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Frankfurt Fashion Week
„Unser Stil ist es, bunt zu sein“
Sevinc Yerli ist Gründerin der Fashion Lounge und somit auch offizielle Partnerin der Fashion Week. Für diese hat sie ein vielseitiges Programm kreiert, mit dem sie vor allem jungen Nachwuchstalenten im Modebusiness eine Plattform bieten will.
Mit einer Fashion-Show auf einem 25 Meter langen Laufsteg unter freiem Himmel unweit der Alten Oper sorgte Sevinc Yerli im Sommer für Aufsehen. Diese Show fand im Rahmen der ersten Ausgabe der Frankfurter Fashion Week statt und war eines der wenigen Events, die pandemiebedingt überhaupt veranstaltet werden konnten. Yerli ist die Gründerin der Frankfurt Fashion Lounge und somit auch offizielle Partnerin der Fashion Week.
Für diese hat sie ein vielseitiges Programm vom Influencer-Brunch über Showrooms, Catwalks bis hin zu Diskussionsveranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit geplant, das zahlreiche Berührungspunkte mit dem Thema Mode bietet. Gemein ist den Veranstaltungen, dass sie verschiedenste Akteurinnen und Akteure der Modebranche zusammenbringen und vor allem jungen Nachwuchsdesignerinnen und -designern eine Bühne bieten sollen.
Dafür wurde beispielsweise am 18. Januar das Restaurant Opéra der Alten Oper in einen Mode-Laufsteg verwandelt, auf dem die Couture-Shows von Dawid Tomaszewski und Albrecht Ollendiek stattfanden. Beide sind in der Modebranche etablierte Designer, die im Rahmen der Fashion Lounge ihre Haute Couture präsentieren. „Gerade für die jüngeren Designerinnen und Designer ist es toll, bekannte Größen der Branche dabeizuhaben, um von diesen zu lernen“, erklärt Yerli. Es gehe schließlich darum, Synergien zu schaffen und aufeinander aufmerksam zu machen. Als weitere Veranstaltungsorte dienen das Fünf-Sterne-Hotel Sofitel Frankfurt Opera, das dazugehörige Restaurant Schönemann sowie das Zenzakan. „Besonders freue ich mich darüber, mit Alexander Mazza einen professionellen und bekannten Moderator gefunden zu haben, der durch das Programm führt“, sagt sie.
Die Idee hinter der 2019 geschaffenen Fashion Lounge erklärt die 43-jährige Unternehmerin, die ebenfalls eine eigene Modemarke führt, mit ihren Erfahrungen in der Branche: „Ich habe 2014 mein Modelabel Chili Bang Bang gegründet und hatte anfangs viele Schwierigkeiten, das Label zu positionieren“, erzählt Yerli. Durch den Aufbau ihrer Marke habe sie durch zahlreiche Messebesuche Erfahrungen im Bereich Marketing und Vertrieb sammeln können. Aus dieser Expertise heraus habe sie sich dazu entschieden, die Plattform zu gründen, um regionalen Marken und Frankfurter Designerinnen und Designern eine Präsenz zu bieten. Darüber hinaus gehe es ums Networking – das sei für die Branche besonders wichtig, betont sie. Durch erste Events sei das Konzept dann stetig gewachsen.
Die Frankfurt Fashion Lounge besteht aus vier unterschiedlichen Veranstaltungsformaten: Das sind zum einen die Runway-Shows. „Für die kleineren Marken ist es ein tolles Erlebnis, ihre eigenen Kollektionen erstmalig auf einer großen Bühne mit Models präsentieren zu können“, erklärt Yerli. Das zweite Modul besteht aus den sogenannten Showrooms, bei denen Labels ihre Produkte wie bei einer Messe ausstellen und verkaufen können. Dazu würden auch Einkäufer geladen, meint Yerli. Das Besondere an den Showrooms: Hierfür können sich neben dem Fachpublikum auch interessierte Kunden im Vorfeld anmelden und daran teilnehmen. „Der Showroom ist für alle offen“, sagt sie. Dadurch hätten die Marken die Chance, an Bekanntheit zu gewinnen. Bei den Panels wiederum geht es um aktuelle Themen der Modebranche – wie beispielsweise Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
Unter dem Motto „Support your local designer“ findet in diesem Jahr zudem erstmalig das sogenannte „Mentoring Programm“ statt. Hierbei gibt das Team der Fashion Lounge Nachwuchsdesignern die Möglichkeit, ihre Ideen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Vorfeld konnten sich Newcomer mit Zeichnungen und einem Konzept bewerben. Die besten fünf Nachwuchs-Künstler erhalten so im Rahmen der Fashion Lounge eine eigene Laufsteg-Show, eine Ausstellungsfläche im Modehaus August Pfüller in der Goethestraße oder ein professionelles Coaching-Programm durch die Wirtschaftsförderung. „Das Programm soll die kreative Szene motivieren und speziell junge Talente fördern“, erklärt die Frankfurterin.
