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Foto: Axel Jusseit
Foto: Axel Jusseit

Tankard in der Batschkapp

Der Abschluss eines sensationellen Jubiläumsjahres

2022 konnte die Frankfurter Thrash Metal-Band Tankard 40. Geburtstag feiern – und mit der Eintracht auch den Gewinn der Europa League. Im Interview lässt Sänger Gerre das Jahr Revue passieren und verrät, was für das Jahresabschlusskonzert geplant ist. Wir verlosen Tickets.
JOURNAL FRANKFURT: Wie wichtig ist es euch dieses Jahresabschlusskonzert in der Batschkapp zu spielen?
Gerre:
Das Konzert ist ja schon zweimal verschoben worden aufgrund der Pandemie, der Termin passt aber jetzt wie die Faust aufs Auge, weil wir das letzte Konzert dieses Jahr zu unserem 40-jährigen Jubiläum in unserer Heimatstadt spielen können. Es bedeutet uns natürlich immer sehr viel, zu Hause zu spielen. Das gibt noch mal eine schöne Party zum Abschluss unseres Jubiläumsjahres sozusagen.

Was könnte die Leute da Spezielles erwarten?
Odium ist Vorprogramm, das sind Kumpels von uns. Ansonsten wird es ein Querschnitt aus unserem Schaffen geben und natürlich werden wir wie immer in Frankfurt auch „Schwarz-weiß wie Schnee“ spielen und zwar die neue Europapokal-Version. Oliver Glasner wird aber nicht auf der Bühne sein, so was haben wir explizit nicht geplant.

Die neue Version von „Schwarz-weiß wie Schnee“ – erzähl mal was dazu.
Wir können ja mal generell damit anfangen, was das Jahr so alles gebracht hat. Es war für uns echt ein sensationelles Jahr. Es hat damit angefangen, dass wir Anfang des Jahres ins Studio gegangen sind, um unser 18. Studio Album aufzunehmen. Auch da sind wir im 40. Jahr volljährig geworden. Dann hat unsere alte Plattenfirma beziehungsweise BMG, die jetzt die Rechte an unseren alten Scheiben, die von 1986 bis 1995 bei Noise Records raus kamen, haben, zum Jubiläum so eine geile Vinylbox und auch eine CD Box zusammengestellt. Wir dachten, das erscheint einfach nur, aber dann ging es los mit Promo-Aktivitäten und tatsächlich ist diese Vinylbox auf Platz 14 der offiziellen deutschen Albumcharts gelandet. Das war dann schon mal der zweite Höhepunkt – wenn man die Aufnahme mit dazu nimmt. Dann wurden wir im Senckenberg Museum geehrt, wo wir ein eigenes Fossil bekommen haben, das Ophiura Tankardi. Wir sind da jetzt auch verewigt.

Dann ging es direkt weiter. Denn nach dem sensationellen Sieg der Eintracht in der EuroLeague, wo wir auf dem Fanfest in Sevilla vor dem Finale gespielt haben, kam die Idee – da ja auch schon alle alten EPs mit dem Song vergriffen waren – das Ding noch mal neu aufzunehmen und dabei leichte kosmetische Korrekturen an dem Text anzubringen. Seit die Eintracht in der EuroLeague spielt, haben die Fans die ganze Zeit sowieso schon statt „Wir holen der DFB-Pokal“ „Wir holen den UEFA-Cup“ gesungen. So haben wir den Text verändert und das Ding noch mal neu rausgebracht. Dann haben wir überlegt, was noch so drauf soll auf die EP. Da kam mir der Gedanke da Revolte Tanzbein den Song auch schon mal öfters live gespielt haben, die Jungs zu fragen, ob sie eine Version beisteuern wollen. Dann habe ich auch noch den Schlagerbarden Roy Hammer, auch ein Kumpel von uns, gefragt. So sind dann nochmal komplett genrefremde Versionen auf dieser EP gelandet. Sie heißt „Für den Jürgen, mit dem Jürgen“, eine Hommage an den in diesem Jahr leider viel zu früh verstorbenen Jürgen Grabowski, den größten Eintracht-Spieler, den es je gegeben hat und geben wird. Dann ist noch eine Live-Version von uns vom Schlachthof im Juni drauf. So haben wir mal eine andere Art von EP rausgebracht haben. Deshalb heißt sie auch „Tankard And Friends“.

Wird denn schon die neue Version im Stadion gespielt?
Die wurde bis jetzt nur einmal gespielt, da läuft immer noch die alte Version, durchgängig seit 2006. Eigentlich auch egal, Hauptsache der Song, egal welche Version, läuft noch. Und dann ging es ja glücklicherweise Ende April wieder mit den Live-Geschichten weiter. Wir waren auf einigen Festivals unterwegs. Die Highlights waren da sicherlich Mexiko und Santiago de Chile. Im September kam dann unser 18. Studio Album raus und wir haben sage und schreibe die Top 10 geschafft und sind auf Platz 8 in den offiziellen deutschen Album Charts gelandet, ein Platz hinter Roland Kaiser. An dem führte leider kein Weg vorbei. Das waren passend zum Jubiläum schon mehrere Highlights dieses Jahr, was wir mit der letzten Party, am 30. Dezember in der Batschkapp, ganz gut abrunden.

