Das Projekt „Open Walls“ soll öffentliche Orte in Frankfurt für die Graffiti-Szene erschließen. Am Mainkai kann die Sprühkunst an Wandmodulen ausprobiert werden.
Till Geginat /
Graffiti sind in Frankfurt in gefühlt jeder Straße zu finden. Mittlerweile werden Künstlerinnen und Künstler damit beauftragt, leere Häuserwände zu besprühen, anderswo werden die ungefragt entstandenen Wandmalereien aufwendig entfernt. Ein Projekt des Deutschen Architekturmuseums begibt sich nun auf die Suche nach „legalen Wänden“ in Frankfurt – und jeder kann dabei mithelfen.
Bei „Open Walls“, das auf das Graffiti-Projekt „Konsti Live Art“ vom Mai dieses Jahres folgt, werden am Freitag (9. August) um 18 Uhr 50 Meter an beweglichen Wandmodulen in einem abgesperrten Straßenabschnitt des Mainkais auf Höhe des Römers aufgestellt. Ein kostenloser Workshop mit „Lisi Shisi“ und „City Ghost“ gehört dazu, zu dem sich Interessierte ab 16 Jahren unter mail@open-walls.de anmelden können. Am Samstag (10. August) findet dann ab 14 Uhr ein Graffiti-Jam statt, bei dem „bekannte Namen der Frankfurter Szene“ teilnehmen werden, wie die Veranstalter verkünden.
Ohne Voranmeldung: Graffiti sprayen am Mainkai
Den Abschluss findet das Event am Sonntag (11. August) ab 13 Uhr, wenn die Wandmodule im Rahmen eines „freien Sprühens“ unter Aufsicht von Kunstpädagoge und Künstler Philipp Wegener der Öffentlichkeit präsentiert werden. Hierbei kann jeder nach Lust und Laune und ohne Voranmeldung sprühen. Nach der Veranstaltung kommen die Wandmodule auf den Campus Bockenheim, wo sie dauerhaft öffentlich ausgestellt werden sollen. Ein sogenanntes Rulebook wird außerdem entwickelt, das die Werte der Graffiti und deren Nutzungsordnung enthält.
Mit dem Projekt verbunden ist auch die Einrichtung einer Internetseite. „Wir hoffen, mit dieser Aktion die Stadtverwaltung dazu zu ermutigen, Kreativen künftig mehr Entfaltungsmöglichkeiten im Innenstadtbereich zu bieten“, heißt auf der Seite. Gebaut wurden die „Array&Spray“ getauften Leinwände von der Arbeitsgruppe für urbane Interventionen Ort3. Sie können durch ihre modulare Bauweise flexibel im Stadtraum angeordnet werden.