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Frankfurter Kinosaison im Oktober
Gestaltwandler, Literaturfreunde und schwierige Künstlerseelen
Der Oktober wartet mit einer Vielzahl an Filmpremieren und Rückblenden mit Gästen in Frankfurt auf. Wie im Vormonat kommen Dokumentarfilme sehr stark zur Geltung, aber auch deutsche Großproduktionen.
Gleich drei Veranstaltungen buhlen am Donnerstag, 3. Oktober, um die Gunst der Zuschauer. In Kooperation mit dem Fritz-Bauer-Institut und der Friedrich-Naumann-Stiftung präsentiert das Lichter Filmfest RP Kahls Mammutprojekt „Die Ermittlung“ am Originalschauplatz der Frankfurter Auschwitz-Prozesse, dem Saalbau Gallus (Frankenallee 111). Begleitet wird die Vorführung der Adaption von Peter Weiss‘ Theaterstück von einem Podiumsgespräch zwischen dem Regisseur, Historiker Markus Roth vom Fritz-Bauer-Institut und Ankläger Gerhard Wiese. Der Beginn ist um 14 Uhr.
Ein Film, der ebenfalls auf die große Leinwand gehört, ist Victor Kossakovskys „Architecton“. Der bildgewaltige Essayfilm über die bauliche Zerstörung der Umwelt, aber ebenso zur kriegerischen Zerstörung von Gebäuden rückt Architekt Michele De Lucchi in den Mittelpunkt. Den Fragen des Publikums stellt sich der russische Dokumentarspezialist um 18 Uhr im Cinema.
„Step Across the Border” im Frankfurter Mal Seh’n
Noch einmal zeigt Marie-Lou Sellem ihr Debüt „Die Schule der Frauen“. Die Schauspielerin (unter anderem „Tár“) wirft einen Blick auf Machstrukturen, Alters- und Geschlechterdiskriminierung ihrer Darsteller/innen-Generation. Zum Start im Filmforum Höchst um 20.30 Uhr wird Sellem anwesend sein (weitere Vorstellungen jeweils donnerstags). Ebenso wird Reporter und Moderator Jörg Buschka zu „Buschka entdeckt Deutschland – Zeig mir Demokratie!“ auf den Spuren der frühen Demokratiebewegung in Rheinland-Pfalz am Sonntag, 6. Oktober, um 17.30 Uhr in Höchst zu Gast ein.
Da die britische Musiklegende Fred Frith zum F.I.M.-Festival in Frankfurt weilt, will er am Samstag, 12. Oktober, um 14 Uhr das Mal Seh’n-Kino besuchen. Dort läuft mit „Step Across the Border” von Werner Penzel und Nicolas Humbert sein Porträt als improvisationsartige Klang-Bild-Collage samt Auftritte bekannter Free-Jazz-Kollegen wie John Zorn.
Neuer Film mit Christoph Maria Herbst: „Der Buchspazierer“
Regisseurin Niloufar Taghizadeh porträtiert in „Googoosh – Made of Fire“ Irans bekannteste Sängerin und Schauspielerin, die lange kaltgestellt wurde. Nach 21 Jahren Isolation gelang ihr die Ausreise und ein Comeback im Exil. Zum Deutschlandstart spricht die Regisseurin mit Siamak Poursharif vom Iranischen Filmfestival am Dienstag, 15. Oktober, um 20.30 Uhr in der Harmonie über die Stimme des iranischen Widerstands.
Im Rhein-Main-Gebiet ist Autor Carsten Henn dank zahlreicher Lesungen kein Unbekannter mehr. Nach zahlreichen Kulinarik-Krimis glückte dem Kölner Restaurantkritiker mit „Der Buchspazierer“ ein Überraschungserfolg. In der Wohlfühl-Adaption des Kameramanns und Märchenfilm-Spezialisten Ngo The Chau darf Christoph Maria Herbst als fantasievoller Buchhändler Kollhoff mit einem kleinen Mädchen seinen Kunden die Vorzüge der Literatur ans Herz legen. Zur Buchmesse erfolgt eine Lesung und Signierstunde mit Henn am Mittwoch, 16. Oktober, um 20.15 Uhr im Cinema.
„Ein schöner Ort“ im DFF-Kino in Frankfurt
Der gleiche Verleih Studio Canal adaptierte ebenfalls Katja Brandis‘ populäre Jugend-Fantasyreihe „Woodwalkers“. Mit Stars wie Martina Gedeck, Hanna Herzsprung oder Oliver Masucci erzählt die Verfilmung des ersten Bands von Gestaltenwandler Carag (Emile Cherif), der im Internat Clearwater High für Jugendliche mit gleichem Schicksal landet. Zur Premierentour besuchen Brandis und Teammitglieder am Samstag, 19. Oktober, um 16 Uhr das Kinopolis Main-Taunus.
