Reamonn-Star startet Solo-Karriere

Rea Garvey in Frankfurt

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Rea Garvey war am Montagabend auf Einladung des Jugendsenders You Fm zu Gast im Café Sturm und Drang der Frankfurter Goethe Universität. Dort sprach er über seine Solokarriere, deutsche Musik und die Plattform Youtube.

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Ganz schön frech: „Wenn man nicht wüsste, dass du millionenfach Alben verkauft hast, würde ich sagen, es läuft gerade nicht so gut“, kommentiert You FM-Moderator Daniel Boschmann den Look von Rea Garvey. Der war ehemals Frontmann der Band Reamon, und versucht sich jetzt als Solokünstler und trägt an diesem Abend eben lieber zerrissenen Jeans und Lederjacke, als einen schicken Anzug. Doch wer als "Rockstar" vom Jugendsender You FM eingeladen wird, im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Vrohörung" sein kommendes Soloalbum im Unicafé vorzustellen, der lässt die Lackschuhe vermutlich besser zuhause.

Dazu passt, dass der 38-jährige Garvey zurzeit ganz bodenständig im hessischen Hadamar lebt. Inzwischen reicht sein Deutsch sogar aus, um deutsche Künstler wie Philip Poisel und Tim Bendzko zu verstehen, die er inzwischen sehr gerne hört. Ihm gefällt, dass deutsche Musik im eigenen Land mittlerweile sehr erfolgreich ist. Den Blick immer nach Amerika zu richten sei ja auch langweilig: „Es ist schön, in Deutschland zu sitzen, diese Musik zu hören und zu denken: „Wow, this is fucking good“, so Garvey.

Garveys frühere Band Reamonn, die mehrere Top5-Alben veröffentlicht hat und mehrere Superhits ("Supergirl") landete, hat ihn bekannt gemacht. Doch da die Band gerade Pausemacht, „weil einfach die Luft raus war“, hat Garvey inzwischen eine Solokarriere gestartet.

Falls die nicht so zündet wie erhofft, hat Garvey ein zweites Eisen im Feuer: Kommenden Herbst wird Rea Garvey für Sat.1 und ProSieben in der Jury der erste Staffeln der TV-Castingshow „The Voice of Germany" Nachwuchstalente suchen. Anders als die anderen Castingsshows wird die Jury mit dem Rücken zu den Musikern sitzen und sie nur nach dem Gesang bewerten. Damit wollen Garvey und seine Jury-Kollegen es besser machen, als andere: „Ich finde die meisten Castingshows beschissen, da es nur darum geht, Leute zu beleidigen.“ Musiker müsse man mit Respekt behandeln.

Und wenn er schonmal beim Thema Respekt vor Musikern und deren Verdienstmöglichkeiten ist: Wie Garvey denn zum Thema Youtube stehen würde, wird er gefragt. Immerhin gibt es dort kostenfrei Musik zu hören für die kein Künstler auch nur mit einem Cent entlohnt wird. Doch Garvey sieht Youtube sieht eher als Chance, Musik vor dem Kauf zu hören, anstatt als Bedrohung. Er verglich es mit einem Autokauf: Bevor man ein Auto kaufe, wolle man doch mal Probefahren. Trotzdem unterstützt Garvey Musiker, in dem er Musik kauft. „Ich finde es richtig, Musiker auch dafür zu belohnen, wenn sie sich viel Mühe geben. In jedem anderen Beruf ist das normal.“


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