Als Modestadt sieht Yerli Frankfurt aber nicht – noch nicht, wie sie betont. „Wir sind aber auf dem Weg dahin und haben großes Potenzial.“ Damit es dazu komme, müsse man einiges vor Ort dafür tun. „Das fängt mit einer Medienpräsenz für lokale Designerinnen und Designer an“, sagt sie. Zudem sollten geeignete Locations – wie die Alte Oper – häufiger Mode-Events ausrichten. All das führe zu einer „größeren Sichtbarkeit der Kreativen“ in der Stadt. Den einen, dominierenden „Frankfurt-Style“ gebe es auch nicht. „Frankfurt ist multikulturell und das zeigt sich auch in der Mode.“ Neben dem Businesslook sei auch ein urbaner Streetstyle vorherrschend. „Unser Stil ist es, bunt zu sein“, erklärt die Unternehmerin und lacht. Mit der Etablierung der Fashion Week in Frankfurt prognostiziert Yerli, dass das Thema Mode künftig eine größere Rolle in der Mainmetropole spielen werde. „Wir haben in Frankfurt genug tolle Modeschulen, private Hochschulen, renommierte Make-up-Artist-Schulen wie die Famous Face Academy und gute Modelagenturen. Das heißt, dass die Stadt bereits über genügend kreatives Potenzial verfügt, um die Szene auch unternehmerisch wachsen zu lassen“, sagt sie. Nun heiße es, die Synergien durch die Fashion Week mitzunehmen und langfristig zu nutzen.
Dieser Text ist zuerst in der Titelstory der Januar-Ausgabe (1/22) des JOURNAL FRANKFURT erschienen.
Für diese hat sie ein vielseitiges Programm vom Influencer-Brunch über Showrooms, Catwalks bis hin zu Diskussionsveranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit geplant, das zahlreiche Berührungspunkte mit dem Thema Mode bietet. Gemein ist den Veranstaltungen, dass sie verschiedenste Akteurinnen und Akteure der Modebranche zusammenbringen und vor allem jungen Nachwuchsdesignerinnen und -designern eine Bühne bieten sollen.
Dafür wurde beispielsweise am 18. Januar das Restaurant Opéra der Alten Oper in einen Mode-Laufsteg verwandelt, auf dem die Couture-Shows von Dawid Tomaszewski und Albrecht Ollendiek stattfanden. Beide sind in der Modebranche etablierte Designer, die im Rahmen der Fashion Lounge ihre Haute Couture präsentieren. „Gerade für die jüngeren Designerinnen und Designer ist es toll, bekannte Größen der Branche dabeizuhaben, um von diesen zu lernen“, erklärt Yerli. Es gehe schließlich darum, Synergien zu schaffen und aufeinander aufmerksam zu machen. Als weitere Veranstaltungsorte dienen das Fünf-Sterne-Hotel Sofitel Frankfurt Opera, das dazugehörige Restaurant Schönemann sowie das Zenzakan. „Besonders freue ich mich darüber, mit Alexander Mazza einen professionellen und bekannten Moderator gefunden zu haben, der durch das Programm führt“, sagt sie.
