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Filmforum Höchst in Frankfurt
Blick hinter die Theaterkulissen: Die Schule der Frauen
Der Weg zur schönen Kunst kann mitunter arg unschön sein, wie dieser Blick hinter die Bühne beweist: Am 3. Oktober zeigt das Filmforum Höchst in Frankfurt den Dokumentarfilm „Die Schule der Frauen“.
Katharina Linder gehört seit 2017 zum festen Ensemble des Schauspiel Frankfurt – sie ist die Älteste dort, geboren 1964. Ein bisschen Angst macht ihr das schon, und die Furcht, „nicht mehr dabei sein zu dürfen“, treibt auch manche ihrer Kolleginnen um. Eine davon, mit der sie einst an der Essener Folkwang Universität Schauspiel studierte, ist Mary-Lou Sellem, seit vielen Jahren eine beliebte Darstellerin in Film, TV und Theater.
Erst vor kurzem erhielt sie für „Knochen und Namen“ den Deutschen Schauspielpreis und legt nun mit „Die Schule der Frauen“ ihre erste Regiearbeit vor: ein flüssig erzählter, vielschichtiger und sehr relevanter Dokumentarfilm, bei dem neben Linder noch vier weitere Kommilitoninnen der damaligen Schauspielklasse zu sehen sind, ihren jeweiligen Werdegang reflektieren und sich ebendort in Essen nach gut 36 Jahren zu einem Wiedersehen vor der Kamera zusammenfinden.
Karoline Eichhorn kann auf eine ähnlich erfolgreiche Karriere zurückblicken wie Sellem, Kerstin Weiß wirkt mittlerweile als Spielleiterin am Staatstheater Gießen, Jacqueline Kornmüller ist eine von Deutschlands angesehensten Theaterregisseurinnen – nur Cornelia Felden drehte bereits kurz nach besagtem Studium der Branche den Rücken zu und arbeitet heute als Fachkraft für sprachliche Bildung und Kommunikation bei der Stadt Marburg.
„Die Schule der Frauen“ in Hessischen Kinos
Salopp gesagt, vereint Sellems Film eine ordentliche Portion Frauenpower von lebenserfahrenen Powerfrauen, welche einst mit der „Sehnsucht dramatisch zu sein“ auf einen „Ort der absoluten Freiheit“ hofften, der jedoch mit der Theaterrealität in den 80er- und 90er-Jahren so gar nichts zu tun hatte: Weibliche Spielleidenschaft traf auf hierarchische, patriarchalisch geführte Institutionen, von Sexismus und Übergriffigkeit ist die Rede, bald kam auch Altersdiskriminierung dazu.
Ziemlich ernüchternd also, was die Protagonistinnen da so berichten: Sich trotz aller Widerstände niemals unterkriegen zu lassen, stets Haltung und Stärke zu bewahren, das zeichnet sie aus. Nachfolgende Generationen dürfen daher getrost zu ihnen aufschauen und sollten sich anhören, was diese Vertreterinnen einer ganz besonderen „Schule der Frauen“ zu sagen haben.
Info
Die Schule der Frauen, Dokumentarfilm, R: Mary-Lou Sellem, D 2024, unter anderem am 3. Oktober im Filmforum Höchst.
Erst vor kurzem erhielt sie für „Knochen und Namen“ den Deutschen Schauspielpreis und legt nun mit „Die Schule der Frauen“ ihre erste Regiearbeit vor: ein flüssig erzählter, vielschichtiger und sehr relevanter Dokumentarfilm, bei dem neben Linder noch vier weitere Kommilitoninnen der damaligen Schauspielklasse zu sehen sind, ihren jeweiligen Werdegang reflektieren und sich ebendort in Essen nach gut 36 Jahren zu einem Wiedersehen vor der Kamera zusammenfinden.
Karoline Eichhorn kann auf eine ähnlich erfolgreiche Karriere zurückblicken wie Sellem, Kerstin Weiß wirkt mittlerweile als Spielleiterin am Staatstheater Gießen, Jacqueline Kornmüller ist eine von Deutschlands angesehensten Theaterregisseurinnen – nur Cornelia Felden drehte bereits kurz nach besagtem Studium der Branche den Rücken zu und arbeitet heute als Fachkraft für sprachliche Bildung und Kommunikation bei der Stadt Marburg.
Salopp gesagt, vereint Sellems Film eine ordentliche Portion Frauenpower von lebenserfahrenen Powerfrauen, welche einst mit der „Sehnsucht dramatisch zu sein“ auf einen „Ort der absoluten Freiheit“ hofften, der jedoch mit der Theaterrealität in den 80er- und 90er-Jahren so gar nichts zu tun hatte: Weibliche Spielleidenschaft traf auf hierarchische, patriarchalisch geführte Institutionen, von Sexismus und Übergriffigkeit ist die Rede, bald kam auch Altersdiskriminierung dazu.
Ziemlich ernüchternd also, was die Protagonistinnen da so berichten: Sich trotz aller Widerstände niemals unterkriegen zu lassen, stets Haltung und Stärke zu bewahren, das zeichnet sie aus. Nachfolgende Generationen dürfen daher getrost zu ihnen aufschauen und sollten sich anhören, was diese Vertreterinnen einer ganz besonderen „Schule der Frauen“ zu sagen haben.
Die Schule der Frauen, Dokumentarfilm, R: Mary-Lou Sellem, D 2024, unter anderem am 3. Oktober im Filmforum Höchst.
2. Oktober 2024, 10.35 Uhr
Andreas Dosch
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