Maßnahmenpaket des Kultusministeriums

Mehr Deutschunterricht und strengere Noten an hessischen Schulen

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Die Deutsch-Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen sollen ab dem nächsten Schuljahr verbessert werden. Zu diesem Zweck hat Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) am Donnerstag ein umfangreiches Maßnahmenpaket präsentiert. Dazu zählen mehr Unterricht und strengere Noten.

Margaux Adam /

„Jedes Kind soll vom ersten Tag an im Unterricht mitreden und Kontakte zu seinen Mitschülerinnen und Mitschülern knüpfen können. Dafür ist das Erlernen der deutschen Sprache von entscheidender Bedeutung“, erklärte der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) am Donnerstag. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt, Roland Kaehlbrandt, sowie dem Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, Jörg F. Maas, stellte er ein umfangreiches Maßnahmenpaket vor, das dazu beitragen soll, die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen in der deutschen Sprache deutlich zu verbessern.

Das neue Maßnahmenpaket trage nicht nur zum Bildungserfolg der Kinder und Jugendlichen bei, so Lorz, sondern sei auch ein wichtiger Baustein für mehr Chancengleichheit in der Gesellschaft – und damit in Zeiten der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf den Schulbetrieb aktueller und notwendiger denn je. Drei zentrale Lernbereiche seien bei den neuen Regeln entscheidend: Grundlegende Fertigkeiten sollen damit gestärkt, die Lesekompetenz gefördert und die Handlungskompetenz mit Texten und Sprache ausgebaut werden. Einsatz findet das Paket in allen Bildungsstationen – von Vorlaufkursen zwischen Kita und Grundschule, über die Primar- und Sekundarstufen bis hin zur Ausbildung.

Im Einzelnen bestehen die Maßnahmen ab dem kommenden Schuljahr aus verpflichtenden Vorlaufkursen für alle Kinder im Vorschulalter mit Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, einer zusätzlichen Deutschstunde pro Woche in den vierten Klassen sowie einer strengeren Fehlerkorrektur in der ersten Jahrgangsstufe. Laut Lorz seien damit Methoden wie das „Schreiben nach Gehör“ nicht mehr zulässig. Bisher lernten Kinder dabei, Worte zunächst nach ihrem Klang aufzuschreiben. Allein für die zusätzliche Deutschstunde und die verpflichtenden Vorlaufkurse seien Lorz zufolge insgesamt 310 neue Lehrstellen vorgesehen.

Ab dem Schuljahr 2022/23 gilt in Hessens Schulen darüber hinaus die verbindliche Festlegung einer verbundenen Handschrift, wie der Schreibschrift, und das Festlegen eines Grundwortschatzes, den jedes Kind bis zum Verlassen der Grundschule kennen soll. In den Stufen neun und zehn soll zudem ein einheitlicher Fehlerindex etabliert werden, der zu einer strengeren Notengebung führen soll.

Das hessische Maßnahmenpaket beinhaltet ebenfalls Auflagen, an die sich Lehrkräfte künftig halten sollen. So wird eine Mindestanzahl zu lesender Bücher und Lektüreempfehlungen für Lehrende festgelegt, die der Leseförderung und Lesemotivation bei den Schüler:innen dienen sollen. Die neu beschlossenen Regeln sollen zudem in allen Ausbildungsphasen von Lehrer:innen verankert werden. Des Weiteren ist vorgesehen, dass Schulen fortan am Bund-Länder-Programm „BiSS-Transfer“ zur Stärkung von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung teilnehmen. Gemeinsam mit der Stiftung Lesen wird außerdem ein „Nationaler Lesepakt“ geschaffen, der bei Schülerinnen und Schülern die Freude am Lesen wecken soll. In Kooperation mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt soll zudem ein „Kompetenzzentrums Bildungssprache“ entstehen.

„Dieses Paket ist der mit Abstand größte Aufschlag in Sachen Sprachförderung, den wir in den vergangenen Jahren gemacht haben“, sagte Lorz am Donnerstag. Dafür nehme das Land viel Geld in die Hand. Das kommende Schuljahr werde „ganz im Zeichen des Aufholens verpassten Lernstoffs“ stehen, so der Minister.


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