Die Idee hinter der 2019 geschaffenen Fashion Lounge erklärt die 43-jährige Unternehmerin, die ebenfalls eine eigene Modemarke führt, mit ihren Erfahrungen in der Branche: „Ich habe 2014 mein Modelabel Chili Bang Bang gegründet und hatte anfangs viele Schwierigkeiten, das Label zu positionieren“, erzählt Yerli. Durch den Aufbau ihrer Marke habe sie durch zahlreiche Messebesuche Erfahrungen im Bereich Marketing und Vertrieb sammeln können. Aus dieser Expertise heraus habe sie sich dazu entschieden, die Plattform zu gründen, um regionalen Marken und Frankfurter Designerinnen und Designern eine Präsenz zu bieten. Darüber hinaus gehe es ums Networking – das sei für die Branche besonders wichtig, betont sie. Durch erste Events sei das Konzept dann stetig gewachsen.
Die Frankfurt Fashion Lounge besteht aus vier unterschiedlichen Veranstaltungsformaten: Das sind zum einen die Runway-Shows. „Für die kleineren Marken ist es ein tolles Erlebnis, ihre eigenen Kollektionen erstmalig auf einer großen Bühne mit Models präsentieren zu können“, erklärt Yerli. Das zweite Modul besteht aus den sogenannten Showrooms, bei denen Labels ihre Produkte wie bei einer Messe ausstellen und verkaufen können. Dazu würden auch Einkäufer geladen, meint Yerli. Das Besondere an den Showrooms: Hierfür können sich neben dem Fachpublikum auch interessierte Kunden im Vorfeld anmelden und daran teilnehmen. „Der Showroom ist für alle offen“, sagt sie. Dadurch hätten die Marken die Chance, an Bekanntheit zu gewinnen. Bei den Panels wiederum geht es um aktuelle Themen der Modebranche – wie beispielsweise Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
Unter dem Motto „Support your local designer“ findet in diesem Jahr zudem erstmalig das sogenannte „Mentoring Programm“ statt. Hierbei gibt das Team der Fashion Lounge Nachwuchsdesignern die Möglichkeit, ihre Ideen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Vorfeld konnten sich Newcomer mit Zeichnungen und einem Konzept bewerben. Die besten fünf Nachwuchs-Künstler erhalten so im Rahmen der Fashion Lounge eine eigene Laufsteg-Show, eine Ausstellungsfläche im Modehaus August Pfüller in der Goethestraße oder ein professionelles Coaching-Programm durch die Wirtschaftsförderung. „Das Programm soll die kreative Szene motivieren und speziell junge Talente fördern“, erklärt die Frankfurterin.
Als Modestadt sieht Yerli Frankfurt aber nicht – noch nicht, wie sie betont. „Wir sind aber auf dem Weg dahin und haben großes Potenzial.“ Damit es dazu komme, müsse man einiges vor Ort dafür tun. „Das fängt mit einer Medienpräsenz für lokale Designerinnen und Designer an“, sagt sie. Zudem sollten geeignete Locations – wie die Alte Oper – häufiger Mode-Events ausrichten. All das führe zu einer „größeren Sichtbarkeit der Kreativen“ in der Stadt. Den einen, dominierenden „Frankfurt-Style“ gebe es auch nicht. „Frankfurt ist multikulturell und das zeigt sich auch in der Mode.“ Neben dem Businesslook sei auch ein urbaner Streetstyle vorherrschend. „Unser Stil ist es, bunt zu sein“, erklärt die Unternehmerin und lacht. Mit der Etablierung der Fashion Week in Frankfurt prognostiziert Yerli, dass das Thema Mode künftig eine größere Rolle in der Mainmetropole spielen werde. „Wir haben in Frankfurt genug tolle Modeschulen, private Hochschulen, renommierte Make-up-Artist-Schulen wie die Famous Face Academy und gute Modelagenturen. Das heißt, dass die Stadt bereits über genügend kreatives Potenzial verfügt, um die Szene auch unternehmerisch wachsen zu lassen“, sagt sie. Nun heiße es, die Synergien durch die Fashion Week mitzunehmen und langfristig zu nutzen.
Dieser Text ist zuerst in der Titelstory der Januar-Ausgabe (1/22) des JOURNAL FRANKFURT erschienen.
20. Januar 2022, 10.22 Uhr
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