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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Deutsche Bahn verschönert Hauptbahnhof

Von der Schmuddelstation zur Visitenkarte

135 Millionen Euro will die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren in die Modernisierung des Frankfurter Hauptbahnhofs investieren – das wird auch Zeit. Die Stadt gibt 27,5 Millionen Euro dazu.
Täglich frequentieren 450.000 Reisende den Frankfurter Hauptbahnhof, oftmals ist es der erste Kontakt mit der Stadt, der erste Eindruck ist oft ein desolater. Eine düstere, müffelnde B-Ebene, beim verwinkelten Übergang von der U-Bahn zur S-Bahn stinkt es beißend nach Urin, von der Decke der S-Bahnsteige tropft es gelegentlich aus der Belüftungsanlage, aufgestellte Eimer sollen das Leck provisorisch auffangen. Doch die Zeiten, in denen der Hauptbahnhof kein gutes Aushängeschild für Frankfurt war, sollen bald vorbei sein: Ein entsprechender Vertrag wurde am Montag zwischen der Deutschen Bahn und der Stadt Frankfurt unterzeichnet. Die Deutsche Bahn will 135 Millionen in die Modernisierung des Hauptbahnhofs investieren, die Stadt unterstützt das Projekt mit 27,5 Millionen Euro. Doch die Frankfurter und die Touristen müssen sich noch gedulden: Erst Mitte 2020 sollen die B-Ebene, die Nordseite des Bahnhofs und der Bahnhofsvorplatz in neuem Glanz erstrahlen. Im vierten Quartal des kommenden Jahres wird zunächst mit den technischen Vorbereitungen begonnen.

Stadt und Bahn kooperieren
Planungsdezernent und Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) zeigte sich am Montag zufrieden, nach dem Letter of Intent vor zwei Jahren nun die große Baumaßnahme am Hauptbahnhof mit einer Unterschrift besiegeln zu können. Verglichen mit dem Flughafen, an dem täglich 163.000 Reisende unterwegs seien, habe der Hauptbahnhof mit deutlich mehr als doppelt so vielen Besuchern einen noch wichtigeren Stellenwert als Eingangstor zur Stadt. Frankfurt unterstütze das Bauprojekt mit 27,5 Millionen Euro. Die Verkehrsräume sollen neu geordnet werden, mehr Fahrradabstellplätze seien geplant, gegebenenfalls sogar ein weiteres Fahrradparkhaus zusätzlich zu dem an der Mannheimer Straße. 2016 werde die Planung für den Vorplatz der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt, kündigte Cunitz an.

Schluss mit dem Fuchsbau
Von einem derzeit „optimierungsbedürftigen Eindruck“ des 1888 erbauten Hauptbahnhofs sprach Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU), der eine Notwendigkeit darin sieht, den Menschen zu zeigen, dass sie sich in einer der schönsten Städte in Europa befinden. Froh über die anstehende Veränderung des „Fuchsbaus“ ist auch der Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne), und spricht dabei von der B-Ebene des Hauptbahnhofs mit den vielen verwinkelten Zugängen und findet, dass die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen sich gewandelt hätten.

Was sich konkret ändert
Ulrich Kipp, Leiter Bau- und Anlagenmanagement der DB Station&Service AG, erklärt, dass der Hauptbahnhof nicht nur barrierefrei werden, sondern technisch und energetisch saniert werden soll. Zugänge zur B-Ebene, die wenig genutzt werden, sollen künftig wegfallen, so auch der direkt am Bahnhofsvorplatz. Unübersichtliche Ecken sollen wegfallen, direkte Wege seien gefragt, Aufzüge und Rolltreppen sollen wie auch die Bodenbeläge und die Beleuchtung erneuert werden – die Animationen verheißen einen futuristischen Look – und in der Eingangshalle werde der Fußboden durchbrochen, um Tageslicht in die darunter liegenden Geschossebenen zu leiten. Generell würden Ladenflächen neu geordnet, es kämen teilweise neue Läden hinzu. In der nördlichen Seite des Hauptbahnhofs, etwa dort, wo sich unter anderem auch der McDonald’s befindet, sollen die hervorstehenden Glasfassaden zurückgebaut werden, so dass die Sandsteinfront wieder besser zur Geltung komme.

Verlauf der Bauarbeiten
Ab Februar 2017 soll mit dem Umbau der nördlichen Ausgänge der Verteilerebene in Richtung Messe begonnen werden, Mitte 2017 sind dann die Verteilerebene und die Nordseite des Bahnhofs an der Reihe. Unter anderem werden auch die Entlüftungsanlagen erneuert. Im ersten Quartal 2019 soll dann mit den Arbeiten an der Öffnung in der Eingangshalle und mit der Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes begonnen werden Währenddessen soll der S-Bahn- und U-Bahn-Verkehr uneingeschränkt gewährleistet sein. Aber, so macht Kipp deutlich: „Die Arbeiten werden sicherlich nicht ohne Beeinträchtigungen für die reisenden verlaufen.“. Es ist also Geduld gefragt, bis Mitte 2020.
 
22. Dezember 2015, 08.04 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
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