Eine Ode an die Stadt

Hassan Annouri und die Frankfurter Jungs

Favorisieren Teilen Teilen

Der Frankfurter Sänger, Produzent und Schauspieler Hassan Annouri hat sich mit Sven Hennemann alias Twin zusammengetan und released am heutigen Freitag seine neue Single „Frankfurter Jungs“. Im Video sind lokale Größen aus der Frankfurter Szene zu sehen.

Nicole Brevoord /

Einer seiner letzten gerappten Hits „Hurra, hurra, die Frankfurter sind da!“ wurde in Hassan Annouris Heimatstadt mit viel Lob und Anerkennung angenommen, immerhin handelte es sich um eine Frankfurthymne. Und Lokalpatriotismus kommt derzeit gut an. Das ist nicht nur am Main so. Jetzt legt der 38-jährige Musiker nach und präsentiert seit dem heutigen Freitag stolz seinen neuen Song mit dem dazugehörigen Video. Um „Frankfurter Jungs“ geht es darin und wieder wird ein Loblied auf Frankfurt gesungen. „Ich bin fast schon immer in Frankfurt gewesen und habe so ziemlich in jedem Stadtteil schon gewohnt“, sagt der in Langen geborene Hip Hopper, der Frankfurt als sein „Vorzeigeschild“ bezeichnet. „Ich hab schon so viele Songs gemacht, die in einen ganz andere Richtung gingen, aber die Leute verbinden mit einem immer das Letzte, was man gemacht hat“, sagt Annouri. Aber dann kommt ihm doch wieder eine Liebeserklärung über die geschwungen Lippen. „Ich könnte in keiner anderen Stadt wohnen. Wenn, dann nur im Ausland, aber in keiner anderen deutschen Stadt.“

Mit „Hurra, hurra, die Frankfurter sind da!“ habe er ein „lokalfähiges“ Lied vorgelegt, bei dem man also auch in der Kneipe seinen Patriotismus ausleben könne. Und jetzt geht es mit den „Frankfurter Jungs“ in eine neue Runde. „Im Video sieht man viele Macher aus der Stadt. Clubbetreiber, Currywurstbudenbesitzer, Leute eben, die man kennt, wenn man in Frankfurt unterwegs ist.“ 40 Persönlichkeiten habe er bei dem mit fünf Drehtagen aufwändig produzierten Video untergebracht, die sich teilweise bei dem Rapper und Produzenten mit marokkanischen Wurzeln gemeldet haben, um bei dem Projekt dabei zu sein. „Ich will den Frankfurtern ein cooles Gefühl geben und die Stadt auch überregional zeigen. Andere Städte sind sicherlich auch nicht schlecht. Aber das Multikulturelle an Frankfurt, das ist hier schon sehr geil, weil es so extrem ist. Ich bin mit vielen Nationalitäten aufgewachsen und ich finde die Skyline und das schöne Nachtleben gut. Außerdem mag ich das Dörfliche an dieser Großstadt.“

Einen Charterfolg erhofft sich der 38-Jährige, der in Griesheim aufwuchs, nicht. Stören würde es den Musiker, der in seinem Mainzer Studio auch für andere Musiker wie Sido, Cassandra Stehen, Dr. Dre und DJ Tomekk produziert hat, sicherlich aber nicht. „Der Spaßfaktor ist ganz weit vorn bei der Nummer“, sagt Annouri lässig. „Mit dem dicken Chor im Refrain spürt man auch die Power der Stadt. Es geht um die ganzen aufpushenden Sachen in der Stadt, die jeder kennt, der von hier ist. Es geht um die ganzen Facetten der Stadt und unterschiedliche Leute, die sich mit ihrer Marke präsentieren und am Ende zusammengehören“. Gemeinsam mit Twin, einem Frankfurter Künstler, der sich bei der Brigade Nassau zuhause fühlt, hat Annouri das Projekt realisiert. „Die Mischung fand ich interessant.“ Das Lied habe er Detlev Block gewidmet, der im vergangenen Jahr gestorben sei. „Das war meine Idee, weil ich ihn sehr mochte. Das war eine Art Kiezking oder Rotlichtboss“, sagt Annouri über den einstigen Besitzer diverser Immobilien im Bahnhofsviertel. „In den 70er Jahren hat er viel für Frankfurt getan und junge Leute gefördert. Ein super Mensch, der anderen eine Chance gegeben hat.“

Eine Chance hatte Annouri auch als Schauspieler. Im Film „Der Millionär und die Stripperin“ spielte er an der Seite von Walter Sittler und steuerte auch elf Songs zum Soundtrack bei. „Es wurden 90 Musiker gecastet und ich wurde genommen. Da habe ich das erste Mal Glück gehabt und was gewonnen. Für mich ist Schauspielerei viel mehr als nur Musik machen. Damit können die Leute mehr anfangen. Das ist wie bei Musikclips, durch das Visuelle erreicht man die Menschen viel mehr. Ich würde die Schauspielerei jederzeit der Musik vorziehen.“ So ganz will Hassan Annouri mit seiner ruhigen, sanften Stimme nicht in das Bild passen, dass man sich so leicht vom harten, rappenden Jungen macht. Im Gegenteil: Annouri ist Pate des städtischen Integrationsprojekts „Erfolg in Frankfurt“, das an Frankfurter Schulen veranstaltet wird und er engagiert sich auch seit Jahren für die Krebsstation an der Uniklinik. Frankfurter Jungs wie er, machen Frankfurt zu dem, was es ist: einer tollen Stadt.


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige