Er hinterlässt ein großes, journalistisches Werk - und eine Lücke nicht nur im deutschen Feuilleton. Eine kleine Auswahl aus vielen, vielen Worten des Abschieds und der Trauer.
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"Die breite Wirkung, die er erzielte, war nicht nur eine Frage eines persönlichen Ehrgeizes; das ist banal und gilt für jeden Journalisten. Wovon Frank Schirrmacher vielmehr buchstäblich beseelt war, das war der sogenannte erweiterte Kulturbegriff, unter dem er alles verstand und infolgedessen auch für berichtenswert hielt, was unser (modernes, zeitgenössisches) Leben prägt, vor allem natürlich technisch-futuristische Aspekte." schreibt Edo Reents, stellvertretender Leiter des FAZ-Feuilletons.
"Es gibt nur sehr wenige Journalisten, bei denen jeder Artikel ein Ereignis ist, weil der Autor früher als andere etwas erkannt hat, was sich als wichtig erweisen wird, oder weil er das, was alle sehen, zu Dingen in Bezug setzt, auf die viele nie im Leben gekommen wären. Es schreibt sich so leicht, dass Schirrmacher so gut wie niemand sonst wusste, wie man Debatten anzettelt. Man kann Debatten nicht befehlen; man kann nur einen Text in die Welt setzen und darauf vertrauen, dass er Fahrt aufnimmt. Das aber setzt voraus, dass man dort, wo bei anderen Vorbehalte sitzen, Ideen hat." schreibt Spiegel-Autor Jan Fleischhauer.
"Wir haben sehr viel verloren an diesem Tag. Wir – die Kulturjournalisten in Deutschland, weil er das deutsche Feuilleton so erfindungsreich politisiert, verlebendigt und dramatisiert hat. Wir – die Printmedien, für die er bedingungslos gekämpft hat. Wir – die Leser, die den wunderbaren Anarchisten, das geniale Kind, das abenteuerliche Herz dieses großartigen Journalisten vermissen werden." schreibt Iris Radisch in der Zeit.