Galerie Hanna Bekker vom Rath

Praunheims bunte Bildwelten

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Im November feierte Rosa von Praunheim seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass widmet sich die Galerie Hanna Bekker vom Rath nun dem malerischen Werk des Regisseurs und Autors, der als Ikone der Schwulen- und Lesbenbewegung gilt.

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Mit seinem Werk „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ aus dem Jahr 1971 wurde Rosa von Praunheim der öffentliche Wegbereiter und einer der Mitbegründer der politischen Schwulen- und Lesbenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland. Aktuell ist er als Regisseur der Biografie von Rex Gildo „Der letzte Tanz“, die vergangenes Jahr erschien, im TV zu sehen. Im November 2022 feierte der bekannte Regisseur, Autor und Aktivist zudem nun seinen 80. Geburtstag. Für die Galerie Hanna Bekker vom Rath ein Grund, sich dem zeichnerisch-malerischen Werk des Jubilars zu widmen.

Denn bevor sich der in Riga geborene und in Frankfurt Praunheim aufgewachsene Künstler dem Film widmete, führte ihn seine künstlerische Ausbildung sowohl an die Werkkunstschule Offenbach (heute HfG) als auch an die Hochschule für bildende Künste in Westberlin. Letztere verließ Holger Radtke – so der Geburtsname Praunheims – jedoch ein Jahr vor Abschluss, um anschließend als freischaffender Künstler in Berlin zu arbeiten. In dieser Zeit, Mitte der 60er, nahm er auch den Künstlernamen „Rosa von Praunheim“ an: eine Fusion aus dem Rosa Winkel, den homosexuelle Männer in der Zeit des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern tragen mussten, sowie dem Frankfurter Stadtteil Praunheim, wo er aufwuchs.

Die Ausstellung „Merci für deine Liebe“ eröffnet am 10. Februar um 18 Uhr. Gezeigt werden die bunten, von Blumen, Tierwesen, tanzenden und fliegenden Körpern bevölkerte Bildwelten. Diese werden mitunter durch Worte, Gedichte und Prosa ergänzt. „Das Multitalent kreiert eine kindlich anmutende phantasievolle Idylle von bleibender junger Frische mit Reminiszenzen an die Pop-Art“, heißt es vonseiten der Galerie.

Praunheim selbst wird bei der Eröffnung von 18 bis 20 Uhr anwesend sein und seine Werke der vergangenen Jahre vorstellen. Anschließend geht es für ihn weiter ins Filmmuseum, wo sich ebenfalls in einer Veranstaltung seinem Schaffen, genauer gesagt dem Erscheinen des Buches „Rosa Theater“, gewidmet wird. Ab 20.30 Uhr zeigt Praunheim gemeinsam mit der Theaterabteilung des Fischer Verlages Video-Ausschnitte von vier Inszenierungen seiner Theaterstücke, darunter „Bettwurst − das Musical“, das aktuell in Berlin in der Bar jeder Vernunft zu sehen ist.


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