Im Alter von nur 48 Jahren starb Jakob Arjouni in der Nacht zu Donnerstag, 17. Januar, in Berlin. Nach Angaben des Diogenes Verlags war der Schriftsteller schwer an Krebs erkrankt.
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Arjounis Werk umfasst Theaterstücke, Romane und Kurzgeschichten, in denen er sich besonders den Themen Rassismus und Nationalismus widmete. Bekannt war der Schriftsteller aber vor allem für seine Kriminalromane um den deutsch-türkischen Privatdetektiv Kemal Kayankaya, die bereits in zehn Sprachen übersetzt wurden. Der erste Roman der Reihe, „Happy Birthday, Türke!“, wurde 1991 von Dorris Dörrie verfilmt. Zudem erhielt Arjouni wichtige Auszeichnungen wie den deutschen Krimi-Preis (für „Ein Mann ein Mord“).
Geboren und aufgewachsen in Frankfurt prägten ihn in seiner Jugend vor allem die Billardkneipen des Bahnhofsviertels. Nach dem Abitur zog es ihn nach Südfrankreich, nach Berlin und Paris. Er fing an zu studieren, brach ab, jobbte, studierte erneut, bracht wieder ab. Arjouni schien von Neugier getrieben, immer in Bewegung. Seine Leidenschaft zur Literatur entdeckte er mit Hammetts „Roter Ente“. Damals war er gerade zwölf Jahre alt. Zuletzt lebte er mit seiner Familie in Berlin und Paris.