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Grüße aus Kopenhagen

Daniel Cohn-Bendit spricht im JOURNAL-Interview über die dänische EU-Ratspräsidentschaft, über Guttenberg, die Muslimbruderschaft und Eintracht-Torwart Oka Nikolov.
Journal Frankfurt: Wo erwischen wir Sie gerade?
Ich bin in Kopenhagen

Was tun Sie denn dort?
Wir hatten ein Treffen mit der dänischen Regierung. Es ging um die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union, die Dänemark im Januar übernimmt.

In Deutschland hat in den vergangenen Tagen vor allem Karl-Theodor zu Guttenberg Schlagzeilen gemacht …
Der ist mir so was von wurscht. Genau wie Thilo Sarazzin und Hans-Olaf Henkel. Es ist doch absurd, dass er gleich in zwei Polit-Talkshows, bei Anne Will und Maybritt Illner, zum Thema gemacht wird. Und jetzt weigere ich mich, noch eine Sekunde länger über diesen Mann nachzudenken.

Dann kommen wir doch zu etwas ernsthafterer Politik. Die Ägypter haben gewählt. Erste Hochrechnungen besagen, dass die Muslimbrüderschaft 40 Prozent der Stimmen erhalten hat.
Nach einer Diktatur kann man eben nicht wissen, was passiert. So wie in Polen, wo die Kaczynski-Brüder an die Macht kamen. In Ägypten, Tunesien oder auch in der Türkei: die islamisch geprägten Parteien in der Region scheinen stärker zu werden. Aber es gibt auch Hochrechnungen laut denen der laizistische, der liberale Block 30 Prozent der Stimmen auf sich vereint.

Was bedeutet diese Entwicklung für die westliche Welt?
Es bedeutet, dass wir nichts überstürzen, sondern Ruhe bewahren sollten.

Bleiben wir noch kurz bei der Religion. Wie verbringen sie eigentlich Weihnachten?
Wir werden uns zum gemütlichen Essen treffen. Das ist bei uns so üblich. Ansonsten versuche ich mich, vom Trubel fernzuhalten. Weihnachten ist nicht so mein Ding.

Was halten Sie eigentlich vom Bürgerhaushalt, bei dem die Wünsche der Bürger gehört werden?
Das ist ein interessanter Versuch. Man muss sehen, was daraus wird. Es gibt ja keinen einheitlichen Bürger. Da wird es bestimmt viele verschiedene Stimmen geben.

Welchen Rat würden Sie denn der Stadt geben?
Ich könnte ja jetzt sagen, die Stadt solle einen ökologisch-sozialen Haushalt entwerfen. Aber das wäre zu abstrakt. Außerdem gebe ich so viele Ratschläge in der EU, da muss ich mich in Frankfurt nicht auch noch reinhängen. Das wäre vermessen.

Klaus Oesterling fragt, ob sie den SPD-Kandidaten im Falle eines Stechens bei der Oberbürgermeisterwahl mit Boris Rhein unterstützen würden. Er würde im Gegenzug das gleiche für Rosemarie Heilig tun. Er würde in beiden Fällen gerne eine Pressekonferenz mit Ihnen abhalten.
No Problem!

Thomas Kessler vertritt den verletzten Oka Nikolov im Tor. Wird es ihm dieses Mal gelingen, den „ewigen Oka“ auch langfristig zwischen den Pfosten zu verdrängen?
Das wünsche ich ihm. Er hat sich eine Chance verdient.
 
7. Dezember 2011, 08.32 Uhr
Interview: Gerald Schäfer
 
 
Fotogalerie:
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