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Foto: iStockphoto/tatyana_tomsickova
Foto: iStockphoto/tatyana_tomsickova

Bei den Naturindianern

Der Natur auf der Spur

Weg vom Computer und rein ins Grüne: Bei den Naturindianern begegnen Kids der Natur direkt vor der Haustür und lernen spielerisch alles Wichtige zum nachhaltigenUmgang mit Ressourcen.
Fliegende Schildkröte, Grauer Wolf und Uschi Uhu – das sind keine Figuren aus der Zeichentrickserie Yakari, sondern die Indianernamen von Oliver Frisch, Ursula Helfrich und Tobias Mörtel. Alle drei gehören zu dem Team der Naturindianer, das es sich auf die Fahnen geschrieben hat, zukunftsorientierte Kinderbetreuung in freier Natur zu ermöglichen. An erster Stelle steht neben der Intention, den Kids ein Gefühl von Nachhaltigkeit zu vermitteln, sie aus dem Haus zu holen: „Die Kinder in den Großstädten verlieren immer mehr den Bezug zur Natur und sich selbst, da sie vieles nur konsumieren und sich in virtuellen Welten bewegen“, meint Fritsch. „Bei uns gestalten die Kleinen das Programm größtenteils selbst, übernehmen Aufgaben und Verantwortung. Sie gewinnen ein ganz neues Bewusstsein zu sich selbst und ihrer Außenwelt.“

Oberindianer Oliver Fritsch hat die gemeinnützige Unternehmergesellschaft Naturindianer 2004 in München gegründet. Von 2008 bis 2014 wurde das Projekt bereits vier Mal in Folge für das Engagement im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung von der UNESCO als Offizielles Dekade-Projekt ausgezeichnet. Fritschs Frau Ursula Helfrich, die geborene Frankfurterin ist, hat auch für ihre Heimatstadt einen Ort gefunden, an dem die Naturindianer ihre Umwelt hautnah spüren können. Der Coloradopark in Ginnheim ist dafür perfekt: „Der Park ist wunderschön und in ihm wachsen viele spannende amerikanische Pflanzen, die die Kids vielleicht so noch nicht kennen. Wir stromern zusammen durch die Büsche, schauen sie uns an und überlegen, wieso zum Beispiel genau diese Pflanze dort wächst und für welche Tiere sie möglicher weise wichtig ist“, erzählt Helfrich begeistert.

Jeden Sommer in der dritten Ferienwoche, können Kids von sechs bis zwölf Jahren aus der Region die Natur hautnah erleben und zu wahren Kennern ihrer Umwelt werden. Daher auch der klingende Name: „Mit dem Begriff ‚Indianer‘ verbinden Kinder meistens einen edlen und starken Menschen, der es versteht, sich um sich selbst zu kümmern. Dabei geht er jedoch achtsam mit anderen Menschen und seiner Umwelt um“, erklärt Helfrich. Eine Verkleidung ist nicht von Nöten, es geht um Werte. Jeden Morgen liefern die Eltern ihre Kleinen vor Ort ab. Zu Anfang wird erst einmal der Indianerrat einberufen. Hier können sich alle kennenlernen und entscheiden, was an diesem Tag unternommen werden soll. Versammlungsort der Ganztagsbetreuung ist das originale Indianer-Tipi, bei dem am Lagerfeuer gekocht wird und von denen aus die „Expeditionen“ in Wald und Flur starten. „Wir arbeiten nach dem situativen Ansatz, stellen uns immer individuell auf die Kinder ein und machen das, was die Kinder gerne angehen wollen“, betont Helfrich.

Das kann zum Beispiel Feuermachen sein. Der Pädagoge Tobias Mörtel erklärt den Kids verständlich und praxisnah, was man zum Feuermachen benötigt – neben einem Feuerstein natürlich auch Holz. Dass diese Ressource nur eine begrenzte ist und man behutsam damit umgehen muss, ist neben der Aufklärung über Risiken und Gefahren ebenfalls ein Ansatz. Brennt das Feuer fröhlich, wird auf eben diesem zusammen gekocht. Bei den Naturindianern ist das gemeinsame Mittagessen inklusive und wichtig, dass nur einmal in der Woche Fleisch gegessen wird. Die Pädagogen möchten erreichen, dass die Kids ihren eigenen Konsum hinterfragen. Sie sollen, dass ein Tier gestorben ist, damit sie etwas zu Essen auf dem Teller haben. Am Nachmittag geht es dann weiter mit dem Programm. Da werden zum Beispiel Brennnesselchips selbst gemacht oder Plastik zu Gebrauchsgegenständen upgecycled.

„Unsere Feriencamps kommen ganz gut an“, sagt Häuptling Olly Fritsch. „Denn bei uns kann man in die Natur eintauchen. In ihr und mit ihr leben. Fast wie echte Indianer.“ Am Ende bekommen alle Kids übrigens einen Indianernamen, der die Fähigkeiten abbildet, die das Kind in der Woche erworben hat. Neben den Aktivitäten im Colorado-Park in Ginnheim können Kids aus der Region übrigens auch in der zweiten und dritten Sommerferienwoche ins Sommercamp zum mototherapeutischen Reitstall in Dreieichenhain. Hier dreht sich ebenfalls alles um die Natur und Tiere. Die Wildnispädagogen schulen nachhaltiges Handeln auf spannende Art und Weise.

>> Naturindianer-Camp,Ffm: Abenteuerspielplatz Colorado-Park, 9.7. - 13.7., Anmeldung unter: www.naturindianer.de
 
2. Juli 2018, 15.00 Uhr
Katharina Bruns
 
 
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