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Foto: Dirk Lehberger
Foto: Dirk Lehberger

Radio Badesalz

Hirnis vs. Corona

Wenn man nicht auftreten kann, schafft man sich ein anderes Medium. Das Comedy-Duo Badesalz macht jetzt Radio im Netz. Seit gestern. Prompt brach der Server zum Sendestart zusammen. Weil mehr als 10 000 Menschen gerne dabei sein wollten.
Um 18.40 Uhr konnte man die Website von Badesalz noch aufrufen, sich informieren, wo kann ich gleich um 19 Uhr bei der Premiere des neuen „Radio Badesalz“ dabei sein. Doch kurz vor 7 hieß es plötzlich „Die Website ist nicht erreichbar“ oder – je nach Browser – „www.badesalz.de hat die Verbindung abgelehnt“. Irgendwann dann konnte man dabei sein. Und Henni Nachtsheim wegen des Ausfalls angeschrieben, antwortete sogleich: „Es sind tatsächlich so viele Leute um 19 Uhr draufgegangen, dass der Server zeitweise zusammen gebrochen war.“ Am Ende konnten im Schnitt 3000 Leute zuhören, trotz abgestürztem Router. „Es wird vermutet, dass wir aber deutlich mehr gehabt hätten, da es um 19 Uhr 13 000 Leute waren, die drauf wollten.“ Wer nicht dabei sein konnten, ab nächsten Mittwoch (technisch und rechtlich ist das leider früher nicht möglich) gibt es das Ganze dann auch als Podcast auf der Website des Comedy-Duos. Und am 1. Oktober gehen die Beiden wieder auf Sendung.

Eigentlich wollten Badesalz im Frühjahr ihre „Kaksi Dudes“-Tournee fortführen. „Aber dann kam Corona und hatte was dagegen“, gab Gerd Knebel jüngst im Interview unumwunden zu, dass ihm nach der Absage aller Auftritte die Lust erst einmal vergangen war, neue Kreativität zu entwickeln. Doch die Blockade hielt nicht lange vor. „Als Gerd mich dann einmal besuchte, schwärmte er mir von einer Sendung in der britischen BBC vor, in der zwei Moderatoren täglich alle möglichen Themen auf ihre eigene Art behandeln würden“, erinnert Henni Nachtsheim an die zündende Idee. Beiden war sofort klar: „Das machen wir auch, nur anders.“ Ein Raum in Nachtsheims Haus in Rödermark wurde kurzerhand zu einem Studio umfunktioniert. Das tauften die Comedians „Drunter und drüber“. Der Name durfte zum Programm werden. Denn die Devise lautet: Wenig gescriptet, viel Freestyle. Wie bei ihrem „Aso-TV“-Channel auf youtube. „Da gibt es auch keine einzige geschriebene Zeile, immer nur ein Stichwort und dann legen Nobbi und Ebbi los“, erklärt Knebel. „Wir wollten die Sendung nicht als Gerd und Henni moderieren, das erschien uns zu normal.“ Also mussten die Alteregos wieder ran. „Nobbi und Ebbi sind so schön kaputt und haben immer eine besonders eigene Sicht auf die Dinge.“ Nachtsheim pflichtet ihm bei: „Die beiden Hirnis sind genau die Richtigen.“

Schräge Straßen-Interviews, ein durchgeknallter hessischer Guru, viel Interaktion mit Hörerinnen und Hörern, bescheuerte Buch- und Filmtipps, Wettervorhersagen wie man sie noch nie gehört hat und die unwichtigsten Verkehrsnachrichten der Welt – für all das und mehr steht „Radio Badesalz“, mit dem das Duo – unterstützt vom erfahrenen Radiomann Volker Pietzsch – seit 24. September jetzt jeden Donnerstag, 19 Uhr auf ihrer Website www.badesalz.de online gegangen sind. „Nobbi und Ebbi quatschen immer live. Klar kann das auch mal in die Hose gehen, aber das hat ja auch seinen Reiz“, lacht Nachtsheim. „Aber natürlich gibt es auch vorproduzierte Sachen, die wir ein paar Tage vorher aufnehmen.“ Wenn alte CD-Sketche oder Musikstücke thematisch gut ins Konzept passen, nehmen sie die auch dazu. „Aber der Großteil wird neu sein“, verspricht Knebel. Stellt sich natürlich die Frage, wie komisch kann und darf ein Comedy-Duo in ernsten Zeiten wie diesen sein? „Ich hoffe doch sehr“, verweist Nachtsheim auf den durchaus therapeutischen Effekt von „Radio Badesalz“ für die Macher und hoffentlich dann auch die Hörer. „Denn es tut tatsächlich wahnsinnig gut, COVID-19 mal außen vor zu lassen und in seine eigene Welt abzutauchen, Blödsinn zu reden und auch mal absurdes Zeug zu machen. Und wir können uns vorstellen, dass da andere Leute auch Lust drauf haben.“

>>Radio Badesalz, seit 24. September jeden Donnerstag, 19 Uhr auf www.badesalz.de
 
25. September 2020, 13.38 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
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