Die Fernsehmoderatorin Sonya Kraus ist nicht nur Frankfurterin aus Leidenschaft, ihr Herz schlägt auch bei Hunden höher. Uns verriet sie, was sie mit Radost Bokel verbindet und warum schwarze Hunde so liebenswert sind.
Das Interview führte Nicole Brevoord /
Sie sind Hundeliebhaberin, was für Exemplare haben Sie denn? Erzählen Sie mal! Ich hab zwei reinrassige Straßenköter. Das ist wie bei einem Senftöpfchen: Jedes Würstel war mal drin. Herausgekommen ist ein Dobermann-Elefant-Mischling und ein Dogge-Kalb-Mix – sehr groß und sehr unhandlich: Romeo (12) und Frankie (8). Romeo ist rattenscharf und macht seinem Namen alle Ehre. Der ist früher jeder Joggerin hinterhergelaufen. Den haben wir zwei Klicker kürzer gemacht, seit dem gibt er nur noch Luftschüsse ab. Frankie ist gelassener, Romeo ist klar der Chef.
Ich habe mich spezialisiert auf ‚große, „böse“ schwarze Hunde’, die typischen Ladenhüter beim Tierschutz. Die gehen in Tierheimen schlecht weg und erzeugen schnell Ängste. Aber sie machen auch Eindruck: Die schlimmsten Assis wechseln, wenn ich mit den beiden Hunden vorbei komme, die Straßenseite. Aber die Großen haben einen Vorteil: sie sind viel gelassener und nehmen auch die Kinder mit einer größeren Gelassenheit hin.
Sie führen ein turbulentes Leben, warum mussten es unbedingt Hunde sein? Seit ich denken kann, habe ich Hunde. Hunde sind für mich so eine Art therapeutische Maßnahme. Ein Leben ohne Hund wäre für mich ein Hundeleben. Insgesamt hatte ich fünf Hunde und die natürlich immer möglichst lange. Ich würde die Hunde auch nie vom Züchter kaufen. Ich habe meine vom Auslandstierschutz. Frankie kommt aus Ibiza und Romeo aus Korfu. Im Tierheim gibt es einfach großartige Hunde, denen man auch eine Chance geben sollte. Aber ein Hund ist ein Lebewesen mit Macken, auf das man sich einlassen muss. Meine Hunde sind Couturehunde – Einzelstücke und nicht reproduzierbar.
Sind Hundebesitzer die besseren Menschen? Nein, aber in vielen Dingen viel gelassener. Hundebesitzer sind daran gewöhnt, bei Wind und Wetter raus zu müssen und bekommen keinen Anfall, wenn mal etwas schmutzig wird. Hunde senken ja auch den Blutdruck. Den Effekt nutzt man ja auch bei Therapiehunden beispielsweise in Altenheimen. Wenn ich gestresst bin und mit den Hunden kuschele, entspannt mich das sofort.
In wie weit ist Frankfurt eine Hundestadt? Frankfurt ist definitiv eine Hundestadt, auch wenn man für Kampfhundmischlinge 900 Euro Hundesteuer zahlen muss. Man muss das im Vergleich zu anderen Städten sehen. In Hamburg etwa müssen die Hunde im gesamten Stadtgebiet angeleint sein. Wenn Frankfurt das einführen würde, wäre das für mich ein Grund von hier wegzuziehen.
Wo trifft man Sie beim Gassigehen? Auf dem BUGA-Gelände oder rund um die Sportuni. Manchmal muss ich das Gassigehen anderen Leuten überlassen. Ich hab zwei Dogwalker, die ich für das bezahle, was mir selbst total viel Spaß macht. Für mich ist Gassigehen und Backen das, was für andere Yoga ist. Übrigens habe ich in Frankfurt im Winter beim Gassigehen Radost Bokel kennengelernt. Wir waren beide bis zur Unkenntlichkeit eingemummelt und von ihr habe ich außer den zwei großen Kulleraugen nichts gesehen. Radost hat zwei Labradore. Das war mit meinen immer eine gute Meute. Jetzt wo sie ins Rodgau gezogen ist, ist das gemeinsame Gassigehen mit Job und Kindern schwieriger unter einen Hut zu bringen.
Sie haben zwei kleine Kinder (1 und 3 Jahre). Geht das denn gut mit zwei so großen Hunden? Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass kleine Hunde und Kinder besser harmonieren. Ein kleiner Hund fühlt sich viel eher bedroht. Natürlich hab ich mir einen Kopf gemacht, bevor mein Ältester auf die Welt kam. Ich hatte einen Hundetrainer, der trainiert eigentlich mehr das Herrchen, und ich hab Bücher gelesen. Hundetrainer Martin Rütter fand es für seine Show bedauerlich, dass meine Hunde so gut erzogen sind. Meine Hunde haben sogar eine beruhigende Wirkung auf die Kinder.
Warum sind Ihrer Meinung nach Hunde als Haustiere so beliebt? Hunde sind wahnsinnig schlau, auch weil sie durch eine jahrtausendelange Domestizierung gelernt haben, Mimik und die Menschensprache zu verstehen. Das kann kein anderes Haustier.
Sie sind als Moderatorin viel unterwegs. Was machen Sie dann mit den Hunden? Meine Mutter geht oft Gassi. Aber auch Einrichtungen wie Hundetagesstätten, also Hutas, finde ich super. Beim Zusammenleben werden die Hunde sozialisiert. Es gibt ja Hundebesitzer, die haben eine panische Angst, Hunde miteinander spielen zu lassen. Das tut mir für die Hunde dann immer sehr leid.
Mehr über das Frankfurter Mädche Sonya Kraus und über das umfangreiche Serviceangebot für Hunde und ihre Besitzer in Frankfurt lesen Sie in unserer Titelgeschichte in der aktuellen Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT, ab heute am Kiosk!