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Foto: Jessica Firlej © Harald Schröder
Foto: Jessica Firlej © Harald Schröder

Dating in Frankfurt

„No-Go, wenn der Mann beim ersten Date nicht zahlt“

Männer stellen sich „ein bisschen trottelig an“. Sie sollten mehr auf Kaffee-Meet-Ups setzen. Mit solchen Tipps wird Jessica Firlej zur Erika Berger ihrer Generation.
JOURNAL FRANKFURT: Dein erstes Buch ist ein Liebes- und Datingratgeber und heißt „Im Namen der Venus“. Warum dieser Titel?
Jessica Firlej: ‚Im Namen der Venus‘, weil es hier um Weiblichkeit geht, um Schönheit. Und weil ich den Frauen so ein bisschen aus dem Herzen, aus der Seele sprechen möchte. Es ist ein Manifest an die Liebe. Ich will, dass es ein bisschen mehr Verständnis gibt zwischen Männern und Frauen. Es ist momentan ein einziger Krampf, dieses ganze Dating-Leben und auch ein Kampf. Und wenn man es mit ein bisschen mehr Humor nehmen würde, ein bisschen mehr versteht, woher denn Männer und Frauen kommen, könnte es einfacher sein.

Was machen denn Männer falsch?
Ich glaube, dass Männer momentan ziemlich verunsichert sind, was ich verstehen kann. Ich glaube, ich wäre als junger Mann auch verunsichert, weil man heutzutage gar nicht mehr weiß, was man darf, was man nicht darf. Dann kommt die Gleichberechtigung ins Spiel, die Emanzipation. Früher waren die Rollen einfach abgesteckt. Da war klar: Der Mann geht arbeiten, der Mann macht sein Ding, der ernährt die Familie. Und heutzutage verschwimmt das alles so ein bisschen. Ich glaube, da wissen manche Männer nicht mehr, wie sie es handhaben sollen. Und: Sie stellen sich auch ein bisschen trottelig an, muss ich ehrlich sagen.

Dazu möchten wir jetzt aber gerne mal ein Beispiel hören.
Da ist das Verhalten beim ersten Date. Hole ich die Frau ab? Zahle ich beim ersten Date, ja oder nein? Inwiefern nehme ich mich als Mann zurück? Eine Frau testet ja gerne die Führungsqualitäten eines Mannes aus. Besonders beim ersten, zweiten, dritten Date. Um zu gucken, wäre er potenziell auch als Vater für meine Kinder geeignet? Und da ist es manchmal so, dass die Männer sich sehr stark zurücklehnen, weil sie mit dem Finger auf uns zeigen und sagen: ‚Ja, ihr wolltet es nicht anders, ihr wolltet doch die Gleichberechtigung, also macht mal!‘. Und ich denke, das ist der falsche Weg. Man muss sich da ergänzen. Die Männer bringen ihre positiven Seiten mit und die Frauen auch. Nur zusammen als Team geht es. Es muss ein Geben und Nehmen sein.

Ja, wer zahlt denn nun beim ersten Date?
(lacht) Der Mann. Ich sage das ganz strikt: Für mich ist es ein No-Go, wenn der Mann beim ersten Date nicht zahlt. Es geht nicht darum, dass ich ins Restaurant ausgeführt werden möchte und es eine 100-Euro-Rechnung gibt. Aber wenn man so ein ‚Kaffee-Meet-Up‘ macht und der Mann kämpft nicht wenigstens ein bisschen darum, zu zahlen, dann ist das irgendwie unschön und abtörnend für mich. Das ist meine persönliche Präferenz.

Man sollte also beim ersten Date nicht ins Nobelrestaurant gehen?
Das perfekte erste Date ist meiner Meinung nach gar kein richtiges Date. Ich meine, es geht darum, sich in 15 bis 30 Minuten erst mal kennenzulernen, sich zu beschnuppern. Und das macht man am besten bei einem Spaziergang, indem man einen ‚Kaffee-to-go‘ holt oder sich in ein Café setzt. Dann hat man ganz wenig Zeit investiert und einen guten Eindruck von seinem Gegenüber bekommen. Dann weiß man, ob man dranbleiben möchte.

Du hattest vorgeschlagen, dass wir uns für das Interview und Foto im chinesischen Garten im Bethmann-Park treffen. Ist das auch ein guter Platz in Frankfurt für ein Date?
Ja, weil man hier so eine schöne Kulisse hat. Es ist schön, man kann beobachten, man kann stehen bleiben, man kann sich einander zuwenden, aber auch wieder abwenden. Auf der Berger Straße nebenan kann man Kaffee holen, wenn man möchte, dass es doch ein bisschen länger geht. Also ich finde, der Ort bietet die perfekte Mischung, und der Park ist natürlich auch traumhaft schön.

Wo sind in Frankfurt sonst noch gute Dating-Orte?
Ich liebe den Main sehr. Wenn man ein bisschen sportlich aktiv ist, kann man da gut skaten oder sich einfach zum Spazieren oder zum Joggen verabreden. Ich mag aber auch ganz gerne Cafés. Die Imori-Patisserie am Römer zum Beispiel. Dort ist es irgendwie gemütlich. Es ist nicht so durchgestylt, du kannst alles haben. Du kannst Kaffee trinken, Tee trinken, was Süßes nehmen, was Herzhaftes. Das Inside Lokma auf der Berger Straße ist auch sehr gut. Ich wähle aber auch gerne fürs erste Date Sachen, wo man eine Weile in der Schlange anstehen muss, weil man da Zeit hat, zu reden. Und natürlich zeigt das auch, wie der Andere mit den Angestellten umgeht. Und dann ist da noch der Klassiker: der Lohrberg.

Ist ein Museum ein guter Ort für das erste Date?
Ich finde, Museum ist so ähnlich wie Kino. Es ist im Grunde eine gute Idee und man erlebt etwas gemeinsam. Aber es ist halt immer so, dass man sich nicht wirklich miteinander unterhalten kann. Ich würde einen Museumsbesuch oder einen Kinobesuch erst beim vierten, fünften Date machen.

Ist Frankfurt eine gute Dating-Stadt?
Absolut. Ich finde, in Frankfurt hast du alles. Du kannst etwas Schickes machen, du kannst ins Grüne raus fahren, du kannst bodenständig im Nordend in ein Café gehen. Die Vielfalt, die Bandbreite an Stilen, Interaktionen und Menschen – das ist hier meiner Meinung nach einzigartig.

Wie ist es bei dir? Suchst du doch die große Liebe?
Ich bin so dermaßen offen für die große Liebe. Also ich werde auch immer an die große und ewige Liebe glauben. Noch ist er mir nicht begegnet. Aber ich wünschte.
 
4. Juni 2023, 12.17 Uhr
Jens Prewo
 
 
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