das wird im neuen Zoom nicht so sein. „Wir wollen etablieren, dass hier ein Ort ist, wo nicht nur ein Konzert gespielt wird, sondern dass man sich hier wohlfühlen, vorher herkommen, essen und trinken und nach dem Konzert noch zusammensitzen kann“, erklärt Eva Daniels, die Geschäftsführerin der Zoom Frankfurt GmbH.

„Das ist ja ein Manko in vielen anderen Konzerthallen, dass immer wenn das Konzert zu Ende ist, und du eigentlich mit deinen Freunden darüber reden möchtest, das nicht geht. Ich fand das immer schlimm nach einem Konzert einfach rausgekehrt zu werden.“ Fast ein Jahr ist es her, dass uns im Juli 2021 die schlichte Pressemeldung erreichte, dass der Mietvertrag für den Club in der Brönnerstraße nicht verlängert würde. Gleichzeitig konnte aber auch schon der Umzug in die Carl-Benz-Straße 21 vermeldet werden. Die Räume dort hatten nach dem Aus des moon13 im Mai 2018 als Nachfolger des legendären Cocoon Clubs lange leer gestanden. Bei einer Besichtigung war schnell klar: „Man hat den großen Raum gesehen und gleich gemerkt: das wäre ein richtig guter Konzertraum.“ Der ist in seiner Dreiecksform tatsächlich spektakulär und bietet jetzt, ebenerdig umgebaut, von jedem Punkt aus einen perfekten Blick auf die Bühne. Die Discokanzel wurde abgebaut, die Wabenwände ergänzt, zwei der Cocoons sind geblieben.

Für Markus Gardian und das Booker-Team mit Emma Seng, Chiara Ortells Dibiase, Marlene Kettner, Jana Hauser und Siniša Vrdoljak ist der Neustart „eine gute Weiterentwicklung“, denn „wir haben extrem viele Gruppen im Programm, die schon im alten Zoom gespielt haben und jetzt den großen Raum voll machen“, nennt Gardian Namen wie M Huncho. Kwam.E, Caramelo, Lgoony, Symba, Lugatti und Monolink. Für die, die erst ein großes Publikum für sich gewinnen müssen, gibt es die zweite Bühne im ehemaligen Restaurant Micro etwa in der Größe des alten Zooms – mit einer weiteren großen Bar. Daneben ist die Küche, die von externen Caterern genutzt werden kann. Sterneküche wie im einstigen Liegerestaurant Silk, heute Raucherraum mit einem weiteren Tresen, wird es nicht geben, aber wechselnde Snacks wie sie zum Beispiel die Food Trucks auf der „Sommerwiese“ im vergangenen Sommer angeboten haben. Hier können Clubabende stattfinden wie auch der große Konzertsaal zum Dancefloor werden kann. Auch die Club- und Partybooking-Mannschaft vom Stay Service um Pascal Mungioli, die Ende Mai mit ihrem „Soft Planet“-Festival ihre Mission starteten, die lokale Musik-Community zu stärken, und Jürgen Domscheid können die Räumlichkeiten flexibel nutzen. Der Schwerpunkt des Angebotes liegt – so Gardian – selbst wenn man jetzt die „Heiligen Hallen des Techno“ bespielt, ganz klar auf dem Konzertbetrieb. Und da ist mehr denn je Diversität angesagt. Die Namen Zoom und Cocoon stehen für Traditionen, die es zu wahren, aber weiterzuentwickeln gilt.

Zwar tun sich die Jüngeren in der Pandemie leichter mit dem Ausgehen, dennoch wird ein Publikum aller Altersgruppen angesprochen. Für das soll es an sechs von sieben Tagen die Woche Programm geben. Eva Daniels nennt ein paar der illustren Buchungen: Sportfreunde Stiller, The Notwist, Alice Merton, Little Simz, Erobique, Ezra Furman und The Dead South werden nach Fechenheim kommen. „Ansonsten wird es hin und wieder Lesungen und Comedy-Veranstaltungen geben.“ Sogar die Sondermann-Gala mit Gästen wie Hauck & Bauer, Sven Regener und Tedros Teclebrhan wird diesmal im Zoom
stattfinden. Das Abenteuer hat begonnen.

Dieser Text ist auch in der Juni-Ausgabe (6/22) des JOURNAL FRANKFURT erschienen. Den Link zum E-Paper finden Sie hier.
 
25. Mai 2022, 09.43 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
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