Nach vielen TV-Krimis lockte Marcus O. Rosenmüller die Liebesgeschichte zwischen der Berlinerin Gabriele Münter und dem Russen Wassily Kandinsky im bayerischen Murnau zurück auf die große Leinwand. In „Münter & Kandinsky“ porträtiert er zwei verwandte Künstlerseelen in schwieriger Beziehung (Regiebesuch am Sonntag, 20. Oktober, 18 Uhr, Cinema):
Katharina Hubers Heimat-Endzeitparabel „Ein schöner Ort“ war dagegen weitgehend nur auf Festivals zu sehen. Innerhalb der „Neue Stimmen“-Reihe im DFF-Kino wird die Absolventin der Kölner Kunsthochschule für Medien am Sonntag, 27. Oktober, um 20.15 Uhr ihr Debüt um rätselhafte Vorgänge in einem abgelegenen Dorf vorstellen.
Das ist nur ein Auszug aus zahlreichen weiteren sehenswerten Premieren und Nachlese-Events in einem vollgepackten Kinomonat.
Ein Film, der ebenfalls auf die große Leinwand gehört, ist Victor Kossakovskys „Architecton“. Der bildgewaltige Essayfilm über die bauliche Zerstörung der Umwelt, aber ebenso zur kriegerischen Zerstörung von Gebäuden rückt Architekt Michele De Lucchi in den Mittelpunkt. Den Fragen des Publikums stellt sich der russische Dokumentarspezialist um 18 Uhr im Cinema.
Noch einmal zeigt Marie-Lou Sellem ihr Debüt „Die Schule der Frauen“. Die Schauspielerin (unter anderem „Tár“) wirft einen Blick auf Machstrukturen, Alters- und Geschlechterdiskriminierung ihrer Darsteller/innen-Generation. Zum Start im Filmforum Höchst um 20.30 Uhr wird Sellem anwesend sein (weitere Vorstellungen jeweils donnerstags). Ebenso wird Reporter und Moderator Jörg Buschka zu „Buschka entdeckt Deutschland – Zeig mir Demokratie!“ auf den Spuren der frühen Demokratiebewegung in Rheinland-Pfalz am Sonntag, 6. Oktober, um 17.30 Uhr in Höchst zu Gast ein.
Da die britische Musiklegende Fred Frith zum F.I.M.-Festival in Frankfurt weilt, will er am Samstag, 12. Oktober, um 14 Uhr das Mal Seh’n-Kino besuchen. Dort läuft mit „Step Across the Border” von Werner Penzel und Nicolas Humbert sein Porträt als improvisationsartige Klang-Bild-Collage samt Auftritte bekannter Free-Jazz-Kollegen wie John Zorn.
Regisseurin Niloufar Taghizadeh porträtiert in „Googoosh – Made of Fire“ Irans bekannteste Sängerin und Schauspielerin, die lange kaltgestellt wurde. Nach 21 Jahren Isolation gelang ihr die Ausreise und ein Comeback im Exil. Zum Deutschlandstart spricht die Regisseurin mit Siamak Poursharif vom Iranischen Filmfestival am Dienstag, 15. Oktober, um 20.30 Uhr in der Harmonie über die Stimme des iranischen Widerstands.
Im Rhein-Main-Gebiet ist Autor Carsten Henn dank zahlreicher Lesungen kein Unbekannter mehr. Nach zahlreichen Kulinarik-Krimis glückte dem Kölner Restaurantkritiker mit „Der Buchspazierer“ ein Überraschungserfolg. In der Wohlfühl-Adaption des Kameramanns und Märchenfilm-Spezialisten Ngo The Chau darf Christoph Maria Herbst als fantasievoller Buchhändler Kollhoff mit einem kleinen Mädchen seinen Kunden die Vorzüge der Literatur ans Herz legen. Zur Buchmesse erfolgt eine Lesung und Signierstunde mit Henn am Mittwoch, 16. Oktober, um 20.15 Uhr im Cinema.
Der gleiche Verleih Studio Canal adaptierte ebenfalls Katja Brandis‘ populäre Jugend-Fantasyreihe „Woodwalkers“. Mit Stars wie Martina Gedeck, Hanna Herzsprung oder Oliver Masucci erzählt die Verfilmung des ersten Bands von Gestaltenwandler Carag (Emile Cherif), der im Internat Clearwater High für Jugendliche mit gleichem Schicksal landet. Zur Premierentour besuchen Brandis und Teammitglieder am Samstag, 19. Oktober, um 16 Uhr das Kinopolis Main-Taunus.
Nach vielen TV-Krimis lockte Marcus O. Rosenmüller die Liebesgeschichte zwischen der Berlinerin Gabriele Münter und dem Russen Wassily Kandinsky im bayerischen Murnau zurück auf die große Leinwand. In „Münter & Kandinsky“ porträtiert er zwei verwandte Künstlerseelen in schwieriger Beziehung (Regiebesuch am Sonntag, 20. Oktober, 18 Uhr, Cinema):
Katharina Hubers Heimat-Endzeitparabel „Ein schöner Ort“ war dagegen weitgehend nur auf Festivals zu sehen. Innerhalb der „Neue Stimmen“-Reihe im DFF-Kino wird die Absolventin der Kölner Kunsthochschule für Medien am Sonntag, 27. Oktober, um 20.15 Uhr ihr Debüt um rätselhafte Vorgänge in einem abgelegenen Dorf vorstellen.
Das ist nur ein Auszug aus zahlreichen weiteren sehenswerten Premieren und Nachlese-Events in einem vollgepackten Kinomonat.
2. Oktober 2024, 10.58 Uhr
Gregor Ries
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