Dann erzähl doch noch mal was zur Reise nach Sevilla. Da gab es ja im Netz ein paar Postings, wo ihr harten Jungs plötzlich die Eintracht-Frauen entdeckt hattet …
Die Reise nach Sevilla, da hatte uns die Eintracht angefragt ob wir da beim Fanfest spielen wollen. Und das haben wir sofort bejaht. Wir haben dort vier Stücke gespielt, alles Fußball-affine Songs. Lustigerweise waren so 25-30 spanische Metal Fans da, die den Braten gerochen und mitgekriegt hatten, dass Tankard auftritt. Das war sehr lustig. Und auf dem Hinflug war unsere nette Frauen-Mannschaft mit an Bord und wir haben da gleich mit ihnen ein paar Fotos gemacht und ich durfte dann auch noch in Sevilla für Eintracht TV das QuizTaxi moderieren, d.h. wir sind durch die Stadt gefahren, haben Fans ins Auto gepackt und ich habe ihnen Fragen gestellt. Wer alle drei richtig beantwortet hat, bekam lustige Preise zu gewinnen. Vor dem Hotel habe ich dann auch ein paar Eintracht-Spielerinnen ins Taxi gepackt, um beim Quiz mitzumachen, das war sehr witzig.

Vorher wart ihr ja nicht unbedingt Fans der Eintracht Frauen oder?
Wir haben sie ja schon vorm Abflug am Flughafen getroffen. Ich habe sie erkannt und wir haben gleich Fotos gemacht. Die haben erst mal ein bisschen verdutzt geguckt was will der dicke Mann von ihnen. Ich habe ihnen dann von „Schwarzweiß wie Schnee“ erzählt (das ist ja auch ihre Einlaufmusik) und da war das Eis ganz schnell gebrochen. Und mittlerweile habe ich es ja echt mal geschafft mich auch am Brentanobad blicken zu lassen gegen Duisburg und gegen Köln. Nach dem Köln-Spiel haben mich ein paar Damen angesprochen und mir einen Aufkleber in die Hand gedrückt vom ersten Fanclub der Frauen-Mannschaft, die nennen sich Adlerträgerinnen. Nach ein paar Bier war ich da auch gleich Mitglied (lacht). Ich wollte tatsächlich schon seit Jahren mal zu einem Spiel der Frauen gehen. Das war dann endlich mal der Anlass. Es ist ja nicht so, dass ich nie etwas mit Frauenfußball zu tun haben wollte. Das Interesse ist in den letzten zwei Jahren gewachsen seit sie mit bei der Eintracht sind. Das ist schön anzuschauen. Da gibt’s ja kein Gemecker, kein Geschrei, Da wird sich nicht zehn Minuten über den Platz gewälzt, weil man am Bein berührt wurde, da wird einfach nur Fußball gespielt mit sehr viel Leidenschaft und auch guter Technik. Das ist wirklich ansehenswert. Das ist meine persönliche Meinung dazu und ich verfolge das auf alle Fälle weiter.

Du hast als wir uns am Stadion getroffen aber gesagt man könne über eine Frauen-Version des Songs nachdenken.
Es kamen gleich Leute auf mich zu am Stadion, die sagten: „Wir brauchen eine Version für die Frauen-Mannschaft“. Da habe ich gesagt, dass wir mal drüber nachdenken. Aber es gibt noch keine ausgereiften Pläne.

Die muss dann aber ein wenig weicher werden …
Nein, die wird noch härter (lacht)

Was gibt es an Plänen und Wünschen für das nächste Jahr mit der Band oder auch bei der Eintracht?
Wir sind eigentlich voll ausgebucht, haben schon 25-30 Konzerte bis Dezember 2023. Diesmal steht wieder Griechenland an. Und die Festival-Saison im Sommer. Es geht weiter mit Tankard auch im 41. Jahr, 40 Jahre ist ja auch nur die Halbzeit (lacht). Was die Eintracht betrifft: Ich glaube, wir haben eigentlich schon mehr erreicht, als erwartet. Wir haben die EuroLeague gewonnen, sind in der Champions League, spielen jetzt gegen Neapel. Es wäre schön, wenn die Eintracht zum Ende der Saison noch um europäische Plätze mitspielen würde. Ich habe da keine allzu hohe Erwartung. Wenn man jetzt mit der Eintracht groß wird als zehn- oder zwölfjähriger Fan, da hat man ja Pokalsieg, EuroLeague-Sieg gesehen und ist relativ verwöhnt. Ich gehe ja seit 1975 zur Eintracht, habe vier Abstiege mitgemacht, bin ein Eintracht-Fan, der Kummer gewohnt ist. Von daher ist meine Erwartungshaltung nicht ganz so in die Höhe geschraubt, aber es wäre natürlich sensationell, wenn sie jetzt ins Viertelfinale kommen würden in der Champions League. Es wäre auch schön, wenn die Eintracht noch lange im Pokal dabei wäre. Da steht ja ein Hessen-Derby. Die Reise nach Neapel im März ist schon gebucht. Ich hätte mich natürlich auch auf Real Madrid gefreut, das wäre auch eine sehr illustre Reise geworden, nachdem wir schon das Stadion in Barcelona gekapert hatten. Aber das wird ja in dieser Form leider nicht mehr passieren, das Organisieren von Tickets wird immer komplizierter, nachdem ganz Europa mitbekommen hat, wie erfindungsreich die Eintracht-Fans beim Organisieren von Tickets sind.

>> Tankard, Frankfurt, Batschkapp, 30.12., 20 Uhr, Eintritt: 22 €

Wir haben für unsere Leserinnen und Leser 3x2 Tickets für das Konzert in der Batschkapp reserviert. Alle Informationen zur Verlosung finden Sie hier.
 
20. Dezember 2022, 10.23 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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