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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

Club-Neueröffnung

Tokonoma: Im Zentrum soll immer die Musik stehen

Ab Dezember wird es eine neue Anlaufstelle für alle Freunde der elektronischen Musik geben. Das Tokonoma öffnet seine Türen im Bahnhofsviertel – mit einem besonderen Konzept, einer Menge Expertise und namhaften Künstler:innen der House-Musik.
Im Dezember soll der neue Club Tokonoma im Bahnhofsviertel eröffnen. Tokonoma ist ein Begriff der japanischen Architektur. Gemeint ist damit ein kleiner Erker im japanischen Haus, in dem Gäste ehrwürdig empfangen werden sollen. Dieser Name passt perfekt zum neuen Club in der Kaiserstraße: Nicht nur eine große Tanzfläche mit angrenzender Bar bildet den neuen Club, der ganze 400 Quadratmeter misst. Es sind vielmehr zahlreiche, unterschiedlich große, Räume, in denen getanzt werden soll. „Wir haben sozusagen viele kleine Tokonomas, in denen wir unsere Gäste zum Tanzen und Verweilen einladen“, sagt Initiator Eric Humburg, der sich selbst lieber als Zirkusdirektor bezeichnet. Er ist überzeugt von seinem Konzept, möchte sich damit klar von Großraumdiskotheken abgrenzen: „Die Zeit der Großraumdissen ist vorbei“, betont Humburg. Die Idee habe man bereits vor zweieinhalb Jahren gehabt, damals war noch eine Location in der Mainzer Landstraße in Aussicht. Doch die Realisierung des Projekts scheiterte. Unvorhergesehen bekamen Humburg und Freunde die Kellerräume in der Kaiserstraße. Der Vermieter des Gebäudes, Ömer Yildirim, sei während der Pandemie-Hochphase eine große Unterstützung gewesen und habe Humburg bei der Realisierung seines Projekts spürbar entlastet.

In den vielen unterschiedlich großen Räume sollen die Gäste ausschließlich tanzen, Getränke werden in einem separaten Raum verkauft. „Damit wollen wir für die Tanzenden eine ungestörte Atmosphäre schaffen. Uns geht es in erster Linie darum, dass die Musik im Zentrum steht und nicht der Konsum. Der kommt ohnehin von alleine, wenn die Gäste sich wohlfühlen und bleiben wollen“, betont Eric Humburg. Jeder Raum sei so ausgebaut und ausgestattet, dass ein bestmöglicher Sound durch den Raum fließt. Diffusoren an der Wand und Lautsprecheranlagen, die von Bob Schweizer und der Klangmanufaktur Frankfurt konzipiert sind, sollen für Tonstudioqualität sorgen. „Hier muss man sich beim Unterhalten nicht anschreien. Alles ist so konzipiert, dass man sich trotz der lauten Musik problemlos unterhalten kann“, schwärmt er. Dass das Hauptaugenmerk auf der Musik liegt, wird auch dadurch deutlich, dass der DJ in der Mitte des Raumes, ebenflächig und in einer Art Sandkasten stehend, auflegen wird. „Dadurch wollen wir erreichen, dass der DJ die Energie des Raumes besser aufnehmen kann, wenn er nicht auf einem erhöhten Podest steht. Zudem wollen wir durch den Sand Knieschmerzen vorbeugen, die mit langem Stehen unweigerlich entstehen. Gleichzeitig sollen die Sandkästen als eine Art Stoßdämpfer dienen“, erklärt Humburg.

Die Detailverliebtheit, mit der Eric Humburg den Club konzipiert und aufgebaut hat, zieht sich bis in die letzte Ecke: Die Treppen sind aus 150 Jahre altem Parkett einer japanischen Botschaft. „Wir haben selbst das Knarzen der Stufen miteingebaut, um es möglichst authentisch zu halten“, sagt Humburg. Die Türen der Toilettenkabinen sind aus einem alten Sexkino. Auf den Kabinentüren hängt ein Foto des verstorbenen Produzenten und DJs Heiko MSO, der für Humburg eine große Inspiration war. Auch das Getränkelager des Tokonomas ist fernab von einem leblosen Lagerraum. Die Flaschen werden in Szene gesetzt; die Regale, in denen sich die Spirituosen reihen, sind von hoher Qualität.

Nichtsdestotrotz sei es nicht das Interieur, mit dem man hauptsächlich überzeugen wolle, sondern die Musik und die DJs, die durch den Abend begleiten werden. Für das Booking der Musiker:innen ist Robert Drewek zuständig. Dieser sei nicht nur für mehr als 100 Sub-Labels verantwortlich, sondern auch selbst als DJ tätig, unter anderem als Resident im Tresor. Kennengelernt haben sich Humburg und Drewek im Darmstädter Club Galerie Kurzweil. „Robert ist so gut vernetzt und hat Möglichkeiten, uns Musiker reinzuholen, die zu so einer Zeit überhaupt nicht bei uns spielen würden, weil wir den Bekanntheitsgrad noch gar nicht haben“, sagt Eric Humburg. Man sei bereits im Austausch mit den fünf größten Clubs in Deutschland und plane auch den ein oder anderen DJ-Austausch. Zwar möchte Humburg noch keine konkreten Aussagen über die ab Dezember bevorstehenden Acts treffen, jedoch seien Abende mit Größen wie Chez Damier, Laurent Garnier, Thomas Hammann, Ron Trent oder auch Robert Johnson-Mitbegründer Ata Macias geplant. Neben Eric Humburg und Robert Drewek als Hauptfiguren des Tokonomas, ist Fabian Annich für organisatorische Angelegenheiten des Clubs zuständig.





Soundinstallation vor Cluböffnung

Der Clubbetrieb soll im Dezember losgehen. Für alle, die sich einen ersten Eindruck zu den Räumlichkeiten des Tokonomas verschaffen möchten, bietet die 4D-Soundinstallation „Transposition“ die passende Gelegenheit. Vom 21. bis zum 24. Oktober können Zuhörer:innen sich die Klänge der Pop-Up-Installation im noch nicht eröffneten Club anhören, die im Rahmen der Buchmesse stattfindet. Das Projekt wurde von Sound Diplomacy und Lobe Studio Vancouver in Zusammenarbeit mit Factor und dem Departement of Heritage als Teil des kanadischen Ehrengastauftritts entwickelt. Der 4D-Sound ermöglicht es, verräumlichte Klangstücke neu zu konzipieren und Audio-Hologramme zu produzieren. 45 Minuten lang sollen sich Zuhörer:innen wie in einer quellenlosen Klangumgebung fühlen. Gezeigt werden Werke, von denen sich die Künstler:innen Brandon Wints, Charlotte Day Wilson, Tanya Tagaq und Yu Su inspirieren ließen. Das Event wird in Zusammenarbeit mit der IMA Agentur und dem Tokonoma Club realisiert. Kostenlose Tickets für die verschiedenen Time-Slots können online gebucht werden.
 
21. Oktober 2021, 13.16 Uhr
Sinem Koyuncu
 
 
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